Die IT-Branche ist bereit für den BildungsPakt
Die IT-Branche hat natürlich die Diskussion um die digitale Bildung aufmerksam verfolgt. Hersteller, Distributoren und Handel bringen sich nun in Stellung, um an den Geldern des Fördertopfes teilzuhaben, sobald es los geht. "Endlich hat die Politik den DigitalPakt Schule auf den Weg gebracht", freut sich Doris Albiez, Senior Vice President und General Manager bei Dell. Sie sieht gut Chancen für Reseller: "Hier schlägt die Stunde der Systemhäuser, die die Schulen quasi um jede Ecke als potenzielle Kunden haben", meint sie. "Der Channel sollte die Rolle eines Dolmetschers, Vermittlers oder Mentors übernehmen, denn das Knowhow liegt eindeutig bei uns", meint Also-Chefin Simone Blome-Schwitzki. Man müsse erklären können, wie Technik schulische Ausbildung besser und einfacher machen kann. Also hat bereits ein modulares Konzept für digitale Bildungsprojekte vorgestellt (ChannelPartner berichtete).
Auch bei Ingram Micro ist man gerade dabei, für die Partner ein passendes Angebot zu stricken: "Wir arbeiten mit Geschäftspartnern und Beratungsunternehmen an einer Beratungs- und Informationsplattform, um alle am Beschaffungsprozess Beteiligten zusammenzubringen und zu informieren", kündigt Christine Peters, Senior Manager bei Ingram Micro an. Sie erhofft sich vom Bildungspakt, dass "die digitale Infrastruktur der Schulen auf breiter Ebene an das Niveau der Nachbarländer herangeführt" werden kann.
Christos Golias, Vertriebsleiter bei Tarox, warnt jedoch vor zu hohen Erwartungen. "Der nicht vorhandene Breitbandausbau erscheint mir als der größte Hinderungsgrund", gibt er zu bedenken. Golias glaubt daher nicht, dass viel für die IT-Branche hängen bleibt. "Eher wird der digitale Bildungspakt ein Riesengeschäft für die Telekom-Anbieter, die für einen großen Teil des Budgets den digitalen Breitbandanschluss vorantreiben werden", prognostiziert er. Das sei grundsätzlich nicht falsch, aber eben kein großes IT-Geschäft.
Ähnlich sieht dies Christian List, Business Unit Manager bei der Tech-Data-AV-Tochter Maverick: "Das Budget, wenn man es mit der Privatwirtschaft vergleichen würde und man fast von Null beginnt, ist pro Schule nicht sehr groß und es gibt auch keine sehr klaren Vorgaben wie das Budget investiert werden sollte. Daher werden die Skalierung und Standardisierung von Projekten schwierig", erklärt der Manager. Er sieht die Initiative aber "zu allererst einmal als ein Signal, dass die Bundesregierung die Digitalisierung ernst nimmt".
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