In den USA gibt es den Service bereits: Für ausgewählte Samsung- und Brother-Drucker kann man bei Amazon einen "Dash Replenishment Service" buchen. Geht die Tinte oder der Toner zuneige, bestellt das Gerät die benötigten Verbrauchsmaterialien automatisch nach. Auch wenn Samsung demnächst aus dem Druckermarkt aussteigt, wird es noch über Jahre Bedarf an den passenden Supplies geben.
Für die Druckerhersteller hat das Vertriebsmodell einen entscheidenden Vorteil: So sichern sie sich das Folgegeschäft mit den Original-Verbrauchsmaterialien und minimieren so den Einsatz von kompatiblen Fremdpatronen.
Die derzeit in den USA verfügbaren Dash-Varianten beziehen sich aber nur auf den Dash Replenishment Service (DRS) und nicht auf den hierzulande viel diskutierten Dash Button. Beim DRS gibt das Gerät automatisch die Bestellung auf. Der Nutzer kann die Order aber manuell bestätigen. Beim Dash Button wird ein kleines Gerät mit Bestellknopf geliefert. Drückt der Kunde diesen Knopf, wird der Bestellvorgang manuell ausgelöst.
Erste Angebote kommen nach Deutschland
Nun soll es auch bald in Deutschland die ersten Angebote geben. Sowohl Brother, als auch Kyocera haben entsprechende Modelle angekündigt. "Wir erwarten den Launch im frühen ersten Quartal 2017", bestätigt Brother-Vertriebsleiter Matthias Schach. Stephen Schienbein, Vertriebsdirektor bei Kyocera, stellt den Service "in ein paar Monaten" in Aussicht. "Aktuell ist es nicht geplant, Kyocera-Dash-Buttons anzubieten, sondern wir werden das mit den Amazon Dash Services direkt in die Firmware unserer Maschinen integrieren", erläutert er.
Allerdings stehen die Dash-Dienste in der Kritik. Insbesondere die Dash-Buttons beschäftigen die Verbraucherschützer. Doch auch der Dash Replenishment Service wird vom Fachhandel argwöhnisch beobachtet, da sie befürchten, vom Folgegeschäft mit Verbrauchsmaterial abgekoppelt zu werden. Kyocera-Vertriebsdirektor Schienbein glaubt aber nicht, dass der Fachhandel durch die neuen Vertriebswege leiden wird: "Wir werden diese Funktionalität nur in ausgewählte Einstiegsmaschinen integrieren. Dieses ist Teil unserer zukünftig verstärkten Produktsegmentierung und unseres zukünftigen Vertriebsansatzes", erklärt er. Es werde also Produkte geben, die von den Features und vom Pricing her eher im e-Tail verkauft werden und es wird Maschinen geben, die man aktiv ausschließlich über den Fachhandel verkaufen kann. "Dieses werden wir tun, um den Fachhandel zu stärken und um eine Möglichkeit zu geben, sich vom e-Tail abzugrenzen", meint Schienbein.
Keine Gefahr für den Fachhandel
Ähnlich sieht es auch Brother-Vertriebsleiter Schach: "Zunächst sprechen wir zumindest in unserem Fall beim DRS über Einstiegs-Tintengeräten für Privatanwender, die in der Regel eher nicht über den Fachhandel vertrieben werden", betont er. In diesem Segment gehe das Verbrauchsmaterialgeschäft auch ohne DRS weitestgehend am stationären Handel vorbei. "Insofern sehen wir für die Gesamtheit des Fachhandels keine große Gefahr", folgert Schach.
Schach sieht in neuen Vertriebsmodellen sogar Vorteile für den Fachhandel um beim Kunden neu Themen zu adressieren: "DRS ist letztlich nichts anderes als das, was wir in unserer Branche schon seit einiger als MPS kennen. Die Aufmerksamkeit, die Amazon für DRS gerade schafft, kann der Fachhandel nutzen, um mit seinen Kunden über MPS zusprechen, neue Verträge abzuschließen und sich dauerhaft Zugang zum Verbrauchsmaterialgeschäft zu sichern", glaubt der Brother-Manager.
Im slowakischen Krupina hat Brother ein Werk zum Recycling von Tonerkartuschen aufgebaut.
Manažérske parkovisko! Zum Glück auch auf Englisch - damit ausländische Führungskräfte ihren Parkplatz finden.
Hier kommen die leeren Kartuschen an, die von Verbrauchern über das Rücknahmesystem zurückgeschickt werden.
Craig McCubbin, Managing Director der Brother-Tonerwerke in England und der Slowakei, erläutert den Arbeitsprozess.
Jede Kartusche wird erfasst...
... und mit einer Schutzleiste versehen.
Dann warten die leeren Tonerbehälter...
... auf die Sortierung.
Hier werden die Kartuschen...
... nach Typ sortiert.
Nach Möglichkeit werden fast alle Bestandteile wiederverwertet.
Nur wenn die Kartusche beschädigt ist, wird sie geschreddert. Das Granulat wird dann zu neuen Kartuschen verschmolzen.
Die Tonerbehälter werden zerlegt und grob gereinigt.
Dabei wird das restliche Tonerpulver abgesaugt.
In verschiedenen Produktionsstraßen können unterschiedliche Toner produziert oder wiederverwertet werden.
Ein Großteil der Fertigung geschieht im Reinraum.
Wer in den Reinraum rein will, muss entsprechende Kleidung tragen!
Bevor die Kartuschen wiederbefüllt werden, werden sie gründlich geputzt.
Hier wird beispielsweise die Developer-Walze gereinigt.
Die Wiederaufbereitung ist sehr aufwändig.
Fehlende oder defekte Teile werden ersetzt.
Wer an der Farbtoner-Straße arbeitet, erkennt man an den Fingernägeln.
Neben wiederaufbereiteten Kartuschen werden auch neue Tonerbehälter assembliert.
Wieder aufbereitete und neu assemblierte Kartuschen werden wie bei einem "Y" zur Befüllung zusammengeführt.
So kommt das neue Tonerpulver in die Behälter.
Genug aufgefüllt? Die Waage gibt Aufschluss.
Ob Schwarzweiß-...
... oder Farbkartusche, ...
... jedes Produkt wird akribisch auf Funktionstüchtigkeit überprüft.
In Langzeittest werden haltbarkeit und Reichweite der Kartuschen untersucht.
Dazu werden tausende von Testbögen bedruckt.
Die fertig befüllten und getesteten Kartuschen werden verschweißt...
... und warten auf die Verpackung.
Hier kommt die Ware in die Kartons.
In der Sowakei legen die Hennen keine eckigen Eier - das ist die Umverpackung für die Kartuschen.
Die Packungen werden dann auf Paletten gestapelt...
... und mit Transportfolie umwickelt.
Hier warten die fertig gepackten Paletten auf die Abholung.
Vorsicht Gabelstapler!
Mit der Verladung auf LKWs verlassen die Kartuschen das Werk um in ganz Europa Brother-Druckern das Drucken zu ermöglichen.
Hier betonen Mitarbeiter, wie gerne sie für Brother in Krupina arbeiten.
Das sieht man auch an den Taschen im Umkleideraum.