Wachstum künftig mit veränderten Fokusthemen
Für 2023 erwarten die Systemintegratoren und Beratungshäuser im Durchschnitt ein Wachstum von 12,2 Prozent, im Jahr darauf soll es sogar um 13,6 Prozent nach oben gehen. Noch optimistischer sind die IT-Serviceunternehmen, die heuer ein Plus von 12,9 Prozent und im nächsten Jahr ein Wachstum von 13,8 Prozent erwarten. Ihnen spielen dauerhafte Trends wie die digitale Transformation sowie der Wunsch vieler Anwenderunternehmen, mehr aus ihren Daten herauszuholen, in die Hände. Hinzu kommt der allgemeine Fokus auf Kosteneffizienz und Automatisierung in den Unternehmen, der Zwang, sich mit Nachhaltigkeitsthemen beschäftigen zu müssen, und natürlich der sich weiter verschärfende Fachräftemangel.
"Viele Unternehmen denken in diesem Jahr darüber nach, wie sie möglichst gut durch die aktuellen Krisen wie Inflation, steigende Energiepreise und die stagnierende Nachfrage kommen", beobachtet Mario Zillmann, Partner bei Lünendonk & Hossenfelder. "Technologien wie Künstliche Intelligenz, Cloud und Automatisierung spielen hier eine zentrale Rolle, und CIOs sind besonders gefordert, mit dem Einsatz von digitalen Technologien nachhaltige Effizienzsteigerungen zu fördern."
Zillmann betont auch, dass mit zunehmender Digitalisierung der CO2-Fußabdruck der IT-Organisationen größer werde. Doch nicht nur hier müsse der Hebel angesetzt werden, auch der Zwang zu einer besseren Kontrolle weltweiter Lieferketten rücke in den Mittelpunkt der Nachhaltigkeitsstrategien.
Umweltbilanz von IT-Produkten muss sichtbar werden
Schon jetzt berichten 37 Prozent aller von Lünendonk befragten IT-Dienstleister, dass sie interne ESG-Audits (ESG = Environmental, Social und Governance, zu Deutsch: Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) vornehmen müssten, um bei ihren Kunden überhaupt erst zu Ausschreibungen zugelassen zu werden. Nach Ansicht von 32 Prozent der Befragten werden schon 2025 alle IT-Produkte mit einem CO2-Preis hinterlegt sein. Dann werden Kunden schon im Einkauf Klarheit über den CO2-Fußabdruck der Dienstleister in der IT-Lieferkette haben.
Deshalb arbeiten die Anbieter mit viel Energie an ihrer Nachhaltigkeitsstrategie, die Hälfte hat bereits eine solche eingeführt. Es gibt jedoch noch etliche Herausforderungen zu meistern. Wer ESG ernstnehmen will, muss sich beispielsweise auch um Diversität kümmern, doch der durchschnittlichen Frauenanteil von 28,7 Prozent bei den untersuchten IT-Dienstleistern ist noch immer sehr überschaubar. (hv)