Virtuelle Realtität schafft neue Möglichkeiten
Die virtuelle Realität bzw. die entsprechenden VR-Brillen existieren nicht erst seit gestern, allerdings werden erst in diesem Jahr gleich mehrere und vor allem so unterschiedliche Modelle auf den Markt kommen. Zudem arbeiten Entwickler, Filmemacher und Hersteller an immer besseren und grafisch stärkeren 360-Grad-Inhalten. Allen voran die Porno- und Spiele-Industrie, die hier eine große Chance sehen.
Gerade die Porno-Industrie produziert Videos in der virtuellen Realität aus der Sicht der Darsteller wie am Fließband. Unzählige Clips sind mittlerweile verfügbar.
Was ist eine VR-Brille?
Die Abkürzung "VR" bedeutet "Virtual Reality - virtuelle Realität". Künstlich erzeugte 3D-Welten versuchen dank aufwändiger Technik und mittlerweile hohen Auflösungen die Realität so realistisch wie möglich darzustellen bzw. nachzubilden. Der Anwender hat das Gefühl, sich inmitten einer virtuellen Realität zu befinden und Teil dieser zu sein. Je höher die Auflösung der simulierten Umgebung, umso realer das Empfinden.
Hierdurch ergeben sich besonders tolle Erlebnisse: Sie können Filme in einem virtuellen Kino ansehen, obwohl Sie in Unterwäsche auf dem Sofa im Wohnzimmer sitzen. Oder Sie schauen sich das WM-Endspiel auf dem besten Sitzplan im brasilianischen Fußballstadion an. Auch erleben Sie Action-Videos, die in 360 Grad aufgenommen wurden, ganz anders, da Sie nicht nur das Geschehen selbst betrachten können, sondern auch die komplette Welt drumherum.
Wie funktioniert eine VR-Brille?
Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Methoden: Es gibt VR-Brillen, die mit einer Spielekonsole oder einem Computer verbunden werden, darüber das Bildsignal empfangen und auf dem eingebauten Display die Inhalte anzeigen. Vor jedem Auge befindet sich im Brillen-Gehäuse je eine Linse, vor der wiederrum ein durch Software angepasstes Teilbild gekrümmt angezeigt wird. Dadurch nimmt der Anwender die Inhalte dreidimensional wahr.
Daneben gibt es deutlich günstigere Lösungen. Hierbei dient jeweils ein Smartphone als Display, das in die Brillen-Halterung gesteckt wird. Spezielle Apps oder Videoplayer sind dann in der Lage, das Bild zu teilen und die 3D-Optik darzustellen. Über die eingebaute Sensorik in Smartphones, erkennt das System Kopfbewegungen, wodurch sich der Nutzer in der virtuellen Welt umsehen kann. Teilweise besitzt die Brille selbst auch noch entsprechende Sensoren.
VR-Brille für Brillenträger
Nutzer mit Sehhilfe können aktuelle VR-Brillen meistens auch mit ihrer Brille darunter nutzen. Es kann aber zu Einschränkungen im Tragekomfort kommen. Die Brille darf nur nicht zu groß sein, so kann Ihre Brille bei der Oculus Rift beispielsweise maximal 142 Millimeter breit und 50 Millimeter hoch sein. Bei vielen aktuellen VR-Headsets können Sie den Abstand der Linsen zu den Augen einstellen, was bei geringer Dioptrien schon ausreichen kann. Ansonsten empfehlen wir Ihnen, wenn möglich, Kontaktlinsen zu tragen.
VR Lens Lab: Das über Kickstarter finanzierte Projekt VR Lens Lab bietet speziell für Oculus Rift und HTC Vive eine Halterung sowie Linsen bis maximal +-4 Dioptrien an. Inklusive Halterung kosten die Linsen ab 68 Euro. Falls Sie höhere Dioptrienwerte besitzen, können Sie den Hersteller für eine individuelle Lösung per Mail kontaktieren.
Diese VR-Brillen gibt es für Smartphones
Samsung Gear VR: Etabliert sind vor allem VR-Brillen für Smartphones - also Brillen, die kein eigenes Display besitzen. Samsung bietet dazu beispielsweise die eigene VR-Brille Gear VR an. Die 2017er Version, die zusammen mit dem Galaxy S8 vorgestellt wurde, sieht gegenüber den Vorgängern stylischer aus und bietet passend für das S8 einen USB-C-Anschluss - ein Micro-USB-Adapter liegt aber bei. Neu ist außerdem der Controller, mit dem Sie in der virtuellen Welt navigieren und Spiele bedienen können.
