Betreiben Sie einen Onlineshop? Dann kennen Sie sicher das Zahlungsausfallrisiko. Das Lehrbuch sagt: "Das Zahlungsausfallrisiko ist die Gefahr, dass der Käufer die Ware nicht fristgerecht bezahlt". Eine solche Erfahrung möchte sicher kein Onlinehändler machen, aber das Risiko besteht, und das zu signifikanten Unterschieden beim Geschlecht des Käufers, wie der E-Commerce-Spezialist Pago eTransaction Services herausgefunden hat.
Im Auftrag für ein Tochterunternehmen der deutschen Bank befragte das Unternehmen Online-Händler aus dem europäischen Raum nach ihren abgewickelten Transaktionen. Bei dieser Umfrage flossen nur solche Online-Anbieter in die Erhebung ein, die im Stile eines klassischen Versandhandels Ware per Internet verkaufen und verschicken.
Geschaut wurde auf so genannte Chargeback-Quote: dabei handelt es sich um den Anteil zurückgebuchter Kreditkarten-Transaktionen seitens des Karteninhabers im Falle eines Widerspruchs.
Das Ergebnis: Das Zahlungsausfallrisiko bei Frauen ist im europäischen Online-Handel deutlich geringer als das bei Männern. Demnach liegt die Ausfallquote im vergangenen Jahr bei den weiblichen Online-Käufern bei 0,10 Prozent, bei den männlichen Kunden liegt sie doppelt so hoch bei 0,20 Prozent.
Generell blieb die Chargeback-Quote 2008 auf niedrigem Niveau, wie Pago berichtet. Die niedrigste Quote wiesen in Europa sogar die deutschen Kunden auf, die im Schnitt nur 0,08 Prozent der Überweisungen stornierten.
Häufigster Grund für eine Zahlungsverweigerung seien unklare definierte Transaktionen gewesen, etwa, wenn die Liefermodalitäten nicht eindeutig für den Käufer klar definiert waren und dieser einfach zu lange auf seine Ware warten musste.
Da zeigt es sich wieder: Frauen sind einfach geduldiger als Männer. (aro)