Android-Tablet

Google Nexus 7 (ausführlicher Test)

08.08.2012
Von Thomas Remse

Google Play Store: Filme, Musik, Zeitschriften

Aufgeräumter Start-Screen beim Google Nexus 7.
Aufgeräumter Start-Screen beim Google Nexus 7.

Film und Fernsehen: Privat-Videothek
Nachdem Sie Nexus 7 eingeschaltet und eingerichtet haben – dazu gehört ein Google-Wallet-Konto samt Kreditkarteninformationen für den Einkauf im Google Play Store - begrüßt Sie der Start-Bildschirm. Am unteren Bildschirmrand reihen sich von links nach rechts die unterschiedlichen Apps auf. Einmal auf das Icon in Form eines roten Filmstreifens getippt und es öffnet sich Ihre persönlichen Videothek. Deren Oberfläche teilt Multimedia-Inhalte übersichtlich in die Rubriken „Filme“, „TV-Shows“ und „Persönliche Videos“ auf. Die ersten beiden Kategorien enthalten Vorschläge, während Sie unter dem dritten Reiter Videos finden, die Sie zuvor per USB von Ihrem Rechner an das Nexus 7 übertragen haben. Tippen Sie auf die Schaltfläche „Mehr von Google Play“, gelangen Sie zum eigentlichen Store.

Praktisch: Per Wischen von rechts nach links und umgekehrt sortiert die Oberfläche Inhalte nach unterschiedlichen Kriterien. Möchten Sie sich beispielsweise auf den neuesten Stand bringen, verraten Ihnen die gleichnamigen Kategorien welche kürzlich in den Kinos erschienen Filme für das Tablet verfügbar sind. Für Nutzer, die bestimmte Genres wie Horror oder Drama durchforsten möchten oder nach einem ausgewählten Titel suchen, klappt die Oberfläche ein entsprechendes Menü auf beziehungsweise bietet per Tippen auf die Lupe in der rechten oberen Bildschirmecke eine Suchfunktion.

Filme können Sie leihen oder kaufen – je nachdem wie viel Geld Sie ausgeben wollen.
Filme können Sie leihen oder kaufen – je nachdem wie viel Geld Sie ausgeben wollen.

Egal, wie Sie gewünschte Filme finden, der Google Play Store bietet die Inhalte zum Kaufen oder Leihen an. Sie können alle Filme entweder online streamen oder komplett herunterladen und offline abspielen – letzteres eignet sich beispielsweise dann, wenn Sie sich beim Camping-Urlaub ohne WLAN in der Wildnis berieseln lassen möchten. Je nach Kauf oder Leihgabe fallen unterschiedliche Kosten an. Für den Kauf von älteren Filmen wie Batman Begins (2005) verlangt Google 2,99 US-Dollar (derzeit rund 2,50 Euro). Aktuellere Filme wie Kevin Smith’s Bindlestiffs (2012) kosten in HD-Qualität (High Definition) stolze 7,99 US-Dollar (derzeit rund 6,60 Euro).

Alternative zum Kauf: Mit dem Ausleigen sparen Sie Geld und vermeiden, dass der Speicher wegen gekaufter Filmen knapp wird. So fallen für das Drama Machine Gun Preacher (2011) anstatt des Kaufpreis von 14,99 US-Dollar (derzeit rund 12,30 Euro) lediglich 3,99 US-Dollar für die Leihgabe in Standard-Qualität (SD) und 4,99 US-Dollar (derzeit rund 4,10 Euro) für die Leihgabe in dem hochqualitativeren Format High Definition (HD) an – die Verfügbarkeit eines Titels in HD hängt von den Möglichkeiten Ihres Geräts sowie dem Titel selbst ab. Hinweis: Borgen Sie sich ein Video, können Sie es innerhalb von 30 Tagen nach Zahlungseingang abspielen. Einmal angespielt, bleiben Ihnen 24 Stunden minus der angebrochenen Zeit, um das Video fertig gucken. Verpassen Sie diese Fristen, verfällt der Leihanspruch und Sie müssen den Film erneut borgen.

Ein deutlich größerer Preisunterschied zwischen SD und HD fällt beim Kauf von TV-Serien-Staffeln auf. Für die Serie House fallen für die SD-Version 34,99 US-Dollar (derzeit knapp 29 Euro) an, während Sie für die HD-Ausgabe 44,99 US-Dollar (rund 37 Euro) berappen müssen. Clever: Haben Sie beispielsweise eine Folge von House verpasst, können Sie einzelne Episoden aus dem Google Play Store für den Einheitspreis von 1,99 US-Dollar (rund 1,60 Euro) herunterladen. Während in etlichen Fällen nur eine Staffel verfügbar ist, können Sie in einigen Ausnahmefällen wie bei der Serie Lost alle sechs Staffeln herunterladen – ein etwas unauffälliger grauer Pfeil neben der Staffel-Angabe weist darauf hin, dass sich hinter der Tippfläche weitere Staffeln verbergen. Positiv: Kaufen Sie sich eine vollständige Staffel einer gerade laufenden Serie, erhalten Sie automatisch die neuesten Episoden, sobald diese offiziell über den Äther gehen. Weniger erfreulich ist allerdings, dass sich TV-Shows derzeit nur kaufen, nicht aber ausleihen lassen.

