Auswirkungen auf die Preispolitik
Zunehmende Investitionen für die Provider in den Netzaufbau und stagnierende oder sinkende Einnahmen vonseiten der Endkunden: Wie passt das zusammen?
McQuire: Für Provider wird es ein Balance-Akt werden. Ihre Investitionen ins Netz müssen sich lohnen. Und angesichts der genannten Herausforderungen gehen sie dazu über, mehr Marge aus den Datendiensten zu ziehen sowie mehr Mehrwerte und Services über die reine Netzwerkdienste hinaus anzubieten. Ein Teil dieser Strategie umfasst langfristig auch die Maschine-zu-Maschine-Technologien.
Mit Blick auf die künftigen Dienstleistungen für Unternehmen gibt es für Provider allerdings eine weitere Hürde. Denn ihre Ansprechpartner sind überwiegend nicht in der IT-Abteilung, sondern im Einkauf angesiedelt. Das bedeutet: Die Provider sind von vornherein in die Kostendiskussion verwickelt, nicht in die strategische. Und sollte es dedizierte TK-Ansprechpartner im Unternehmen geben, so schwinden deren Budgets zugunsten derer in der IT. Deshalb müssen Provider einen Weg finden, auch an die IT-Budgets zu gelangen.
Wie sehen Sie die Entwicklung der Hardwarenachfrage? Wird es Unterschiede in der Nachfrage nach Consumer- und nach Business-Produkten geben?
McQuire: Die Entscheidung, welche Art von User welches Endgerät benutzt, hängt bei einem Mitarbeiter eher davon ab, welche Geräte ihm das Unternehmen zur Verfügung stellt. Deshalb denke ich nicht, dass es hier drastische Veränderungen geben wird. Sicherlich gibt es eine Zunahme neuer Formfaktoren - Convertibles, Tablets, die Verschmelzung von Smartphone und Tablet etc., und wir werden sicherlich noch weitere neue Formfaktoren sehen, aber das werden Nischen bleiben. Tablet, Laptops und Smartphones werden ihre Popularität auf absehbare Zeit behalten. Es wird von Microsoft abhängigen, welche Änderungen sich im PC-Bereich vollziehen werden.
Ein weiteres Thema im mobilen Markt sind die Betriebssysteme. Wer wird das Rennen machen?
McQuire: Hier wird sich Grundlegendes ändern. Die große Änderung hat sich in den vergangenen 18 Monaten durch die Consumerization der IT vollzogen. Das hat dazu geführt, dass iOS in die Unternehmens-IT eingezogen ist und BlackBerry den Boden massiv entzogen hat. Mittlerweile sind Unternehmen flexibler und offener geworden bei der Entscheidung, welche Betriebssysteme sie zulassen. Das heißt, ihre IT-Umgebung ist dazu angehalten, in den nächsten Jahren eine Vielzahl von Betriebssystemen zu unterstützen. Android hat sich binnen eines Jahres sehr schnell in den Unternehmen verbreitet - die Verbreitung in Firmen hat im vergangenen Jahr verdoppelt. Das heißt, mittlerweile gibt es eine Drei-Plus-Betriebssystemplattform-Welt, rechnet man Windows 8 hinzu. Wir werden in den nächsten 18 Monaten deshalb vier mobile Betriebssysteme in den Unternehmen sehen. (bw)