Sie versprechen das schnelle Schnäppchen ohne viel Aufwand – Preisvergleichsportale. Doch sie sind nicht nur praktisch für die Online-Shopper. Auch Fachhändler und Reseller können von ihnen in mehrerlei Hinsicht profitieren. Ihre Daten können einen guten Überblick darüber geben, welche Produkte und Hersteller den Online-Handel dominieren.
ChannelPartner zeigt mit den Zahlen vom Marktfoscher PreisAnalytics, welche Hersteller 2014 im deutschen E-Commerce am meisten gefragt waren, wer die größten Gewinner und Verlierer sind und mit welchen Herstellern vermutlich auch wieder 2015 zu rechnen ist.
Samsung, der unangefochtene Spitzenreiter
Keine Frage: Wenn es um Online-Shopping geht, dominiert klar die Elektronikbranche. So ist es wenig überraschend, dass sich unter den Top 10 auch im vergangenen Jahr wieder ausschließlich Elektronikkonzerne wiederfanden.
Bekannt für ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bei einem breiten Produktspektrum vom Smartphone bis zum Kühlschrank – Samsung ist, gemessen an der Nachfrage auf Preissuchportalen, in Deutschland die erfolgreichste Marke im Jahr 2014 gewesen. Und dieser Trend scheint sich weiter fortzusetzen.
Mit insgesamt rund 1.200 gesuchten Produkten pro Monat ist Samsung laut der Analyse auch aktuell die gefragteste Marke. Das entspricht einer Steigerung um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Samsung baut damit seinen Vorsprung weiter aus.
Etwas abgeschlagen landen Samsungs ärgste Verfolger Bosch (1.084 Produkte) und Philips (979 Produkte) auf den Plätzen zwei und drei.
Sony und Siemens verlieren an Boden
Und die Elektronikbranche dominiert weiter. So konnten sich AEG (645 Produkte) und Sony (670 Produkte) die Plätze vier und fünf sichern.
Doch die Japaner haben zu kämpfen. Was die Wirtschaftspresse schon lange munkelt, zeigen auch die Zahlen. So verlor Sony gegenüber dem Vorjahreszeitraum ganze fünf Prozent an relevanten Produkten auf deutschen Preisvergleichsportalen (2013: 705 Produkte).
Noch schlimmer erging es 2014 dem deutschen Vertreter Siemens. Während der Konzern 2013 noch mit 764 relevanten Produkten vertreten war, büßte Siemens 2014 ganze 27 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein und ist somit der größte Verlierer unter den Top 10.
Auf den restlichen vier Plätzen der Top 10 passiert wenig Spektakuläres. Asus, HP, Panasonic und LG konnten sich allesamt leicht gegenüber dem Vorjahreszeitraum verbessern und machen langsam Siemens den Rang 6 strittig.
Und die Hersteller anderer Branchen?
Obwohl die Elektronikhersteller im Ranking dominieren, verpasst der Spielzeughersteller Lego als erster Vertreter einer anderen Branche mit 393 relevanten Produkten im Monat (2013: 297) nur knapp die Top 10 und landet auf Platz 13.
Weitere erfolgreiche Marken, die nicht zur Elektronikbranche zählen, waren Adidas und WMF. Der Sportartikelhersteller konnte sich mit monatlich 341 relevanten Produkten (2013: 164) Rang 15 sichern, Der Haushaltswarenhersteller reihte sich mit 319 relevanten Produkten (2013: 288) auf Platz 17 ein.
Doch abseits der Top 10 gibt es nicht nur Gewinner. Der Haushaltsgerätehersteller Neff, Spiele-Anbieter Electronic Arts (EA), Reifenhersteller Dunlop und der Haushaltsgerätevertreiber Miele büßten bis zu rund 50 Prozent ein und sind so ganz klar die Verlierer der Jahres 2014.
Arzneimittel und Handys
Die Daten der Preisvergleichsportale ermöglichen aber noch eine weitaus detailliertere Marktanalyse. Denn neben den Top-Brands zeigen sie auch, welche Produktkategorien bei den Konsumenten besonders gefragt sind.