Die Gear VR ist mit den eigenen Smartphones ab der Galaxy-S6-Generation kompatibel. Bei Amazon gibt es die Gear VR inklusive Controller derzeit ab 112 Euro . Im Samsung-Shop kostet die Brille mit Controller regulär 129 Euro - dank einer Gamescom-Promotion zahlen Sie hier aktuell 40 Euro weniger!
Zeiss VR One Plus: Zeiss bietet mit seiner VR One Plus für 90 Euro ein Brillen-Gehäuse an, das Smartphones mit einer Bildschirmdiagonale von 4,7 bis 5,5 Zoll unterstützt. Die VR One Plus kommt mit einer Multischale, sodass entsprechend große Geräte kompatibel sind. Das Gesichtspolster lässt sich aus hygienischen Gründen abnehmen und auch waschen.
Google Cardboard: Wer für seine VR-Brille möglichst wenig ausgeben möchte, fährt mit der Google Cardboard am besten. Sie besteht komplett aus Pappe, besitzt aber zwei Linsen und bietet Platz für Smartphones mit einer Display-Größe von 4 bis 6 Zoll. Sie kostet 20 Euro - bei zwei Brillen sparen Sie 10 Euro. Drittanbieter haben sich inspirieren lassen und bieten eigene VR-Brillen aus Pappe für unter 10 Euro an. Dazu gehören Magic Cardboard , BrizTech und Andoer . Achten Sie unbedingt auf die unterstützten Display-Größen der Smartphones.
Google Daydream View: Neben Cardboard bietet Google auch die Daydream View für 69 Euro an. Daydream View ist eine Kombination aus VR-Headset und Controller. Im Headset setzen Sie ein kompatibles Smartphone wie das eigene Google Pixel ein und können anschließend über die App Daydream auf VR-Inhalte zugreifen. Mit dem Controller navigieren Sie in der virtuellen Welt und können in Games etwa die Spielfigur steuern. Daydream View funktioniert wie die Samsung Gear VR, ist aber deutlich günstiger.
Durovis Dive: Dive by Durovis bietet mit der Dive 5 seine aktuellste VR-Brille aus Kunststoff für Smartphones an. Kompatibel sind laut Hersteller Geräte wie die Galaxy-S7-Reihe, iPhone 7, Nexus 4/5 und Huawei P9. Wahrscheinlich auch aktuellere Modelle, die auf der Webseite nicht aktualisiert wurden. Weitere Handys können Sie auf der Durovis-Webseite checken. Das VR-Headset kostet 30 Euro. Durovis bietet übrigens noch weitere Brillen ala Cardboard für knapp 10 Euro an, auch eine Tablet-Brille gibt es für 90 Euro.
Virtual Reality im Überblick Auf dem Markt tummeln sich natürlich noch zahlreiche weitere Hersteller, die komfortable Smartphone-VR-Brillen anbieten. Die unterschiedlichen Ansätze sind natürlich auch im Preis direkt spürbar. Die günstigen Einstiegsvarianten beispielsweise von Pasonomi oder Elegiant sind ab 30 Euro zu haben. Die teureren Modelle von Zeiss oder Samsung kosten um die 100 Euro. Steuerung und Audio-Unterstützung Ein häufiges Manko bei vielen dieser Smartphone-VR-Brillen ist die Steuerung der Apps, sobald das Smartphone erst einmal in die Brille eingelegt ist. VR-Brillen, die speziell auf bestimmte Smartphones zugeschnitten sind, bieten am Gehäuse entsprechende Knöpfe an, mit denen Sie innerhalb der Apps navigieren können. Oder es gibt Controller wie bei der Google DayDream View oder der aktuellen Samsung Gear VR. Dies funktioniert bei Universalbrillen natürlich nicht. An dieser Stelle haben Sie zwei Möglichkeiten: Entweder Sie entnehmen in einem solchen Fall das Smartphone noch einmal aus der Halterung, oder Sie nutzen eine Mini-Bluetooth-Fernbedienung. Eine günstige Variante mit guten Bewertungen gibt es beispielsweise von Elegiant für rund 9 Euro bei Amazon. Keine wirklich sinnvolle Lösung gibt es bei den Smartphone-Brillen für die Audio-Unterstützung: Entweder Sie greifen auf Ihren bewährten Kopfhörer zurück und führen das Kabel aus der Brille heraus. Alternativ dazu bietet sich auch an dieser Stelle eine Bluetooth-Lösung an, beispielsweise mit einem externen Lautsprecher. |