Problem 2: Insellösungen funktionieren nur kurzfristig
Die Krux bei der Datensicherung ist die End-to-End-Betrachtung des Sicherungsprozesses: Die gesamte Wegstrecke der Daten von Quellapplikation und -system, über das LAN oder SAN bis hin zum Sicherungsmedium muss geplant werden. Organisatorisch führt der Sicherungsweg in den Unternehmen über Funktionsbereiche und Abteilungen hinweg.
Hier gilt es, an den Schnittstellen der Zuständigkeitsbereiche konzeptionelle Brüche zu vermeiden, damit die definierten Serviceziele für Backup und Recovery in jedem Fall erreicht werden. Fehlt diese ganzheitliche Betrachtung, besteht die Gefahr, dass jede Abteilung Insellösungen zum Schutz der eigenen Applikationen durchsetzt. Ein zentrales, konsistentes Berichtswesen und durchgängige Prozesse werden so unmöglich und sind mit deutlichem Mehraufwand verbunden.
Wie bei vielen anderen IT-Projekten ist die Kommunikationsleistung auch bei Datensicherungsvorhaben von zentraler Bedeutung. Es gilt unterschiedliche Anforderungen und Interessen unter einen effizienten Hut zu bringen. Hilfreich ist das Hinzuziehen des Auditors, der die Sicherung von Prozessen auf Compliance- oder Restore-Fähigkeit hin untersucht und gegebenenfalls veraltete Anforderungen aktualisiert.
Mitunter sollte sich der Projektleiter im Unternehmen nicht scheuen ein paar grundsätzliche Architekturfragen zu stellen: Ist das Ziel eine optimale Applikationsintegration innerhalb einer Insellösung, oder soll ein Betriebskonzept mit durchgängigen, zentralen Monitoring- und Reporting-Funktionen umgesetzt werden? Diese Zielsetzung bestimmt dann erst im zweiten Schritt, welche Technologien optimal sind. Unternehmen, die Daten aus komplexen, gewachsenen Applikations- und Infrastrukturlandschaften sichern wollen, sollten auf externe Beratung nicht verzichten, um Vorteile verschiedener Lösungen am Markt unabhängig bewerten zu lassen.