Deutsche Glasfaser gerät mit Haustürgeschäften unter Verdacht

Falscher Glasfaserverkäufer war doch echt

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Die Polizei im Kreis Heinsberg hat vor einem angeblichen Außendienstmitarbeiter gewarnt, der an Haustüren Verträge für die Glasfasererschließung angeboten hat. Der vermeintliche Betrüger erwies sich allerdings als legitimierter Verkäufer.

Gesundes Misstrauen bei Haustürgeschäften ist immer angebracht. So geriet auch ein Mann in Verdacht illegaler Machenschaften, der in der Sandstraße in Waldfeucht-Obspringen sich als Mitarbeiter der Deutschen Glasfaser ausgab und mit einigen Anwohnern Verträge samt Einzugsermächtigung abschloss.

Bei Haustürgeschäften sollte man immer vorsichtig sein. In einem aktuellen Fall in Waldfeucht-Obspringen geriet allerdings ein legitimierter Vertriebsmitarbeiter in den Fokus der Polizei (Symbolbild).
Bei Haustürgeschäften sollte man immer vorsichtig sein. In einem aktuellen Fall in Waldfeucht-Obspringen geriet allerdings ein legitimierter Vertriebsmitarbeiter in den Fokus der Polizei (Symbolbild).
Foto: PeopleImages.com - Yuri A - shutterstock.com

Die für das nordrhein-westfälische Waldfeucht-Obspringen zuständige Polizei in Heinsberg warnte daraufhin die Bevölkerung vor einem etwas 30 Jahre alten, zirka 180 Zentimeter großen, südländisch wirkenden Mann mit kurzen schwarzen Haaren und einen Dreitagebart. Außerdem trug der Mann eine Jacke mit Aufschrift "Deutsche Glasfaser".

Unter dem Vorwand, dass die Gemeinde angeblich die Kosten für einen Glasfaseranschluss übernehmen würde, ließen sich laut Polizei Heinsberg mehrere Anwohner darauf ein, einen Vertrag sowie eine Einzugsermächtigung zu unterschreiben. Ermittlungen ergaben aber, dass die Gemeinde keine Kostenübernahmen zugesagt hatte. Außerdem hatte die Deutsche Glasfaser nach Erkenntnissen der Polizei zur Tatzeit keine Außendienstmitarbeiter in Obspringen im Einsatz.

Schlechte Kommunikation zwischen Behörden und Unternehmen

Nun hat sich herausgestellt, dass der Außendienstmitarbeiter tatsächlich im Auftrag der Deutschen Glasfaser unterwegs war. Laut einem Bericht der Rheinischen Post habe die Kommunikation der Behörden und des Unternehmens in diesem Fall offensichtlich nicht gut funktioniert. "Gemeinsam haben wir nun Maßnahmen besprochen, um die Kommunikation der Anwerber vor Ort zu verbessern und die Bürgerinnen und Bürger künftig genauer zu informieren", zitiert die Zeitung einen Gemeindevertreter.

So sind derzeit laut Deutscher Glasfaser kreisweit Mitarbeiter des Vertriebspartners JPS Sales & Promotion unterwegs, um an Haustüren Kunden zu gewinnen. Dies geschehe in Erkelenz, Hückelhoven, Wassenberg, Übach-Palenberg, Gangelt, Geilenkirchen, Selfkant, Waldfeucht und Wegberg.

Die Deutsche Glasfaser weist darauf hin, dass ihre Vertriebsmitarbeiter einen offiziellen Mitarbeiterausweis mit Lichtbild mitführen. Bei Zweifeln sollten man sich diesen vorzeigen lassen.

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