Nvidia Geforce GTX 680

Grafikkarte im Tempo-Streit (ausführlicher Test)

Friedrich Stiemer ist Inhaber des Redaktionsbüros Text.Talk.Tech.

Testergebnisse

Zwei Nvidia Geforce GTX 680 im SLI-Modus versprechen einen ordentlichen Leistungsschub gegenüber nur einer Grafikkarte.
Zwei Nvidia Geforce GTX 680 im SLI-Modus versprechen einen ordentlichen Leistungsschub gegenüber nur einer Grafikkarte.
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Nvidias Kepler verspricht viel und auch die Präsentation strotzt voller Stolz, gewürzt mit leichter Arroganz gegenüber der Konkurrenz. Doch kann die Geforce GTX 680 den Versprechungen auch gerecht werden? Lassen Sie uns schnell von der Theorie in die Praxis gehen und endlich die neuen Features ausprobieren und die Grafikkarte auf Herz und Nieren testen. Denn sollten die Behauptungen stimmen, ist die neue Nvidia-Karte wirklich die schnellste Grafikkarte überhaupt und AMD sollte sich schnell wieder hinter den Schreibtisch setzen und an einer neuen GPU tüfteln. Sind AMDs Zeiten wirklich vorbei, sich auf dem Grafik-Thron zu räkeln und von Südsee-Inseln zu träumen?

GPU-Z zeigt die technischen Spezifikationen des Grafikprozessors der Nvidia Geforce GTX 680.
GPU-Z zeigt die technischen Spezifikationen des Grafikprozessors der Nvidia Geforce GTX 680.

Wie eingangs erwähnt verfügt die Nvidia Geforce GTX 680 über einen Grund-Prozessortakt von 1.006 MHz. Der Boost Clock bezeichnet den durchschnittlichen Takt von 1.058 MHz, der bei unterschrittenem TDP zum Einsatz kommt. Bisher konnten sich nur die AMD Radeon HD 7870 und die Radeon HD 7770 als die ersten Grafikkarten mit einem GPU-Takt von 1 GHz im Referenzdesign brüsten, doch Nvidia setzt noch glatte 6 MHz drauf. Es hat fast den Anschein, als möchte Nvidia mit der gering höheren Taktzahl AMD einfach nur eins auswischen , da nun die GTX 680 den stärksten Grund-Takt auf den Markt aufweist.

Der physikalische Speichertakt des 2 GB großen DDR5-Speichers beläuft sich auf 1.502 MHz. Die Größe des Speicherinterface beträgt 256 Bit. Im Hinblick auf die AMD Radeon HD 7970 beeindrucken die Ausstattungs-Werte nicht, da deren Flaggschiff auf einen großen 3 GB DDR5-Speicher über ein 348 Bit Interface zugreift. Der Speichertakt dagegen ist mit 1375 MHz etwas niedriger. Die Nvidia Geforce GTX 680 mausert sich mit einer effektiven Speichergeschwindigkeit von 6 Gbit/s zur Grafikkarte mit dem zur Zeit schnellsten Speicherdurchsatz. Zum Vergleich: Die AMD Radeon HD 7970 kommt auf etwa 5,5 Gbit/s.

Nvidia verbaut in der Geforce GTX 680 1536 Shader-Einheiten, die sich durch einen Shader-Takt von ebenfalls 1.006 MHz auszeichnen. Nvidia hat auf die Verdopplung des Shader-Takts verzichtet, wie es bei den Vorgängergenerationen eigentlich immer der Fall war. Wieder zum Vergleich: Der Shader-Takt der Radeon HD 7970 liegt bei 925 MHz bei 2.048 integrierten Shader-Einheiten. Die Geforce GTX 580 rechnet mit 512 Shadern bei einem Shader-Takt von 1.002 MHz.

