Die Forschungsgruppe „Merit" unter Leitung von Martin Steinebach am Fraunhofer Institut entwickelt gerade ein digitales Wasserzeichen, das Audio-Dateien quasi einen unentfernbaren Stempel aufdrücken soll. Zurzeit benutzen die Forscher einen 12 Bit langen Schlüssel, der alle 30 Sekunden in die Musikdateien integriert wird. Diese Kennung soll beim Abspielen unhörbar sein. Steinebach gibt aber zu, dass die Musikdateien dazu ein wenig verändert werden müssen. „Bei einem reinen Sinuston wäre das Wasserzeichen hörbar, in normalen Musikstücken dagegen falle es nicht auf", so Steinebach gegenüber ComputerPartner. Die digitale Kennung lässt sich zwar auf digitalem Weg wieder entfernen, da es aber alle 30 Sekunden eingefügt wird, wäre es eine Sisyphos-Arbeit. Auch bei einer analogen Überspielung bleibt die Kennung erhalten. Das bedeutet: Auch wenn ein Kopierer das Signal am Verstärker abnimmt und wieder digitalisiert, ist das Wasserzeichen noch vorhanden. Die zur Zeit knapp 20.000 digitalisierten Audio-Dokumente des Deutschen Rundfunkarchivs (DRA) werden gerade mit dem neu entwickelten Wasserzeichen versehen. Diese Dokumente werden vor allem Sendern und Institutionen beziehungsweise Personen aus Kultur und Wissenschaft zur Verfügung gestellt. Die Wasserzeichen sollen es dem DRA ermöglichen, einige Sicherheitslücken bezüglich des Copyrightschutzes zu schließen. Durch die nicht wahrnehmbar implantierte Kennung bleibe der Urheber der Datei, im vorliegenden Fall das DRA, auch bei einer illegalen Weitergabe der Dokumente als Urheber erkennbar. Auf den Inhalt des Mediums weise die Katalognummer hin, die somit eine eindeutige Identifikation erlaube. Allerdings bietet ein Schlüssel mit 12 Bit nur 4.096 Variationsmöglichkeiten. Laut Aussage von Steinebach lässt sich der Schlüssel aber ohne größere Probleme unhörbar auf 72 Bit erhöhen. (jh)
08.08.2002
Die Forschungsgruppe „Merit" unter Leitung von Martin Steinebach am Fraunhofer Institut entwickelt gerade ein digitales Wasserzeichen, das Audio-Dateien quasi einen unentfernbaren Stempel aufdrücken soll. Zurzeit benutzen die Forscher einen 12 Bit langen Schlüssel, der alle 30 Sekunden in die Musikdateien integriert wird. Diese Kennung soll beim Abspielen unhörbar sein. Steinebach gibt aber zu, dass die Musikdateien dazu ein wenig verändert werden müssen. „Bei einem reinen Sinuston wäre das Wasserzeichen hörbar, in normalen Musikstücken dagegen falle es nicht auf", so Steinebach gegenüber ComputerPartner. Die digitale Kennung lässt sich zwar auf digitalem Weg wieder entfernen, da es aber alle 30 Sekunden eingefügt wird, wäre es eine Sisyphos-Arbeit. Auch bei einer analogen Überspielung bleibt die Kennung erhalten. Das bedeutet: Auch wenn ein Kopierer das Signal am Verstärker abnimmt und wieder digitalisiert, ist das Wasserzeichen noch vorhanden. Die zur Zeit knapp 20.000 digitalisierten Audio-Dokumente des Deutschen Rundfunkarchivs (DRA) werden gerade mit dem neu entwickelten Wasserzeichen versehen. Diese Dokumente werden vor allem Sendern und Institutionen beziehungsweise Personen aus Kultur und Wissenschaft zur Verfügung gestellt. Die Wasserzeichen sollen es dem DRA ermöglichen, einige Sicherheitslücken bezüglich des Copyrightschutzes zu schließen. Durch die nicht wahrnehmbar implantierte Kennung bleibe der Urheber der Datei, im vorliegenden Fall das DRA, auch bei einer illegalen Weitergabe der Dokumente als Urheber erkennbar. Auf den Inhalt des Mediums weise die Katalognummer hin, die somit eine eindeutige Identifikation erlaube. Allerdings bietet ein Schlüssel mit 12 Bit nur 4.096 Variationsmöglichkeiten. Laut Aussage von Steinebach lässt sich der Schlüssel aber ohne größere Probleme unhörbar auf 72 Bit erhöhen. (jh)