Das 1998 erschienene Windows 98 wird im Vergleich zu seinem Vorgänger nur in Details weiterentwickelt. Bei diesen Details handelt es sich konkret um die standardmäßige Einbindung des Internet Explorers in das Windows-Betriebssystem, sowie die Einführung der Schnellstartleiste und die Unterstützung der damals neuen USB-Schnittstelle. Mit der im Jahr 2000 erschienenen Windows Millenium Edition (ME) kann Microsoft bei PC-Nutzern dagegen nicht punkten. Das auf Multimedia-Support optimierte Betriebssystem soll Windows-User mit mehr Benutzerfreundlichkeit verwöhnen, in der Praxis "besticht" es vor allem mit Instabilität und mangelhafter Performance.
XP-Kult und Vista-Fehlschlag
Mit Windows XP erneuert Microsoft im Jahr 2001 die optische Präsentation von Windows. Und auch technisch halten viele Neuerungen Einzug. Insbesondere auf Notebooks macht Windows nun eine deutlich bessere Figur. Das weiß auch die schreibende Gilde zu schätzen: Pünktlich zum Release erhält Windows XP auch von der Presse gute Noten. Anwender schätzen insbesondere die Navigation über das Startmenü. Windows XP gibt es auch als Tablet PC Edition - aus gutem Grund: Im Jahr 2002 startet Microsoft in Kooperation mit einigen OEMs eine große Tablet-Offensive. Die Windows-Tablets können sich jedoch nur in vertikalen Märkten wie dem Gesundheitswesen etablieren.
Der Support von Windows XP endet im Jahr 2014 nach 13 Jahren. Dennoch können sich viele Unternehmen, Institutionen und Privatpersonen nur schwer vom äußerst beliebten Windows-Betriebssystem trennen. Für Microsoft ist Windows XP in diesen Jahren eines der meistverkauften Produkte. Der XP-Nachfolger Windows Vista wird dagegen von vielen Experten nicht gerade als Erfolgskapitel der Windows-Geschichte angesehen. Das Windows-OS soll zunächst bereits 2003 auf den Markt kommen, fertiggestellt wird das Projekt mit dem Codenamen "Longhorn" allerdings erst Ende 2006.
Mit der umfangreichen, visuellen Neugestaltung von Windows Vista will Microsoft auch ein Zeichen setzen: Apples Betriebssystem Mac OS X macht zu diesem Zeitpunkt einen deutlich frischeren, moderneren Eindruck als Windows XP. Die neue "Aero"-Oberfläche, ein neu designtes Startmenü und zeitgemäß inszenierte Icons sowie viele technische Neuerungen zeichnen Windows Vista aus. Trotzdem kommt diese Windows-Version bei vielen Kunden nicht an - Stabilität und Performance können mit den Erwartungen vieler User nicht mithalten. So landet Vista oft nur bei Endkunden, die es mit neuen Systemen erwerben. Insbesondere im Unternehmensumfeld bleibt XP das Maß der Dinge.
- XP immer noch stark im Markt
Hier die Verbreitung des XP-Betriebssystem im Jahr 2013, wie sie von der Seite Netmarketshare.com gesehen wird. - Marktführer negativer Art
Windows XP ist führend – jedenfalls was die Infektionsrate angeht. Diese Aufstellung stammt aus dem Microsoft Security Intelligence Report Nr. 14 und ist nach Betriebssystemen und Service Packs aufgeschlüsselt (Stand 4. Quartal 2012). - Gepatcht, ungepatcht
Die Unterschiede sind gewaltig: Hier der Vergleich zwischen einem ungepatchten Betriebssystem (hier Windows 7), einem System mit eingespielten Patches und eines mit Sicherheitssoftware und Patches. - End of Support
Die letzte Version, die definitiv nicht mehr weiterentwickelt und ab dem nächsten Jahr auch nicht mehr unterstützt wird: Windows XP mit dem Service Pack 3. - Booten und warten
Der Start eines XP-Systems kann auch auf schneller Hardware eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen. Windows 7 und besonders Windows 8 sind deutlich schneller. - XPs Schicksalstag
Das ist mit dem 8. April 2014 endgültig vorbei: Updates, Patches oder Support werden für Windows XP dann nicht mehr gewährt. - Altbacken
Es sind nicht unbedingt die aktuellsten Programme, die unter Windows XP laufen: Der Internet Explorer kann nur bis zur Version 8 auf den XP-Systemen zum Einsatz kommen. - Web-Verwirrung
So endet es leider manchmal, wenn veraltete Software zum Einsatz kommt: Der Internet Explorer 8 unter Windows XP hat mit aktuellen Web-Seiten oftmals so seine Probleme. - Virtualisiert
Genau wie der Hyper-V unter Windows 8 muss auch Virtual PC – die Virtualisierungslösung, die den XP-Modus möglich macht – als Windows-Funktion installiert und aktiviert sein. - Helpdesk inklusive
Wer alte Anwendungen mit Hilfe des XP-Modus auf seinem Windows 7-System benutzen will, wird durch den Installationsassistenten in die Bedienung eingeführt. - Wie in alten Zeiten
Der „Seamless-Modus“ und eine Einstellung bei Virtual PC machen es möglich: Die alten Anwendungen aus dem virtuellen XP-System werden auch im Startmenü unter Windows 7 angezeigt. - Office virtuell
Microsoft-Office-Anwendung als virtualisierte Lösung auf dem Windows-7-Desktop: Hier zeigt sich gleich das Sicherheitscenter des XP-Systems, denn hier arbeitet ein komplettes altes Betriebssystem mit allen Sicherheitslücken in der virtuellen Maschinen. - Nutzer steuern
Verhasst unter Vista, gut integriert unter Windows 7: Die Benutzerkontensteuerung ist eine Einrichtung, die dazu beträgt, dass die modernen Windows-Systeme deutlich sicherer sind als Windows XP es je war. - Neues Feature unter der Haube
Die Datenausführungsverhinderung (DEP – Data Execution Prevention) gehört zu den Sicherheitsmechanismen, die seit Windows 7 unterstützt werden.