Thin Provisioning
Thin Provisioning setzt grundsätzlich ein Speicher-Virtualisierungskonzept voraus. Speichersysteme operieren dabei mit virtuellen Festplatten. Bei diesem Verfahren wird Servern auf den Plattensystemen mehr Speicherraum zur Verfügung gestellt, als tatsächlich vorhanden ist. Fordert ein Server respektive eine Anwendung temporär mehr Kapazität an, wird diese im vorhandenen Speicherpool zur Verfügung gestellt.
Washburn sagt, Thin Provisioning wie auch Data-De-Duplizierung seien Methoden, mit denen relativ einfach und wenig kostenintensiv - wenn nicht sogar unentgeltlich - Kostensenkungen verwirklicht und dabei gleichzeitig umweltschonendere Optionen genutzt werden können. Der Forrester-Analyst geht deshalb auch davon aus, dass sich diese Techniken in den nächsten fünf Jahren als selbstverständlich durchsetzen werden.
Recycling
Last, but not least, betont Washburn die Bedeutung von Entsorgungs- und Recycling-Konzepten für eine Green-IT-Strategie. Elektroschrott zeichne mittlerweile nach einer Untersuchung des US-amerikanischen The Natural Resources Defense Council weltweit am meisten zum Anwachsen von Sondermülldeponien bei. Da IT-Gerätschaft häufig immer noch mit toxischen Stoffen wie Kadmium, Blei oder Quecksilber belastet ist, kommt dem Thema Entsorgung große Bedeutung bei.
- Energie für ein RZ von einem Wasserkraftwerk
Strato holt sich den Strom für Rechenzentren aus dem Wasserkraftwerk Laufenburg. Foto: Strato - Grünes RZ von der Host Europe GmbH
Die Host Europe GmbH hat Ihr RZ konsequent nach grünen Richtlinien entworfen. Die Racks sind so ausgerichtet, dass die Server mit der jeweils zu kühlenden Seite in den Kaltgang zeigen. Im Hintergrund sieht man an der Decke zudem Kabelgänge. Im Doppelboden sollten nämlich keine Kabel den freien Fluss der kalten Luft behindern. Foto: Host Europe - Eingehauster Gang im Rechenzentrum
Um die Luftzirkulation in einem Rechenzentrum zu optimieren, kann man Racks mit Vorhängen (Butcher Curtains) einhausen. - Einkapselung von RZ-Gängen
Ganz konsequent regeln RZ-Betreiber die Luftströme, indem sie Kaltgänge oben sowie vorne und hinten abschotten. So zirkuliert die Luft nur an den Systemen entlang und im Gang und nicht im gesamten Rechenzentrum. Foto: Knürr AG - Foto mit einer Wärmebildkamera
Wer ganz konsequent die Temperaturverhältnisse in seinem RZ diagnostizieren will, macht Fotos mit der Wärmebildkamera. Das Beispiel hier zeigt einen Kaltgang, bei dem die kalte Luft aus dem Unterboden (in blau) an den Systemen hoch strömt. Nebenerkenntnis: Die unten angeordneten Server werden besser gekühlt. Grafik: Knürr AG - Einkapselung von Kaltgängen
So strömt die kalte Luft in einem eingekapselten Kaltgang. Knürr realisiert solche optimierten Steuerungen der Liftzirkulation mit seiner Coolflex-Technik. Grafik: Knürr AG - Luftzirkulation ohne Einkapselung
Und so zirkuliert kalte und warme Luft in einem RZ nicht besonders energieeffizient. Grafik: Knürr AG - Schematische Darstellung von Kalt- und Warmgängen
In Kaltgängen und Warmgängen sind Server so ausgerichtet, dass zu beiden Seiten eines Ganges entweder nur kalte Luft auf die zu kühlenden Systeme bläst oder diese ihre warme Abluft in den Gang abgeben. Grafik: Host Europe - Kühlgeräte im Rechenzentrum von Host Europe
Kühlgeräte (hier rechts) sollten zwei Funktionen gut koordinieren: die eigentliche Kühlung und die Be- oder Entfeuchtung eines RZs. Foto: Host Europe - Vorbildliche Verkabelung
Kleinigkeiten, die sehr wichtig sind: Wer seine Kabel kreuz und quer in RZ-Schränken oder in den Unterboden stopft, behindert die freie Strömung der kalten Luft. Im RZ der Rehau AG ist die Verkabelung beispielhaft realisiert. Foto: Rehau AG - Rückkühler zur Wärmeabfuhr
Rückkühler (vorzugsweise auf Dächern platziert) entziehen Racks die Wärme und müssen über Kondensatoren abgeführt werden.
Allerdings konzediert Washburn, dass eine ordnungsgemäße und umweltverträgliche Entsorgung solcher Geräte nicht ganz einfach ist. Hier werde sich in Zukunft zunehmend ein Markt für Anbieter von Entsorgungskonzepten ausbilden. Schon jetzt sei dieser Markt durchaus reif. Hardware-Anbieter wie beispielsweise HP, IBM, Dell und Spezialisten in Sachen Entsorgung seien bereits auf den Plan getreten und bieten Unternehmen ihr Knowhow an. (jm)