So kauften E-Shopper neben Arzneimitteln, Notebooks und Handys (ohne Vertrag) vor allem auch Damendüfte, LCD-Fernseher, Modelleisenbahnen, Herrenschuhe und Damenuhren.
Und auch neue Produkte sollten Fachhändler und Shop-Betreiber ins Auge fassen: So tauchen plötzlich 3D-Drucker oder mobile Zusatzakkus für Smartphones in den E-Shops auf. Besonders Smartwatches starten durch: Sie legten gegenüber dem Vorjahreszeitraum ganze 922 Prozent zu. Aber auch Trinksysteme (plus 650 Prozent) und Spiele für die Playstation 4 (plus 558 Prozent) zählen ebenfalls zu den erfolgreichsten Newcomer-Produktkategorien 2014.
Fazit
Fasst man die Produkte zu Kategorien zusammen, fällt vor allem eines auf: Kunden kaufen online nichts lieber als Haushalts- und Sportartikel. Aber auch Heimwerker und Käufer von Hard- und Software bilden eine überaus dominante E-Shopper-Gruppe – mit teilweise wachsender Tendenz.
Auch 2015 kann man davon ausgehen, dass Samsung und Co. wieder ganz vorne mit dabei sind. Spannender wird es bei den Produkten: Denn Spitzenreiter wie Arzneimittel verlieren allmählich an Boden - und Innovationen wie Smartwatches zählen zu schnelllebigen Trends, die Fachhändler in ihr Portfolio aufnehmen sollten. (tö)
- 15 Tipps gegen Warenkorbabbrüche in Online-Shops
Warenkorbabbrüche in Online-Shops sind unangenehm – für Kunden wie für Verkäufer. Den Anbieter schmerzt der entgangene Umsatz, der Kunde hat Zeit und Energie verschwendet. Was Betreiber von Online-Shops tun können, um die Abbruchquote zu verringern, verdeutlicht asknet, ein Anbieter von Shop-Lösungen, mit 15 Ratschlägen. - 1. Erlauben Sie Gäste-Checkouts
Nutzen Sie das Umsatzpotenzial der Gelegenheitskäufer! Laut Marktforscher Forrester Research brechen 23 Prozent der Besucher den Kauf ab, wenn sie sich registrieren sollen. Sollte eine Registrierung nicht zwingend notwendig sein, überlassen Sie Ihrem Kunden die Entscheidung, ob er einen Login anlegen möchte oder nicht. - 2. Bieten Sie prominente Logins für bereits registrierte Kunden/Besucher an
Erleichtern Sie bereits registrierten Nutzern den Einkauf, indem Sie ihnen einen prominent positionierten Login-Button anbieten. Der Kunde kann den Kauf schnell und ohne erneute Eingabe der Rechnungs- und Lieferanschrift abschließen. - 3. Lokalisieren Sie Ihren Warenkorb
Treten Sie in der jeweiligen Landesprache und mit den lokal üblichen Bezahlmethoden auf. Achten Sie darauf, dass die lokale Währung nicht nur im Shop angezeigt wird, sondern Ihr Kunde auch in der lokalen Währung abgerechnet wird. - 4. Gewinnen Sie Vertrauen
Ist bei Ihnen alles sicher? Dann zeigen Sie es auch! Security-Badges, SSL-Zertifikate, Datenschutzrichtlinien und Gütesiegel wirken gegen eventuelle Vorbehalte der Kunden bei der Angabe persönlicher Daten. - 5. Verwenden Sie große, selbsterklärende Buttons
Größe, Farbe und Platzierung der Warenkorb-Buttons haben Einfluss auf die Conversion-Rate. Statt die Buttons nur mit "Weiter" zu beschriften, sollten diese stets erklären, wohin der Klick führt. Zum Beispiel: "Weiter zur Adresseingabe". Das gibt Ihren Kunden Sicherheit und Kontrolle über den Kaufprozess. - 6. Machen Sie die Statusleiste "klickbar"
