802.11ax: Rettung für überfüllte Funknetze
11ax ist die sechste WLAN-Generation und der direkte Nachfolge-Standard für 11ac. Er soll allerdings nicht unbedingt mehr Tempo bringen. Das Ziel von 11ax ist ein schnellerer Datentransfer für jedes einzelne WLAN-Gerät, indem Störungen durch Nachbar-WLANs reduziert werden – mindestens um das Vierfache soll die Übertragungsgeschwindigkeit pro Gerät steigen. Das soll auch für große öffentliche WLANs Vorteile bringen, damit sich Funknetze in Hotels, Flughäfen oder ganzen Stadtteilen leichter aufbauen lassen. Ein störungsfreies WLAN hilft auch Smartphones und Tablets: Denn diese Geräte können dann mit geringer WLAN-Leistung arbeiten, was die Akkulaufzeit verlängert.
So funktioniert die Technik: 11ax wird abwärtskompatibel zu den bestehenden Standards sein und auch über die gleichen Frequenzen 2,4 und 5 GHz arbeiten. Da es nicht mehr Platz im Frequenzspektrum gibt, um ein höheres Tempo zu erreichen, sollen die bestehenden Frequenzen effizienter genutzt werden: Das soll eine verbesserte Fehlerkorrektur erreichen, bei der WLAN-Geräte fehlerhaft empfangene Dateien selbst korrigieren können und nicht eine erneute Übertragung anfordern müssen. Mit der Technik Dynamic Sensitivity Control sollen zwei WLAN-Clients gleichzeitig über denselben Funkkanal an verschiedene Router senden können. Das geht derzeit nicht, da ein Client den Funkkanal komplett für sich belegt.
Mit 11ax soll MU-Mimo auch in Richtung vom Client zum Router funktionieren, bei 11ac geht es nur in die andere Richtung. Auch über Duplex-WLAN wird diskutiert: Dann könnten WLAN-Geräte gleichzeitig senden und empfangen. 11ax befindet sich noch in der Entwicklungsphase, ein erster Entwurf des Standards wird für 2018 erwartet. 11ax-Produkte sollen dann ab 2019 verfügbar sein. Viele Hersteller wollen aber aufs Tempo drücken, da die meisten WLANs schon jetzt überlastet sind.
Orbi-Kit von Netgear
Das Paket von Netgear besteht aus dem Orbi-Router und einem oder mehreren Orbi-Satelliten, zwischen denen eine verschlüsselte Tri- Band-Verbindung im 5-GHz-Bereich aufgebaut wird. So sollen sich Geräte kabellos ins Heimnetzwerk einbinden lassen, für die eine herkömmliche WLAN-Verbindung zu langsam ist beispielsweise Smart-TVs und Media-Receiver für das Streaming von hochauflösenden 4K-Inhalten. Den Orbi-Router verbinden Sie per Kabel mit dem Internetmodem Ihres Providers oder einem schnellen Gigabit-Ausgang des WLAN-Routers. Durch das Bündeln von WLAN-Kapazitäten verspricht der Hersteller einen Datendurchsatz unter optimalen Bedingungen von bis zu 1,7 Gbit/s. Die Netgear-Entwickler greifen dabei zu einem besonderen Trick, um eine dauerhaft hohe Bandbreite auch bei mehreren Verbindungen zu garantieren. Es werden drei WLAN-Funknetze parallel aufgespannt: Das schnellste Funknetz ist eine WLAN-ac-Verbindung über vier Antennen-Ströme mit theoretisch insgesamt 1.733 Mbit pro Sekunde (4 x 433 Mbit/s auf 5 Gigahertz). Es ist ausschließlich für die Verbindung zwischen dem Router und seinen Satelliten zuständig. So will Netgear sicher stellen, dass auch bei vielen Notebooks, Tablets oder Smartphones in der Wohnung die Verbindung zwischen Router und Satellit immer stabil und ohne Verlust der Bandbreite bleibt. Für WLAN-Klienten bleiben so immer noch zwei Funknetzwerke mit jeweils zwei Antennen (WLAN n und ac) übrig.
Devolo GigaGate
Die Vernetzung von Unterhaltungsgeräten im Wohnzimmer will Devolo mit dem GigaGate vereinfachen. Das Set arbeitet unabhängig vom vorhandenen WLAN und enthält eine Basisstation, die per Netzwerkkabel mit dem Router verbunden wird. Das Empfangsmodul wird beim Fernseher platziert und mit den gewünschten Geräten verbunden. Daraufhin bauen die beiden GigaGate-Komponenten über selbstausrichtende Antennen automatisch vier simultane WLAN-Verbindungen im 5-GHz-Bereich auf. Die maximale Gesamtübertragungsrate gibt der Hersteller mit 2 Gbit/s an – das ist schnell genug für 4K-Videostreams, High-End-Audio und Actionspiele. Der Satellit des GigaGate bietet zahlreiche Anschlüsse wie Gigabit-Ethernet, Multimedia-Ports und schnelles WLAN. Das Starter-Paket soll Anfang 2017 zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von rund 230 Euro erhältlich sein.