Neben vielen Chancen lauern im Internet Gefahren: Eine der am weitesten verbreiteten und gleichzeitig eine der schädlichsten Bedrohungen sind DDoS-Angriffe (Distributed Denial of Service). Im Laufe der Jahre haben sich DDoS-Angriffe von einfacher Belästigung zu hochentwickelten und koordinierten Angriffen entwickelt und stellen inzwischen eine erhebliche Bedrohung für Online-Unternehmen dar. Daher ist es notwendig, dass Unternehmen und Cybersicherheitsexperten vorausschauende Maßnahmen dagegen ergreifen.
Bei DDoS-Angriffen werden die Online-Dienste eines Ziels durch Überflutung mit einem enormen Datenvolumen überwältigt, so dass die Dienste für legitime Benutzer nicht mehr zugänglich sind. Traditionell wurden diese Angriffe von Botnets ausgeführt, d. h. von Netzwerken kompromittierter Computer, die von böswilligen Akteuren kontrolliert wurden. Mit dem technsichen Fortschritt ändern sich jedoch auch die Methoden der Cyberkriminellen. Moderne DDoS-Angriffe sind nicht nur von größerem Ausmaß, sondern auch intelligenter und gezielter.
Die wachsende Bedrohung durch DDoS-Angriffe
Heute nutzen Angreifer verschiedene Techniken, wie Amplifikationsangriffe, bei denen Schwachstellen in Internetprotokollen ausgenutzt werden, um den Angriffsverkehr zu vervielfachen, so dass er schwerer zu entschärfen ist. Darüber hinaus setzen sie künstliche Intelligenz und Algorithmen des maschinellen Lernens ein, um Schwachstellen zu erkennen und ihre Taktiken in Echtzeit anzupassen, so dass herkömmliche Sicherheitsmaßnahmen kaum noch mithalten können.
Laut dem Threat Intelligence Report von Netscout haben Cyberkriminelle zum Beispiel in der ersten Hälfte des Jahres 2023 unglaubliche 7,9 Millionen DDoS-Angriffe gestartet. Dies ist ein signifikanter Anstieg von 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Angriffe verdeutlichen auch den wachsenden geopolitischen Einfluss auf die Cybersicherheit und unterstreichen die Notwendigkeit erhöhter Wachsamkeit und fortschrittlicher Abwehrstrategien zum Schutz digitaler Infrastrukturen weltweit.
Unternehmen aller Branchen sind einer sehr ernsten Bedrohung durch die Eskalation von DDoS-Angriffen ausgesetzt. Finanzinstitute, E-Commerce-Plattformen, Gesundheitsdienstleister und sogar Regierungsorganisationen sind diesen Angriffen zum Opfer gefallen, was zu finanziellen Verlusten, Rufschädigung und Vertrauensverlust bei Kunden führt. Darüber hinaus werden DDoS-Angriffe manchmal auch als Deckmantel verwendet, um von anderen bösartigen Aktivitäten wie Datenschutzverletzungen oder Malware-Injektionen abzulenken, was die Auswirkungen noch verstärkt.
Die strategische Position von Channel-Partnern
Channel-Partner und Wiederverkäufer sind die Brücke zwischen Anbietern von Cybersicherheitslösungen und Unternehmen. Aufgrund ihrer Position kennen sie die spezifischen Bedürfnisse und Schwachstellen von Unternehmen aus verschiedenen Branchen. Indem sie sich mit den Feinheiten der Arbeitsabläufe ihrer Kunden auseinandersetzen, können diese Partner maßgeschneiderte Lösungen zur DDoS-Abwehr anbieten und so eine effektivere Verteidigung gegen sich entwickelnde Bedrohungen gewährleisten.
Um den Bedrohungsakteuren einen Schritt voraus zu sein, ist ein ständiger Zugang zu modernen Technologien erforderlich. Durch Partnerschaften mit Best-of-Breed-Unternehmen können sie ihren Kunden Zugang zu den neuesten Tools bieten, die speziell dafür entwickelt wurden, die heutigen DDoS-Angriffsmethoden zu bekämpfen.
Als vertrauenswürdige Berater müssen Channel-Partner Unternehmen über die eskalierende Bedrohung durch DDoS-Angriffe aufklären und sie bei der Auswahl geeigneter Schutzmaßnahmen unterstützen. Dabei können sie Unternehmen helfen, ihre Schwachstellen zu bewerten und mehrschichtige Abwehrmechanismen zu implementieren. Dieses Fachwissen ist von unschätzbarem Wert, vor allem für kleinere Unternehmen oder solche, die nicht über entsprechende interne Cybersecurity-Kenntnisse verfügen.
