USB-Sticks erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit als Speichermedium, und die Auswahl ist riesig. Doch gibt es tatsächlich noch Unterschiede bei USB-Sticks, abgesehen von der Kapazität? Wenn man sich die Grabbeltische in den Elektromärkten ansieht, möchte man das gar nicht glauben. Im Gegensatz zu Chinaware, die in erster Linie durch aggressive Preispolitik überzeugen will, bieten aber insbesondere die Produkte der A-Brands wie beispielsweise von Kingston, Sandisk, Toshiba und Transcend immer noch Extras, mit denen sie sich von der Konkurrenz abheben.
Für unseren Test haben wir USB-Sticks mit 16 GB, die Daten möglichst schnell übertragen, gegeneinander antreten lassen. Weil USB 3.1 bei dieser Kapazität rar ist, kamen die Sticks mit einer Ausnahme (Kingston) zwangsläufig mit USB 3.0. USB-C spielt in unserem Test ebenfalls keine Rolle, da auch hier das Angebot (noch) nicht sehr groß ist.
Neben der Geschwindigkeit haben wir fernerhin einen Blick auf die Ausstattung der Sticks, auf die Handhabung, den Preis und das Service-Angebot der Hersteller geworfen. Im Folgenden finden Sie alle Testwerte übersichtlich aufgeschlüsselt.
Geschwindigkeit: Benchmarks und Praxistests
Zwar ist die Beliebtheit von USB-Sticks in erster Linie darauf zurückzuführen, dass die Speichermedien kompakt, mobil und günstig sind. Doch werden sich Anwender mit Sicherheit auch nicht über eine hohe Übertragungsgeschwindigkeit beschweren – selbst wenn diese bei Preisen zwischen 10 und 25 Euro pro Stick zugegebenermaßen nicht ausschlaggebend sein dürfte.
Um die Geschwindigkeit der USB-Sticks zu messen, verwenden wir drei Tests: Mit dem Benchmark-Tool Crystal Disk Mark ermitteln wir die Datenraten beim wahlfreien (zufälligen) und beim sequenziellen Lesen und Schreiben, einmal mit 4-KB großen und einmal mit 512-KB großen Blöcken. Die mittlere Zugriffszeit beim Lesen, die bei USB-Sticks unserer Meinung nach wichtiger ist als die beim Schreiben, gibt uns das Programm HD Tune Pro. Und zu guter Letzt überprüfen wir die USB-Sticks auch noch auf ihre Praxistauglichkeit, indem wir einen DVD-Film von einer schnellen SSD auf den Stick und von dort wieder zurück kopieren und dabei die Zeit messen.
Unser aktuelles Testfeld ergab bei sämtlichen Lese-Benchmarks einen klaren Sieger: Der Verbatim V3 Max schaffte in den Tests stets den Bestwert. Bei den Schreib-Benchmarks fielen die ersten Plätze auf den Transcend Jetflash 780 in den Disziplinen Schreiben der 512-KB-Blöcke und sequenzielles Schreiben sowie auf den Sandisk Ultra Flair USB 3.0 beim Schreiben der 4-KB-Blöcke. Die kürzeste Zugriffszeit beim Lesen erzielte dagegen der Toshiba Transmemory U361.
In den Praxistests konnte der Transcend Jetflash 780 erneut punkten und entschied das Schreiben des DVD-Films für sich. Beim Lesen hatte dagegen der Corsair Flash Voyager Slider X2 16 GB die Nase vorn.
Ausstattung: Dateimanagement, Recovery und Sicherheit
Bei USB-Sticks beschränkt sich der Lieferumfang in erster Linie auf Software. Diese stellt der Hersteller meist als Download bereit – Sie finden die Datei(en) also nicht gleich auf dem Speichermedium, wie es beispielsweise bei externen Festplatten der Fall ist.
Ein Softwarelieferumfang ist jedoch auch nicht üblich. In unserem Testfeld konnten damit nur Sandisk und Transcend punkten. Hier lagen jeweils eine Datenrettungssoftware (bei Sandisk auf ein Jahr Nutzung beschränkt) sowie eine Dateiverwaltung bei, die die Daten darüber hinaus verschlüsseln.
Dafür sind die meisten USB-Sticks mit einer Öse am Gehäuse ausgestattet, mit der Sie das Gerät beispielsweise am Schlüsselbund befestigen können.
Handhabung: Von Klein bis Groß
USB-Sticks gibt es für jeden Geschmack und für jeden Geldbeutel. Das beginnt bereits bei den 16-GB-Ausführungen: Unser Testfeld umfasste Sticks, die am Rechner oder Notebook praktisch komplett verschwinden (Hama), elegante Ausführungen in Klein (Sandisk) oder Groß (Transcend), Sticks mit abnehmbarer Kappe (Hama, Toshiba) oder zum Herausfahren (Corsair, Verbatim) und solche, die besonders robust sind (Corsair).
Die Vor-und Nachteile der einzelnen Designs liegen im Einsatzbereich: Möchten Sie den Stick als ständige Speichererweiterung einsetzen, so empfiehlt sich ein möglichst kompaktes Design wie das des Hama-Micro Cube. Der Stick ist lediglich 21?Millimeter lang, weshalb Sie ihn selbst im angesteckten Zustand nicht ohne Weiteres abbrechen können. Besonders robust ist dagegen der Corsair-Stick. Ihn können Sie auch lose in der Tasche transportieren, ohne dass ihm dabei etwas passiert. Und wer den USB-Anschluss des Speicherstifts schützen möchte, ohne sich über verlorene Kappen Gedanken machen zu müssen, der sollte auf versenkbare USB-Stecker – wie etwa beim Verbatim-oder beim Corsair-Stift – achten.
Die Größe und die Robustheit eines Sticks haben natürlich auch Einfluss auf sein Gewicht: So wiegt der Micro Cube von Hama gerade mal 5 Gramm, während der Transcend-Stick in Metalloptik mit 12 Gramm zu den Schwergewichten des Testfeldes gehört – aber auch ihn können Sie noch problemlos überall hin mitnehmen.