Die Anschlüsse der Nvidia Geforce GTX 680 (von links nach rechts): Displayport, HDMI und zwei Mal DVI.
Die Anschlüsse der Nvidia Geforce GTX 680 (von links nach rechts): Displayport, HDMI und zwei Mal DVI.
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Für die Bildausgabe sorgen folgende Schnittstellen: zwei Mal DVI, einmal HDMI und einmal ein Displayport. Auf diese Weise lassen sich an der Geforce GTX 680 bis zu vier Monitore parallel betreiben. AMD-Fans können darüber nur lächeln, da sie mit ihren Grafikkarten der Radeon HD 7000-Generation dank Eyefinity 2.0 und den entsprechenden Anschlüssen gleich sechs Monitore anschließen können. Bei beiden Grafikkarten lassen sich aber die Audiosignale gleichzeitig und unabhängig voneinander senden. Alleine von der Ausstattung her kann die Nvidia Geforce GTX 680 den AMD-Boliden also nicht immer überbieten - es bleibt also abzuwarten, was der Grafik-Hersteller aus der verbauten Hardware letztendlich herausholt.

Die Nvidia Geforce GTX 680 erzielt unter 3D Mark 11 einen noch höheren Punktestand als die AMD Radeon HD 7970.
Die Nvidia Geforce GTX 680 erzielt unter 3D Mark 11 einen noch höheren Punktestand als die AMD Radeon HD 7970.

Die Königsdisziplin einer Grafikkarte ist immer noch die Berechnung und Beschleunigung von 3D-Grafik für Computerspiele. Die AMD Radeon HD 7970 gilt als die bislang schnellste Einprozessor-Grafikkarte auf den Markt und beeindruckt mit konkurrenzlosen Werten - bis jetzt. In Battlefield 3 ergeben sich mit den Ultra-Settings und unter Full-HD-Auflösung durchschnittlich 54 Bilder pro Sekunde, die Radeon HD 7970 48 Bilder pro Sekunde. Auch unter Dirt 3 steckt die GTX 680 den Konkurrenten in die Tasche: Die 7970 legt mit 92 Bilder pro Sekunde zwar sehr gut vor, doch auch hier überbietet die GTX 680 die Spiele-Leistung mit pfeilschnellen 117 Bildern in der Sekunde. Im Strategiespiel Anno 2070 geben sich die beiden Grafikkarten nicht viel, da sie beide konstant flüssige 60 Bilder pro Sekunde abliefern. Der synthetische DirectX-11-Benchmark 3D Mark 11 fordert viel Leistung im Extreme-Modus und misst bei der GTX 680 beeindruckende 3128 Punkte - die 7970 ist damit um genau 380 Punkte geschlagen. Die Nvidia Geforce GTX 680 überholt die AMD Radeon HD 7970 in der Spiele-Leistung durchschnittlich um knapp 11 Prozent. Hier haben die Nvidia-Ingenieure gute Arbeit geleistet und das Maximum aus der Hardware gekitzelt.

Der neue NVENC-Decoder ist beim Transcodieren von Full-HD-Material ins mobile iPad-Format ebenfalls schneller: für WMV-Dateien benötigt er nur 26 Sekunden, für H.264-Filmchen nur 34 Sekunden. Die 7970 ist damit auch wieder abgehängt, da sie mit 29 Sekunden für WMV-Dateien und 49 Sekunden für H.264-Dateien mehr Zeit in Anspruch nimmt. Des Weiteren entlastet der Grafikprozessor die CPU des Systems ebenfalls etwas besser als die Konkurrenz: der Haupt-Prozessor ist nur zu 4 Prozent ausgelastet, bei der 7970 sind es 5 Prozent.

Die Nvidia Geforce GTX 680 kommt auf keinen berauschende Bildwiederholrate im OpenGL-Benchmark von Cinebench 11.5.
Die Nvidia Geforce GTX 680 kommt auf keinen berauschende Bildwiederholrate im OpenGL-Benchmark von Cinebench 11.5.

Nur die OpenGL-Leistung der Geforce GTX 680 lässt zu wünschen übrig. Mit 51,32 Bilder pro Sekunde unter Cinebench 11.5 bekleckert sich die Karte nicht mit Ruhm. Denn die Radeon HD 7970 kommt auf vorbildliche 78,32 Bilder pro Sekunde.

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