Da die Größe und die Ressourcen von Unternehmen jedoch sehr unterschiedlich sind, sollten Channel-Partner stets skalierbare Lösungen zur DDoS-Abwehr empfehlen, die den unterschiedlichen Anforderungen ihrer Kunden gerecht werden. So wird sichergestellt, dass sich Unternehmen jeder Größe effektive Cybersicherheitsmaßnahmen leisten und implementieren können. Durch die Bereitstellung kostengünstiger Optionen demokratisieren Channel-Partner den Zugang zu hochwertigen Sicherheitslösungen und stärken so die digitale Landschaft.
Warum haben Unternehmen keinen monatlichen DDoS-Test?
Die Eindämmung von DDoS-Bedrohungen ist keine einmalige Angelegenheit - sie erfordert ständige Wachsamkeit und Anpassung. Der beste Ansatz, den Unternehmen zum Schutz ihrer Netzwerke wählen können, ist die Implementierung adaptiver DDoS-Abwehr an allen Netzwerkrändern. Dies ermöglicht es Netzbetreibern, DDoS-Angriffe zu unterdrücken, wenn sie an mehreren Punkten eindringen, um den gesamten Netzrand abzudecken, oder vor dem Punkt, an dem sie sich zu einem groß angelegten Angriff konvergieren.
Durch die Implementierung einer Edge-basierten Angriffserkennung, einer wirksamen DDoS Abschwächung und netzinfrastrukturbasierte Abschwächungstechniken an jedem Netzzugangspunkt, können Unternehmen adaptive DDoS-Unterdrückungssysteme implementieren. Damit steht eine Lösung zur Verfügung, die in der Lage ist, dem Volumen von DDoS-Angriffen und den Innovationen von Cyberkriminellen entgegenzuwirken.
Es ist auch wichtig, die Abwehrfunktionen regelmäßig zu testen: Warum hat jedes Unternehmen einen monatlichen Feueralarmtest, aber keinen monatlichen DDoS-Test? Dadurch würde sichergestellt, dass alle Anpassungen, die an Anwendungen oder Servern vorgenommen werden, in das umfassendere DDoS-Abwehrsystem integriert werden, um wichtige Online-Infrastrukturkomponenten zu schützen.
Indem sie ihre Kunden (und im Gegenzug auch alle Mitarbeiter in diesen Unternehmen) über die Grundlagen einer guten Cyber-Hygiene aufklären, versetzen Channel-Partner diese in eine bessere Position, um sich gegen neue Bedrohungen zu verteidigen.
Da sich die Bedrohungslandschaft ständig weiterentwickelt, müssen die Unternehmen ständig über die wichtigsten Trends informiert sein. Nur so können sie sich auf alle potenziellen Bedrohungen vorbereiten, die auf sie zukommen könnten - und hier kann der Channel eine große Hilfe sein. Channel-Partner sollten sich aktiv an szenariobasierten Trainingsübungen beteiligen und DDoS-Angriffe simulieren, um Unternehmen bei der Vorbereitung auf reale Situationen zu unterstützen. Dieser praxisnahe Ansatz verbessert nicht nur die technische Vorbereitung, sondern schafft auch Vertrauen in die Fähigkeit des Unternehmens, unter Druck effektiv zu reagieren.
Nutzung von Bedrohungsdaten und Analysen
Ein weiteres wirksames Mittel gegen ausgeklügelte DDoS-Angriffe sind Bedrohungsdaten. Channel-Partner sollten Anbieter von Cybersicherheitslösungen empfehlen, die Bedrohungsdaten in Echtzeit bereitstellen und analysieren. Durch die Überwachung globaler Cyber-Bedrohungen und das Verständnis der von Angreifern angewandten Taktiken können Unternehmen potenzielle DDoS-Kampagnen vorhersehen und ihre Abwehrmaßnahmen proaktiv verstärken.
Darüber hinaus können Unternehmen mit Hilfe von Threat Intelligence Muster und Trends in den Aktivitäten von Cyberkriminellen erkennen. Mit diesem Wissen können sie ihre Cybersicherheitsstrategien anpassen, um den Angreifern einen Schritt voraus zu sein.
In diesem modernen Wettrüsten zwischen Cyberkriminellen und Unternehmen müssen Channel-Partner und Wiederverkäufer als Verbündete auftreten und nicht nur Produkte, sondern auch Fachwissen, Beratung und proaktive Unterstützung anbieten. Ihre Rolle bei der Entschärfung ausgeklügelter DDoS-Angriffe ist nicht nur transaktional - sie ist transformativ.
Indem sie die besonderen Herausforderungen ihrer Kunden verstehen, regelmäßige Tests der Abwehrmaßnahmen unterstützen, fortschrittliche Technologien zur DDoS-Abwehr bereitstellen, kontinuierlichen Support bieten und Bedrohungsdaten nutzen, können Channel-Partner und Reseller zu wahren Architekten widerstandsfähiger Cybersicherheitslandschaften werden.
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