Ausrede Nr. 3: Ich habe einen Mac.
Gute Wahl, habe ich auch! Aber egal welchen Computer Sie besitzen, oder welche Software installiert ist - wenn das Gerät verloren geht oder gestohlen wird, sind die darauf befindlichen Daten in fremden Händen. Denn selbst wenn die meisten gestohlenen Laptops schnell neu aufgesetzt und weiter verkauft werden, gibt es immer noch eine ganze Reihe von Geräten, die in die Hände von Datendieben geraten. Daten haben immer einen gewissen Wert, und Leute, die sich mit dem Extrahieren der richtigen Informationen auskennen, können eine Menge Geld damit machen. Kurze Rede, langer Sinn: die Marke des Computers gibt keinen Anlass zur Sorglosigkeit bei der Sicherheit der Daten.
Installieren Sie unbedingt eine Festplattenverschlüsselung auf Ihrem Laptop, wenn Sie ihn außer Haus nutzen. Dann bekommen die Datendiebe im Fall der Fälle nur geschredderten Müll.
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Ausrede Nr. 4: Sicherheitssoftware macht meinen PC zur Schnecke.
Gerade in Bezug auf Festplattenverschlüsselung herrscht oftmals noch die irrige Meinung, dass sie PCs extrem verlangsamt. Diese Zeiten sind lange vorbei. Bei modernen Verschlüsselungslösungen wie BitLocker für Windows oder File Vault für OS X sind statistisch signifikante Performanceeinbrüche dank CPU-Verbesserungen so gut wie nicht mehr festzustellen. Auch Antivirus-Programme stehen im Ruf, die Rechnerleistung zu verschlechtern.
Das hängt unserer Erfahrung nach aber primär damit zusammen, das viele Nutzer unnötiger Weise alle "Schalter" des Programms aktivieren. Damit laufen oftmals redundante Kombinationen von Scanning-Optionen auf dem Rechner, der dann logischerweise mehr Arbeit als notwendig aufwenden muss. Auch sichere Passwörter und die Zweifaktor-Authentifizierung haben ihren Ruf als Zeitfresser weg. Aber mal ehrlich, die paar Sekunden sollten für ein großes Plus an Sicherheit doch wirklich drin sein.
Verzichten Sie nicht auf notwendige Sicherheitsanwendungen, nur um heute im Idealfall ein paar Minuten zu gewinnen. Dieser Fehler kann Ihnen schon Morgen ein Vielfaches an Zeit kosten.
Ausrede Nr. 5: Ich surfe nur zu sicheren Internetseiten.
Tatsächlich? Da stellt sich die Frage, woher Sie das wissen wollen. Wie können Sie im Voraus feststellen, ob eine Webseite sicher ist oder nicht? Internetnutzer sollten sich darüber im Klaren sein, dass sogar legitime und bekannte Seiten mit Malware verseuchte Anzeigen beinhalten. Diese können ganz einfach über einen gehackten Provider eingespielt werden ohne dass der eigentliche Seitenbesitzer irgendetwas mitbekommt. Hier kann die Web-Filtering-Technologie weiterhelfen, da sie nicht nur die URLs der Internetseite checkt, sondern auch den kompletten Inhalt.
Gehen Sie nicht davon aus, dass jede Online-Gaunerei mit einem oder zwei Blicken erkennbar ist. Und selbst wenn Sie gestern noch eine sichere Seite ohne Probleme besucht haben, kann das heute schon ganz anders sein.
Fazit
Ich habe hier exemplarisch fünf Ausreden für fehlende Sicherheit auf dem Computer aufgezählt. Natürlich ist die Liste noch viel länger, wenn es darum geht, die eigene Lethargie in punkto IT-Security schön zu reden. Aber bitte tun Sie das in Zukunft nicht mehr. Es gibt sicherlich immer wieder Situationen, in denen bestimmte Vorkehrungen für Sie nicht praktikabel sind. In diesen Fällen haben Sie aber zumindest noch die Möglichkeit, potentielle Sicherheitslücken durch andere Vorkehrungen zu minimieren. Wenn Sie z.B. unbedingt XP behalten müssen, um Ihre Multimillionen-Euro-Maschine am Laufen zu halten, sollten Sie auf jeden Fall eine Firewall nutzen, um das gute Stück in eine sichere Ecke des Netzwerks zu verfrachten. Nichts zu tun ist wie immer die leichteste Übung, aber es ist auch die schlechteste. Nicht nur für Sie, sondern in Zeiten des World Wide Web auch für alle anderen. (oe)
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