Zurück im Büro

Digitale Arbeitsplätze nach Maß

Jochen Kunert ist VP Channel EMEA & ROW, Managing Director, Unisys Deutschland GmbH.
Die Corona-Zahlen sinken, viele Mitarbeiter kehren vom Homeoffice ins Büro zurück. Aber 2022 ist nicht 2019: Die Arbeitsplätze werden hybrid - hier gibt es für den Channel viel zu tun.

In einer Studie vom März 2022 hat IDC herausgefunden, was für die Berufstätigen nach der Pandemie eine mögliche Rückkehr ins Büro bedeuten würde. Nun wird es vielerorts konkret, und die Frage lautet für zahlreiche Unternehmen: Wie lassen sich gleichzeitig die begeistern, die zurück ins Office sollen (oder wollen) - und parallel jene zufriedenstellen, die remote oder hybrid arbeiten möchten?

Wer als attraktiver Arbeitgeber gelten will, muss seinen Beschäftigten im Office schon einiges bieten.
Wer als attraktiver Arbeitgeber gelten will, muss seinen Beschäftigten im Office schon einiges bieten.
Foto: Monkey Business Images - shutterstock.com

Wer sich wohlfühlt, bleibt dem Unternehmen treu

Steiler war die Lernkurve wohl selten: So überraschend die Corona-Pandemie viele Unternehmen vor zwei Jahren getroffen hat, so schnell mussten die Organisationen in den vergangenen Monaten und Jahren reagieren. Hardware, Software, sichere Zugänge, reibungsloser Informationsaustausch bei gleichzeitiger Daten- und Rollensicherheit: Das bedeutete einen organisatorischen und finanziellen Kraftakt für viele. Nun geht es nach Monaten oder gar Jahren im Homeoffice für einige (zumindest teilweise) wieder zurück ins Büro - aber unter deutlich veränderten Vorzeichen.

Denn das digitale Weltbild hat sich gewandelt: Wer größeres Zutrauen in Devices, Apps, seine eigenen digitalen Kompetenzen und seine bevorzugten Arbeitsorte und -zeiten gefunden hat, will möglichst viel davon bewahren (mehr als die Hälfte). Unternehmen können dabei offenbar viel gewinnen, denn höhere Kreativität außerhalb der Bürowände, bessere Work-Life-Balance und flexiblere Arbeitszeiten erscheinen vielen Beschäftigten als förderlich für ihre Arbeitsergebnisse. Und wer sich wohlfühlt, IT-seitig gut ausgestattet und abgesichert ist, bleibt seinem Unternehmen länger treu als Menschen, die mit ihrem digitalen Arbeitsplatz hadern - auch das ist nachgewiesen.

Aber wie geht das, es nun allen recht zu machen? - Denen, die sich an Remote- und Hybrid-Work gewöhnt haben und jenen, die sich im Office wohler fühlen - bzw. für ihre Tätigkeit weitgehend präsent sein müssen? Mit dem folgenden Ansatz aus fünf Schritten kann der Channel Unternehmen hier unterstützen.

1. Veränderungen managen

Wenn auch die dynamischen Entwicklungen rund um Homeoffice, Remote- oder New Work nicht in allen Unternehmen ganz freiwillig in Gang gekommen sind: Der Wandel ist da. Freunde flexibler Arbeit in diesen ebenso einzubinden wie jene, die sich mit ihrer traditionellen Rolle wohler gefühlt haben, ist ein klassisches Thema des professionellen Change Managements.

Es geht also nicht nur um einen technischen IT-Rollout, einen Shift in die Cloud oder schlankeres Lizenz-Management. Es geht darum, dass Optimierungen für die Organisation im Idealfall auch Verbesserungen für jeden Einzelnen bedeuten sollen. Die Beratungsexpertise spezialisierter und erfahrener Systemhäuser kann hier enorm Vertrauen aufbauen. Die Branchenexpertise engagierter Systemintegratoren kann zudem künftige Erfolge greifbar machen, Transparenz schaffen sowie Ängste nehmen.

