Hacker-Hall of Shame

Die dümmsten Hacker

20.05.2015
JR Raphael ist freier Mitarbeiter bei der Computerworld.
Schweigen ist Gold. Gerade in Hackerkreisen sollte man sich das zu Herzen nehmen. Wir zeigen Hacks, die so richtig schief gingen.
Die Top 5 der Hacker-Pleiten.
Die Top 5 der Hacker-Pleiten.
Foto: Fotolia/Iosif Szasz-Fabian

Auch Hacker sind hin und wieder dümmer als die Polizei erlaubt. Sie brechen in Systeme ein, hinterlassen dabei eindeutige Spuren und prahlen mit ihren Taten. Unsere Schwesterpublikation PC World hat eine Hacker-Hall of Shame mit den fünf dümmsten Hackern zusammengestellt.

Hacker-Fiasko 1: Einbruch beim FBI getwittert

Der Hacker: Scott Matthew Arciszewski
Die Anklage: Scott Matthew Arciszewski wird vorgeworfen, illegal Dateien von der Tampa Bay InfraGard-Webseite beschafft zu haben - ein Programm des FBI zur Prävention von Cyberkriminalität.

Im Juni 2011 bekannte sich LulzSec, eine Hacker-Vereinigung, die Seite von InfraGard gehackt zu haben - ein Programm des FBI zur Prävention von Cyberkriminalität. Anstoß sei die aktuelle Gesetzesgrundlage zu Cyber-Straffälligkeiten gewesen. Einen knappen Monat später hackte sich der 21-jährige Scott Matthew Arciszewski in die Tampa Bay Website ein und lud drei Dateien herunter, um diese an anderer Stelle zu veröffentlichen. Der Student mit Hauptfach Computertechnik an der University of Central Florida prahlte anschließend mit seinem Einbruch mittels Twitter und teilte auch gleich den Link zu den Informationen mit.

Arciszweski twitterte mehrmals sein Vergehen, auch an die formelle Pressestelle des FBIs. Die Beamten glichen die IP-Adresse des Hacks mit denen des Twitterers ab, fanden den echten Namen des Studenten heraus und überprüften verschiedene Fotos. Anschließend verhafteten sie ihn in seinem Zimmer des Studentenwohnheims.

Hacker-Fiasko 2: Intime Miley-Cyrus-Bilder und Kreditkarteninformationen

Der Hacker: Josh Holly
Die Anklage: Josh Holly wird beschuldigt 200 gestohlene Kreditkarteninformationen zu besitzen und Gmail- und MySpace-Accounts gehackt zu haben. Die Konten - auch von Prominenten - sollen für den Versand von Spam-E-Mails missbraucht worden sein. Die Betrugshöhe beträgt 100.000 US-Dollar.

Das FBI kam Josh Holly, 21, auf die Spur, als dieser intime Fotos von der damals 15-jährigen Miley Cyrus im Internet verbreitete. Cyrus ist durch ihre Rolle als Hannah Montana bekannt. Erst versuchte Holly die Fotos, die er in den Mail-Konten fand, an Fotografen von Promi-News-Webseiten zu verkaufen. Als dies missglückte, verteilte er die Bilder im Internet. Gegenüber dem amerikanischen Technik-Magazin Wired erklärte der Hacker, dass er in einem gehackten Admin-Panel von MySpace ein einfaches Textdokument mit Passwörtern fand. Anschließend probierte er das Cyrus-MySpace-Passwort bei einem ihrer verwendeten Googlemail-Konten erfolgreich aus.

Bei einer Hausdurchsuchung in Tennessee fanden FBI-Beamte auf seinem Computer, die notwendigen Hinweise und 200 Kreditkartennummern, die für Betrugsfälle verwendet wurden.

Holly wurde aufgrund der Kreditkarten-Diebstähle angeklagt und nicht wegen der Verbreitung der Fotos. Ihn erwarten eine Freiheitsstrafe von maximal 13 Jahren und eine Geldstrafe in Höhe von 500.000 US-Dollar.

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