oT eröffnet neue Geschäftsmodelle
Auch Joachim Dressler von Sierra Wireless geht davon aus, dass solche Vernetzungsszenarien sehr realistisch sind und in den nächsten Jahren wesentliche Teile des IoT darstellen werden. Es gebe immer mehr Projekte, die Funktechnologie in Consumer-nahen Anwendungen platzierten, erklärte der Vertriebschef des US-amerikanischen M2M-Spezialisten für den Emea-Raum. Die Modulkosten - 2G-GSM-Module sind Dressler zufolge in großen Stückzahlen schon für unter zehn Dollar zu haben - seien dabei relevant, aber nicht immer entscheidend für den Erfolg oder Sinn einer Lösung.
Allerdings wird eine einfache Müsli Packung wird aus Sicht des Wireless-Experten vermutlich keinen WWAN-Funksender bekommen. Dressler kann sich aber gut Smart-Home-Szenarien vorstellen, in denen die Packung einen RFID-Chip hat, der dann von einem mit dem Home-Hub vernetzten Kühlschrank automatisch ausgelesen wird. Kühlschränke, Wasch- und Kaffeemaschinen seien bereits in einer Preis- und Serviceklasse, die in nicht zu ferner Zukunft autonome WWAN Verbindungen haben werden. Das Geschäftsmodell liege dann aber in den Cloud-Diensten, die der reinen Möglichkeit des Datenaustausches den Sinn geben, also etwa präventive Wartung, das Ausnutzen von günstigen Stromtarifen, Nachbestellen von Sonderangeboten, etc.
Auch die Technologie hinter der Gillette-Box ist in der Lage, mehr als nur eine ID (oder IMEI) zu übermitteln. Wie Nils Gründler von Perfect Shops auf Nachfrage erklärte, wäre etwa die Integration von Sensorik-Funktionen möglich, um den Kundennutzen zu erhöhen. Bei der aktuellen Gillette-Box sei aber bewußt auf diese Möglichkeit verzichtet worden, um bei den Kunden ein Vertrauen gegenüber der neuen Technik aufzubauen, betont er. Den Einbau weiterer Features in die Box sei jedoch in einer späteren Version oder für andere Marken und Hersteller durchaus denkbar.