Falschmeldungen über E-Mail-Viren nehmen zu

20.01.2000

Zur Jahreswende sahen sich viele Internet-Nutzer vermehrt mit Warnungen vor angeblich gefährlichen E-Mail-Viren konfrontiert. Ein Großteil davon waren jedoch mal wieder nur Falschmeldungen, die lediglich ein Ziel hatten: die sowieso schon durch das Jahr-2000-Problem verängstigten und unerfahrenen Computer-Nutzer zu verunsichern.

Der Ursprung derartiger Meldungen ist in der Regel unbekannt, verbreitet werden sie durch Personen, die meist auf die Falschmeldungen hereinfallen. Die Inhalte ähneln sich: So wird vor dem Öffnen von E-Mails mit bestimmten Betreff-Zeilen gewarnt, und falls man es doch tun sollte, wird die Infizierung oder gar komplette Zerstörung des Rechners in Aussicht gestellt. Ängstliche Anwender werden unwissentlich zu Mithelfern und verbreiten die Falschmeldungen an ihren gesamten Bekannten- und Kollegenkreis, um dort zu warnen. Dies ist die eigentliche Virus-Wirkung solcher Meldungen.

Der einzige Weg, Falschmeldungen von echten Gefahren zu unterscheiden, sind unabhängige Stellen, die sich der Computerviren-Forschung verschrieben haben und parallel dazu über die "Hoaxes", wie die Scherzmeldungen im Englischen genannt werden, aufklären.

Die Technische Universität Berlin betreibt in Zusammenarbeit mit Herstellern von Anti-Viren-Software seit 1998 eine Aufklärungs-Kampagnie für den deutschsprachigen Raum, die Informationen über falsche und echte Virenmeldungen bereitstellt.

Die Hoaxes sind durch ihre Verbreitung und Vermehrung inzwischen selbst zu einer echten Plage geworden. Sie richten in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen große wirtschaftliche Schäden an und halten Computer-Nutzer von ihrer Arbeit ab beziehungsweise sorgen in den EDV-Abteilungen für unnötigen Erklärungsaufwand. (akl)

www.tu-berlin.de/www/software/ hoax.html

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