Damit Ihre Kunden während eines Bezahlvorgangs stets die Möglichkeit haben, einen Schritt zurück zu gehen oder eine Eingabe zu korrigieren, sollte eine Art "Edit-Button" jederzeit gut sichtbar zur Verfügung stehen. So kann ein Bestellvorgang einfach modifiziert oder ergänzt werden. - 7. Vermeiden Sie die Darstellung überflüssiger Eingabefelder
Weniger ist mehr: Privatkunden sollten beispielsweise nicht durch Eingabefelder zur Firmenadresse oder Steuernummer verwirrt werden. Außerdem sollte die Lieferadresse nur dann angezeigt werden, wenn sie von der Rechnungsadresse abweicht. - 8. Führen Sie eine automatische Eingabeprüfung ein
Anstatt Eingabefehler erst nach dem Drücken des Senden-Buttons anzuzeigen, weisen Sie Ihre Kunden bereits während der Eingabe durch entsprechende Sonderfelder auf eventuelle Fehler hin. Usability-Studien zeigen, dass mit der automatischen Eingabeprüfung (online validation) die Erfolgsrate um 22 Prozent gesteigert werden konnte. - 9. Weisen Sie auf landesspezifische Bezahlmethoden hin
Lokale Bezahlmethoden wie beispielsweise "Klarna" in Schweden oder "iDEAL" in den Niederlanden sollten für Besucher aus diesen Ländern prominent dargestellt werden. Außerdem: Zwischen Bezahlmethoden des Typs "Sofortige Zahlung und Produktauslieferung" und "Verzögerte Zahlung und Produktauslieferung" sollte unterschieden werden. - 10. Erläutern Sie, wo der Kunde die Kartenprüfnummer findet
Was oft vergessen wird: Wenn Sie bei Zahlung mit der Kreditkarte die Eingabe der Kartenprüfnummer verlangen, erklären Sie auch, wo diese auf der Kreditkarte zu finden ist. Noch immer gibt es Online-Shopping-Neulinge, die nicht wissen, um welche Nummer es sich dabei handelt. - 11. Bieten Sie Kontaktinformationen an
Pflicht: Achten Sie darauf, dass die Telefonnummer des Kundenservices im Checkout- Prozess prominent dargestellt wird. Falls es beim Einkauf oder auf der Webseite ein Problem gibt, weiß der Kunde an wen er sich wenden kann. - 12. Berücksichtigen Sie länderspezifische Shopping-Gewohnheiten
Ein Checkout-Prozess kann aus mehreren Schritten bestehen oder alle Eingabefelder auf einer Seite präsentieren. Was ist nun besser? Die Antwort fällt unterschiedlich aus und hängt stark von Produktart, Preis und auch regionalen Vorlieben ab. - 13. Optimieren Sie die Verfügbarkeit und Performance des Webshops
47 Prozent der Konsumenten erwarten, dass eine Website in zwei Sekunden oder weniger lädt. Demnach verlassen 40 Prozent die Seite, wenn der Ladevorgang mehr als drei Sekunden dauert. Sobald ein Shop nicht verfügbar ist, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass der Kunde nicht wiederkommt. - 14. Heben Sie die individuellen Vorteile Ihres Online-Shops deutlich hervor
Prahlen erlaubt: Wenn Sie Ihren Kunden beispielsweise eine längere "Geld-zurück-Garantie" anbieten als gesetzlich vorgeschrieben, dann weisen Sie doch auch explizit auf diesen kundenfreundlichen Services hin. - 15. Vergessen Sie nicht: Warenkorbabbrecher sind potenzielle Kunden!
Nehmen Sie Kontakt auf! Nutzen Sie die E-Mail-Adresse, die der Besucher Ihnen eventuell schon zur Verfügung gestellt hat. Versenden Sie Nachfass-Mails, um bei Warenkorbabbrechern nachzuhaken und damit auch erneut auf sich aufmerksam zu machen.