Nachteile
Rein technisch weist DTX gegenüber ATX nicht viele Nachteile auf. Büroanwender werden gar nichts vermissen, für Gamer hingegen wird es ärgerlich sein, dass sie nicht mehrere Grafikkarten einsetzen können, und sie vermissen eine für ATX erhältliche Armada von Kühllösungen und Modding-Möglichkeiten. Generell werden sich die Anwender, die gern viele verschiedene Komponenten in ihren PC einbauen wollen, nicht mit DTX anfreunden, da nicht genügend Platz im Gehäuse vorhanden ist. Diese Individualisten legen sich also definitiv kein DTX-Gehäuse zu. Das wiederum beschert dem bewährten ATX-Standard zwar eine kleine, aber immerhin vorhandene Zielgruppe. Sie allein könnte allerdings den alten Standard nicht am Leben erhalten, weil die Produktionskosten für eine solch kleine Klientel zu hoch wären. Aber Spieler und Bastler sind auch nicht die Zielgruppe von DTX.
Ein weitaus größeres Problem wird es sein, den Standard zu etablieren. Denn kleine Formfaktoren sind schon lang auf dem Markt und stehen DTX nichts nach. Barebones lassen sich individuell bestücken und können durch den Einsatz von Silent-Komponenten auch lautlos betrieben werden. Noch kleinere Computer wie Apples "Mac Mini" sind schick und können im Büro einen Desktop vollkommen ersetzen.
Weiterhin finden immer mehr Notebooks ihren Platz auf einem Schreibtisch. Sie sind nicht mehr wesentlich teurer als Desktops und leisten längst genauso viel. Laut AMD haben Notebooks zwar den Nachteil des verhältnismäßig kleinen Displays, und große Bildschirme in Verbindung mit kleinen, energieeffizienten Systemen seien immer öfter gefragt. Dem sei entgegenargumentiert: Auch an Notebooks lassen sich externe Monitore, Tastaturen und Mäuse anschließen.
Im vierten Quartal soll der Startschuss für DTX fallen, eine erste Bilanz wird man sicherlich Mitte 2008 ziehen können.