EMC selbst hat in den vergangenen Monaten einige Flash-basierende Storage-Systeme vorgestellt (siehe EMC stellt neue VNX-Speichersysteme vor oder EMC setzt auf Cloud, Big Data und Storage-Software). Nun investiert das Unternehmen einmal mehr in diese Technik und übernimmt das im Silicon Valley ansässige Startup DSSD, das Techniken entwickelt, mit denen sich Flash-Speicherbausteine für High Perfomance Computing bündeln lassen.
Die Flash-Konkurrent bedrängt EMC
DSSD passt zu EMCs Strategie, Flash-Technik in Server-Systeme zu integrieren. Der Speicher-Marktführer steht unter Druck, weil Newcomer wie Pure Storage, Nimble Storage und Fusion-io mit eigenen Lösungen vorpreschen und damit einigen Wirbel in der Fachwelt entfachen.
Server-basierende Flash-Speicher versprechen via PCI-Schnittstellen kürzere Latenzzeiten und schnelle Datenzugriffe. Allerdings ist die Speicherkapazität auf 10 TB oder weniger begrenzt und die Verwaltung noch sehr schwierig. Die IT-Industrie versuche, diese Herausforderungen zu lösen, indem sie Applikationen so anpasse, dass die Vorzüge der Flash-Technik nutzbar würden, erläuterte Jeremy Burton, President für Produkte und Marketing auf der EMC World in Las Vegas, als er die Übernahme bekannt gab.
Vermutlich arbeitet das Startup DSSD an einer solchen Lösung. Bislang ist über das Unternehmen jedoch relativ wenig bekannt, außer dass es vor zirka vier Jahren gegründet wurde und Entwicklungsarbeiten unter Ausschluss der Öffentlichkeit vorantreibt. EMC kündigte lediglich an, dass man im kommenden Jahr ein Produkt erwarte. Worum es dabei geht und was es leisten wird, ist ebenfalls unklar.
Lösungen für In-Memory und Real-Time-Analytics im Visier
Bekannt ist aber, dass EMC Speicherlösungen für Applikationen mit in-Memory-Datenbanken wie etwa SAPs HANA anstrebt. Außerdem hat der weltgrößte Speicherhersteller den Markt für Echtzeit-Analysen sowie für datenintensive Workloads etwa in Forschungs- und Wissenschaftsinstituten (Klimaforschung, Gesichtserkennung, Gentechnik) im Blick. Marktbeobachter erwarten, dass das DSSD-Produkt die "XtremIO"-Flash-Technik ergänzen wird, die EMC bereits im vergangenen Jahr vorgestellt hatte.
- EMC XtremIO All-Flash-Array
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- EMC XtremIO All-Flash-Array
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- EMC XtremIO All-Flash-Array
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- EMC XtremIO All-Flash-Array
- EMC XtremIO All-Flash-Array
- EMC XtremIO All-Flash-Array
- EMC XtremIO All-Flash-Array
- EMC XtremIO All-Flash-Array
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Chairman von DSSD ist der deutschstämmige Andreas von Bechtolsheim, Mitgründer von Sun Microsystems und diversen Startups. Er bekleidet unter anderem wichtige Positionen etwa bei Cisco und Arista Networks und ist in der amerikanischen IT-Szene bestens verdrahtet. Der CEO von DSSD ist der frühere 3Par-Manager Bill Moore. Er wird das Unternehmen auch unter dem Dach von EMC weiter leiten. 3Par war 2010 für 2,4 Milliarden Dollar an HP verkauft worden. Von Bechtolsheim soll DSSD als Berater erhalten bleiben.
Eine weitere Motivation für EMC, das Startup zu übernehmen, könnte das große Know-how der DSSD-Mannschaft sein, mutmaßt zumindest Charles King, Analyst bei Pund-IT. Einige Mitarbeiter waren maßgeblich an der der Entwicklung des Hochleistungs-Datei-Systems ZFS bei Sun Microsystems beteiligt.
EMC gehörte zu den frühen Investoren in das Startup DSSD, so dass man über die Fortschritte der Arbeiten stets informiert war. Finanzielle Details zur Übernahme wurden nicht veröffentlicht. Die Transaktion soll im zweiten Quartal 2014 abgeschlossen werden.
Joe Tucci schimpft über Flash-Startups
Obwohl EMC vielfältige Bemühungen zeigte im Flash-Markt zu reüssieren, hält CEO Joe Tucci die Technik angeblich für überbewertet. Anlass für seine etwas gereizt wirkenden Aussagen auf der Anwenderkonferenz EMC World war die Frage eines Besuchers nach dem Konkurrenten Pure Storage. Das Unternehmen wird an der Börse mit drei Milliarden Dollar gehandelt, und Tucci wurde um einen Kommentar zu dieser abenteuerlich erscheinenden Summe gebeten.
Der EMC-Manager sagte, einige Newcomer im Markt für Flash-Speicher würden "alle möglichen dummen Erklärungen" über die technische Leistungsfähigkeit abgeben. Sie behaupteten, die Flash-Technik werde den Markt komplett übernehmen und die Speicherplatte verdrängen. "Das ist Quatsch", schimpfte Tucci.
Als Antwort auf solche Marketing-Sprüche der Flash-Startups biete EMC den eigenen Kunden des Flash-Arrays ab sofort die„XtremIO 1Million Dollar Guarantee”: Demnach zahlt EMC dem ersten Kunden eine Million Dollar, der beweisen kann, dass die Inline-Datenservices seines XtremIO-Systems ausgeschaltet, gedrosselt oder in einen „System Garbage Collection“-Zustand übergegangen sind. Die Garantie startet ab sofort und läuft bis zum 30. September 2014.