Facts & Figures

29.11.2001

Die meisten marktreifen Biometrieverfahren basieren auf Fingerabdruck, Gesichtserkennung oder Iris-Scan. In Deutschland dürften es rund 20, weltweit zwischen 50 und 100 sein. Zusätzliche biometrische Methoden können etwa die Geometrie der Hand - die Länge der Finger und die Dicke der Knöchel - messen und vergleichen. Bei der Stimmerkennung werden Aussprache, Frequenz und Muster der Stimme analysiert. Gearbeitet wird an Systemen, die Menschen an auffälligen Verhaltensmustern oder gar an ihrem Geruch erkennen sollen.

Eine Fehlerquote lässt sich jedoch nicht vermeiden: Die Daten sind nicht unterschiedlich genug oder, anders gesagt, die Systeme nicht perfekt. Der herkömmlichen Gesichtserkennungssoftware macht offenbar ein falscher Bart zu schaffen. Doch die Methoden werden immer raffinierter. Wie intelligent die biometrischen Verfahren auch sind, durch sie erhält der Datenschutz eine neue und gleichzeitig heikle Dimension. Wissenschaftler haben funktionierende Verfahren ausgetüftelt, die kombiniert durch Satellitenübertragung und Überwachungskameras mit Erkennungssoftware das einzigartige Farbbild lesen können, das die menschliche Haut ausstrahlt.

Entwickelt wurden auch Kameras, die anhand der Häufigkeit des Wimpernschlags feststellen können, ob geprüfte Personen lügen. Kernstück der modernen Kriminaltechnik in Deutschland ist neben der Gen-Datei das 1992 installierte Automatisierte Fingerabdruckidentifizierungssystem (Afis) beim Bundeskriminalamt, das für eine Zentraldatei nur erweitert werden müsste. Es speichert zurzeit die Abdrücke von 2,9 Millionen Menschen und kann pro Sekunde 6.000 Abdrücke vergleichen. (kk)

Zur Startseite