"Wir entwickeln ein digitales maritimes Ökosystem", sagte Projekt-Initiator Jann Wendt vom Kieler Digitalunternehmen north.io bei der Vorstellung der Pläne. Die cloudbasierte digitale Datenbank soll beispielsweise bei den Plänen für die Entsorgung von Weltkriegsmunition aus den Meeren helfen und den Ausbau der Windkraft auf See beschleunigen helfen.
Die Teilnehmer des für drei Jahre geförderten Projekts mit einem Etat von 15 Millionen Euro wollen auch untersuchen, wie sich gezielt Küstenvegetation beispielsweise in Form von Seegraswiesen anbauen lässt, um mehr Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu binden. "Um die idealen Bedingungen für den gezielten Anbau zu erforschen, gleichen wir in Marispace-X Satellitendaten mit Daten aus dem Meer ab und können so die Verbreitung und Co2-Speicherkapazität der Pflanzen bestimmen", sagte Natascha Oppelt von der Kieler Christian-Albrechts-Universität.
Beteiligt sind neben der Universität, dem deutschen Cloud-Anbieter Ionos und dem Digitalunternehmen north.io unter anderem das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung, das Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und die Uni Rostock. Neben neun Projektpartnern seien weitere Unternehmen und Einrichtungen eingebunden, sagte Wendt.
"Wir brauchen eine digitale Transformation der Wirtschaft - auch im maritimen Bereich", sagte die Koordinatorin der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus, Claudia Müller (Grüne). Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sprach von einem maritimen Leuchtturmprojekt. (dpa/rs)