Die Vorgänge bei A&O (siehe Seite 12) lassen an Deutlichkeit nicht zu wünschen übrig. Da übernimmt ein kleiner Dienstleister 1.100 Siemens-Mitarbeiter, kürzt deren Zahl auf 700 und sichert diesen bis Mai 2008 zu, beschäftigt zu werden.
Beruhigt konnte sich Siemens zurücklehnen: Alle Ansprüche der Mitarbeiter an den Konzern waren entsorgt worden. Dass sich aber A&O übernommen hatte, trotz der von Siemens zugesicherter 70.000 Servicestunden pro Jahr, störte die Münchener offensichtlich nicht.
Im Herbst 2006 gelang A&O ein noch spektakulärerer Kauf. Die Firma übernahm von dem weltweit agierenden Dienstleister EDS dessen europäische GFS-Truppe (Global Field Services). 3.000 Mitarbeiter kamen zu den Potsdamern; wie viel EDS dafür zahlte (Stichwort "negativer Kaufpreis"), darüber spekuliert die Branche bis heute.
Auch EDS hatte ein mittleres Problem weniger - A&O dagegen ein großes mehr. Wie schon bei der Sinitec-Übernahme ließ A&O-Geschäftsführer Michael Müller die PR-Trommel wie gewohnt kräftig schlagen - nur diese, denn bis heute blieb er jeden Beweis schuldig, dass die GFS-Truppe erfolgreich agiert.
Man muss nicht, man kann im Sinitec-Fall von einem "Little BenQ" reden.
Für den Fall, dass auch die GFS-Truppe das gleiche Schicksal erleidet, wird man die Analogie ziehen müssen. Und dann endlich die Frage stellen, ob diese Methode, Mitarbeiter zu entsorgen, nicht ein Fall für die Staatsanwaltschaft ist.