Smartphones – ein mörderisches Geschäft

Die wichtigsten Smartphone-Anbieter in Deutschland



Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Durchschnittspreis je Smartphone

Allerdings gibt es, abgesehen von den noch immer vergleichsweise geringen Marktanteilen, einen Schönheitsfehler: der relativ geringe Durchschnittspreis je Smartphone. Er ging im zweiten Quartal 2013 weiter zurück und lag bei nur 157 Dollar. Generell sehen Branchenbeobachter im Smartphone-Markt eine ähnliche Entwicklung wie bei den PCs Ende der 1990er Jahre, als sich Millionen von Anwendern mit günstigen PCs eindeckten, um online gehen zu können.

Es gehe immer weniger um die Performance und immer mehr um den Preis, erklärte Kevin Restivo gegenüber der Nachrichtenagentur „Bloomberg“. Viele Menschen ließen sich von einem Smartphone nicht mehr begeistern; ihnen genüge es, wenn das Gerät gut genug sei.

Die ersten Anzeichen für einen Abwärtstrend bei den Preisen sind bereits erkennbar: Nach Schätzungen von IDC sank der Durchschnittspreis für Smartphones seit Anfang 2012 von 450 auf 375 Dollar und bedrohe damit bereits die Umsätze und Ergebnisse der Marktführer Samsung und Apple. Wohin die Reise gehen könnte, zeigen chinesische Hersteller, die gezielt das Niedrigpreissegment adressieren und dennoch Geld verdienen. So erklärte Huawei, das Unternehmen könne im Heimatland China Smartphones für unter 100 Dollar anbieten, ohne Verluste zu erleiden. Beim Wettbewerber Lenovo hieß es, die im PC-Geschäft erfolgreiche Niedrigpreisstrategie funktioniere auch im Smartphone-Business, weil einige Konkurrenten noch aberwitzige Preise verlangten.

Angesichts dieser Entwicklung ist unklar, wie lange Apple noch an seiner Hochpreisstrategie festhalten kann. Mit dem iPhone 5C präsentierte das kalifornische Unternehmen nun nicht das erwartete Einsteigermodell für Schwellenländer, sondern gibt sich weiter exklusiv: Obwohl im Inneren weitgehend baugleich mit dem ein Jahr alten iPhone 5 und dank Polycarbonat- Gehäuse sogar noch günstiger zu produzieren, schlägt das Gerät mit 599 Euro (16-GB-Modell) zu Buche und ist damit fast so teuer wie das Vorgängermodell.

Das wird nun aus dem Handel genommen, damit Nutzer nicht auf dumme Gedanken kommen. Wer unbedingt ein Apple-Smar tphone braucht und nicht den passenden Geldbeutel dafür besitzt, muss somit notgedrungen auf das weiterhin erhältliche iPhone 4S (ab 400 Euro) ausweichen. (tö)

Autor: Manfred Bremmer

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