2. Begeistern statt Argumentieren

Mit einem ausschließlichen "business as usual" werden sich sicher nicht viele wirklich wieder für das Büro erwärmen. Es ist daher durchaus sinnvoll, die Gelegenheit zu nutzen, um alte Zöpfe abzuschneiden - also IT- oder Access-Hürden abzubauen, Investitionen, die Corona nötig gemacht hat, weiter auszubauen und zu kultivieren sowie alles in allem schlanker und agiler zu werden. Gerade wenn es darum geht, skalierbarer zu werden, überdimensionierte On-Premise-Softwarepakete abzubauen und wirklich personalisierte Arbeitsplatz-Erlebnisse zu schaffen, können Channel-Experten Unternehmen (und ihren IT-Budgets) derzeit viel Gutes tun - Cloud sei Dank

3. Messen, was wirklich zählt

Wer Daten hat, hat's gut - wer sie wirklich auswerten und verstehen kann, hat es noch besser. Daher sind frühzeitige, datenbasierte und praxisnahe Informationen immer dort besonders wertvoll, wo es erfolgskritisch wird. Und das gilt nicht nur für abgearbeitete Service-Tickets, IT-Performance-Kennzahlen oder CPU-Auslastungen.

Auch das Wohlbefinden der Mitarbeitenden ist ein erfolgskritischer Faktor - und hängt fester mit dem ganzheitlichen IT-Erlebnis zusammen als viele noch meinen. Sentiment-Analysen und Experience Level Agreements (XLAs) können zum Beispiel gezielt versteckte Frustrationen mit in den Blick nehmen. So lassen sich Leistung der Unternehmens-Technologie, gefühlte IT-Performance am einzelnen digitalen Arbeitsplatz und Geschäftsergebnisse in ein valides Bewertungs-Dreieck bringen - samt Tools und Metriken, bei denen IT-Partner mit ihren Branchenkenntnissen das Beste für ihre Auftraggeber herausholen.

4. Technologie nach Maß

Nicht jeder braucht immer alles in Griffweite, um seine Aufgaben bestmöglich zu erledigen - weder im Büro noch im hybriden Umfeld oder daheim. Ein "Zuviel" an Tools, Apps, Daten und Rollen kann sogar verwirren und Stress auslösen. Das Software-Deployment so aufzusetzen, dass jeder vor allem das Richtige für seine Aufgaben hat, ist daher der Königsweg in Sachen Kosten und Nutzen.

Intuitive Bedienung ähnlich den privaten Digital-Erlebnissen wird die Akzeptanz schlanker, pragmatischer Business-Lösungen noch weiter erhöhen; "proaktive Intelligenz" kann in entsprechend ausgestatteten Systemen bereits mögliche Benutzerprobleme antizipieren und größere Schwierigkeiten sowie teure Ausfälle verhindern. Der Gegenwert zeigt sich in der Regel bald in Form von zufriedeneren Mitarbeitenden, besserer Rentabilität und höheren Umsätzen.

5. Dynamisch denken

Eine Business-Transformation ist nie ganz fertig oder abgeschlossen. Durch immer volatilere Märkte, eine immer digitalere Welt sowie neue, disruptive Player ist alles in Bewegung. Zukunftsorientierte Unternehmen machen es genauso und sehen sich als lernende Organisationen. Geänderte Business-Anforderungen, neue Gesetzgebungen, Daten-Richtlinien oder Technologien verlangen nach Beweglichkeit und schnellem RoI. Wer hier einen verlässlichen Partner an seiner Seite hat und neue Chancen unter Umständen schneller realisiert als der Wettbewerb, ist diesem dann im Zweifel rasch den entscheidenden Schritt voraus

Die Nach-Corona-Zeit

Die Pandemie hat viele Organisationen gezwungen, neu zu denken - dennoch müssen Unternehmen nun nicht alles neu erfinden. Erfahrene Systemintegratoren helfen dabei, zu Pandemie-Zeiten nötige Investitionen bestmöglich in die Zukunft mitzunehmen, dort zu verschlanken und skalierbar zu werden, wo Budgets unnötig gebunden sind - und letztlich Mitarbeitende zufrieden und loyaler zu machen: Durch XLA-gestützte IT-Erlebnisse etwa, die das Beste aus Office- und flexibler Arbeit an jedem Ort zusammenbringen.

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