Verbundgruppe unter Druck

Euronics mit weiterem Umsatzrückgang

23.01.2013
Im vergangenen Sommer sah Euronics-Chef Benedict Kober die Verbundgruppe noch „auf Wachstumskurs“, doch nach einer enttäuschenden zweiten Jahreshälfte schloss die CE-Kooperation das Ende September beendete Geschäftsjahr 2011/12 erneut mit einem Umsatzrückgang ab. Nach minus sieben Prozent in 2010/11 (ChannelPartner berichtete), waren es dieses Mal zwar „nur“ drei Prozent. Dennoch blieb Euronics mit einem Zentralumsatz von 1,67 Milliarden deutlich hinter dem Vorjahreswert von 1,72 Milliarden Euro zurück. Einen Rückgang verzeichnete Euronics zudem bei der Mitgliederentwicklung: Sprach die Verbundgruppe im vergangenen Jahr noch von 1.734 Mitgliedern an 1.915 Standorten, so sind es jetzt nur noch 1.692 Mitglieder an 1.892 Standorten.
Die von Euronics-Vorstandssprecher Benedict Kober angekündigte Trendwende ist vorerst nicht eingetreten
Die von Euronics-Vorstandssprecher Benedict Kober angekündigte Trendwende ist vorerst nicht eingetreten
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Im vergangenen Sommer sah Euronics-Chef Benedict Kober die Verbundgruppe noch „auf Wachstumskurs“, doch nach einer enttäuschenden zweiten Jahreshälfte schloss die CE-Kooperation das Ende September beendete Geschäftsjahr 2011/12 erneut mit einem Umsatzrückgang ab. Nach minus sieben Prozent in 2010/11 (ChannelPartner berichtete), waren es dieses Mal zwar „nur“ drei Prozent. Dennoch blieb Euronics mit einem Zentralumsatz von 1,67 Milliarden deutlich hinter dem Vorjahreswert von 1,72 Milliarden Euro zurück. Einen Rückgang verzeichnete Euronics zudem bei der Mitgliederentwicklung: Sprach die Verbundgruppe im vergangenen Jahr noch von 1.734 Mitgliedern an 1.915 Standorten, so sind es jetzt nur noch 1.692 Mitglieder an 1.892 Standorten.

Zwar verweist Euronics zur Begründung der schwachen Geschäftsentwicklung auf das konjunkturelle Umfeld, doch muss es die Verbundgruppe besonders schmerzen, dass ihre Wettbewerber im Kooperationsbereich nicht von der Umsatzflaute betroffen sind. So meldete Electronic Partner bisher immerhin eine stabile Umsatzentwicklung und konnte Expert vor wenigen Tagen für das zurückliegende Geschäftsjahr sogar ein Umsatzplus von 6,9 Prozent vorweisen.

Euronics scheint sich nun am Vorbild von Expert zu orientieren und plant einen forcierten Standortausbau. So will die Verbundgruppe in diesem Jahr an zwölf Standorten neue Fachmärkte eröffnen. Zudem kündigt Euronics an, 2013 auch erstmals auf sogenannte „Regiebetriebe“ zu setzen: Um Standorte zu sichern, werden dabei Fachmärkte, die bisher ohne Nachfolgeregelung sind, bis auf weiteres durch die Zentrale geführt. Gerade Expert hat in letzter Zeit vermehrt auf Regiebetriebe gesetzt und damit erfolgreiche Erfahrungen gemacht.

Desweiteren will Euronics die Rückkehr zum Wachstum durch einen Ausbau seiner Multichannel-Strategie erreichen. Anders als die Wettbewerber verfolgt Euronics bereits seit mehreren Jahren den Aufbau einer E-Commerce-Infrastruktur, die auch die Partner vor Ort miteinbezieht. Wie Euronics-Chef Kober im vergangenen Jahr gegenüber ChannelPartner einräumte, verdient die Verbundgruppe damit aber bisher noch kaum Geld. Damit sich dies ändert, will Euronics nun stärker auf die Online-Vermarktung der Partner mittels ortsbezogener Angebote setzen. „Auch im aktuellen Geschäftsjahr werden wir den Ausbau unserer Multi-Channel-Strategie weiter vorantreiben“, so Kober. „Es gilt den Euronics Service-Gedanken in der Online-Welt neu zu interpretieren und die großen Chancen einer digital-lokalen Vermarktung zu nutzen.“

Wie schon im Vorjahr betont der Euronics-Chef, dass die Weichen für eine Rückkehr der Verbundgruppe auf den Wachstumskurs bereits gestellt seien: „Für Euronics war das zurückliegende Geschäftsjahr 2011/2012 ein Jahr der qualitativen Konsolidierung“, so Kober. „Viele unserer Mitglieder sind in das so genannte Cross-Channel-Marketing eingestiegen und haben erfolgreich neue Formen des Dialogs mit Verbrauchern im Netz erprobt. Diesen Weg werden wir konsequent weiterverfolgen.“ Gleichzeitig will sich die Verbundgruppe weiter als Qualitätsanbieter profilieren und verstärkt mit Herstellern zusammenarbeiten, die sich durch eine selektive Vertriebspolitik von preisgetriebenen Internetanbietern distanzieren. Dennoch bleibt man in der Ditzinger Euronics-Zentrale vorsichtig: Eine Umsatzprognose für das laufende Jahr gibt es nicht, stattdessen verweist die Verbundgruppe auf konjunkturelle Risiken und 2013 ausbleibende – für das wichtige TV-Geschäft entscheidende – Groß-Sportanlässe. (mh)

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