Gratis-Musik gibt's auch bei Google: Sie ist etwas versteckt im Menü.
Gratis-Musik gibt's auch bei Google: Sie ist etwas versteckt im Menü.

Musik: Nexus 7 als Jukebox
Eine vergleichbare Programmoberfläche beziehungsweise Benutzerführung bietet die Musik-App – erkennbar an dem gelben Kopfhörer-Icon. Tippen Sie darauf, laden Sie wahlweise Musik per USB von Ihrem Rechner auf das Tablet, um unterwegs Ihren Lieblings-Songs zu frönen, oder wählen aus kostenpflichtigen sowie kostenlosen Titeln im Google Play Store. Öffnen Sie den Store und tippen auf „Free Music“, listet Ihnen die Oberfläche sämtliche Gratis-Songs auf – ideal, um ohne finanzielles Risiko neue Musik-Perlen zu entdecken. Diese können Sie anschließend nicht nur direkt über die Oberfläche wiedergeben, sondern sogar für das Anhören ohne Internet-Verbindung auf das Nexus 7 laden. Die meisten Musikangebote kosten jedoch – zwischen 3,99 US-Dollar (derzeit rund 3,30 Euro) und stolzen 14,49 US-Dollar (knapp 12 Euro) pro Album. Positiv: Gefällt Ihnen lediglich ein einzelner Song, müssen Sie nicht erst das gesamte Album kaufen, sondern können diesen für den Einheitspreis von 1,29 US-Dollar (rund 0,98 Euro) erwerben. Lieder dürfen Sie in vielen Fällen für mehr als eine Minute probehören. Meistens handelt es sich bei dem Auszug um den Refrain des Songs.

Praktisch: Laden Sie Ihre bereits existierende Musikbibliothek (bis zu 20.000 Songs kostenlos) in die Musik-Cloud, können Sie Ihren Songs und Alben bei bestehender Internet-Verbindung überall lauschen.

Bunte Auswahl an zahlreichen Zeitschriften im Play Store USA.
Bunte Auswahl an zahlreichen Zeitschriften im Play Store USA.

Magazine und Bücher: Kiosk und Bibliothek auf dem Nexus 7
Rufen Sie den Zeitungskiosk des Google Play Stores auf, finden Sie – ebenfalls nach Suchkriterien und -rubriken unterteilt – zahlreiche Magazine. Ähnlich wie an einem begehbaren Kiosk fallen die Kosten für die jeweiligen Zeitschriften unterschiedlich aus. Für das Nachrichten-Magazin Newsweek verlangt Google 4,99 US-Dollar (rund 4,10 Euro), während das Lifestyle-Magazin Maxim bereits für 0,99 US-Dollar (rund 0,80 Euro) erhältlich ist. Anstatt jede Ausgabe einzeln zu kaufen, können Sie das Magazin auch abonnieren. So erhalten Sie nicht nur automatisch die neueste Ausgabe aufs Nexus 7, sondern sparen auch. Positiv: Die meisten Zeitschriften enthalten sogar eine kostenlose Leseprobe. Hinweis: Da sich der Google Play Store bislang nur an englischsprachige Kunden beziehungsweise Verkaufsregionen richtet - Nutzer in Kanada, im Vereinigten Königreich und in Australien haben aufgrund rechtlicher Bestimmungen allerdings nur eingeschränkten Zugang zum Google Play Store - , besteht das Angebot ausschließlich aus englischsprachigen Publikationen.

Literatur-Klassiker als Gratis-Ebook
Literatur-Klassiker als Gratis-Ebook

Fällt die Kaufentscheidung auf eine elektronische Version eines Buchs, können Sie eine kostenpflichtige Ausgabe nicht nur für zwischen 3,99 US-Dollar (rund 3,30 Euro) und 29,99 US-Dollar (rund 24,70 Euro) kaufen, sondern zudem kostenlos anlesen. Tippen Sie dazu auf die Schaltfläche „Vorschau“ und Nexus 7 lädt die ersten Seiten herunter. Per Wischen blättern Sie im integrierten Ebook-Reader um – ganz intuitiv. Positiv: Neben kostenpflichtigen Büchern bietet der Google Play Store sogar reihenweise kostenlose Literatur – darunter fallen Klassiker wie Treasure Island (Die Schatzinsel) von Robert L. Stevenson.


Das Bücherangebot bekommen Sie mit dem Nexus 7 – wie mit jedem anderen Android-Gerät - auch in Deutschland. Die günstigsten Bezahlangebote starten bei 99 Cent. Es gibt aber auch kostenlose Ebooks – zumeist Klassiker. Das Angebot ist aber schlechter als beispielsweise bei Amazon: Zum Testzeitpunkt bot der Büchershop von Google nur drei Ebooks aus der Top 10 der Spiegel-Bestseller. Immerhin sind die Ebooks bei Google genauso teuer wie bei Amazon – die deutsche Buchpreisbindung macht’s möglich.

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