Schnäppchen-Alarm bei Netbooks: Technisch tut sich bei den Mini-Notebooks derzeit wenig, deshalb machen die Hersteller ihre Geräte mit kleinen Preisen attraktiv. Doch zu billig sollten Sie nicht einkaufen, wie der Test zeigt.
von Thomas Rau
Sie brauchen einen wirklich mobilen Rechner - also ein Tablet oder ein Ultrabook, richtig? Falsch, denn es gibt immer noch die Netbooks. Kaum jemand spricht über die leichten, kleinen und extrem günstigen Notebooks. Doch sie finden immer noch Käufer.
Neuer Netbook-Prozessor: Intel Atom N2600
Jetzt gibt es sogar eine neue Netbook-Generation: Intel hat kürzlich aktuelle Atom-Prozessoren für die Mini-Laptops vorgestellt. Die CPUsAtom N2600 (1,6 GHz) und //ark.intel.com/products/58917/Intel-Atom-Processor-N2800-(1M-Cache-1_86-GHz):N2800 (1,86 GHz) mit dem Codenamen Cedarview sollen dank 32-Nanometer-Architektur noch sparsamer arbeiten. Damit will es Intel den Herstellern ermöglichen, extrem flache Netbooks ohne Lüfter zu bauen. Außerdem sollen die neuen Atom-Netbooks endlich genauso multimedia-tauglich wie aktuelle AMD-Geräte werden, unter anderem mit einem HDMI-Ausgang. Video und Musik können sie per Wireless Display und Wireless Music ohne Kabel an passende Empfänger senden. Von den Ultrabooks borgen sie Funktionen wie Rapid Start oder Smart Connect, damit sie blitzschnell aus dem Ruhezustand aufwachen und sich sofort mit dem WLAN verbinden.
In der Bestenliste der Netbooks unserer Schwesterpublikation PC-Welt hat sich mit dem Acer Aspire One D270 erstmals ein Cedarview-Netbook platziert. Allerdings zeigt der Test, dass der neue Atom-Prozessor kaum Tempozuwachs bringt. Immerhin schließt er beim Abspielen von Full-HD-Videos zu Netbooks mit AMDs Ontario-CPU auf: Er spielt auch Full-HD-Filme ruckelfrei ab. Bei der Wiedergabe von Blu-ray-Filmen gibt es allerdings noch Probleme.
Die Prozessorfrage: AMD oder Intel?
Neben Acer haben auch Asus mit dem EeePC R11CX und dem EeePC 1011CX sowie Toshiba mit den Serien NB510 und NB520 Produkte mit dem Atom N2600 im Programm. Allerdings setzen diese Hersteller nicht nur auf Intel, sondern bieten auch Netbooks mit den Konkurrenz-CPUs von AMD an, etwa dem C-60. Im Vergleich zum Vorgänger C-50 bringt die neue CPU einen Turbo-Modus mit, der einen Kern der Doppelkern-CPU von 1,0 auf 1,33 GHz übertakten kann. Auch der eingebaute Grafikchip Radeon HD6290 läuft bei Bedarf schneller. Viel mehr Leistung bringt das nicht. Trotzdem ist AMD derzeit die richtige Prozessor-Wahl für ein Netbook: Die CPU ist fast so sparsam wie der Intel Atom und bietet eine kaum geringere Rechenleistung, hat aber die stärkere Grafik: Full-HD-Video ist ebenso kein Problem wie die Wiedergabe eines Blu-ray-Films über ein USB-Laufwerk. Wer auf seinem Netbook vor allem Filme schauen will, sollte deshalb zu einem Gerät mit AMD-CPU greifen.
Die wichtigste Frage: Welches Netbook läuft am längsten?
Doch gerade am Akku sollten Sie beim Netbook nicht sparen: Mobilität ist nämlich der größte Vorteil der rund einem Kilogramm leichten Mini-Laptops. Denn inzwischen bekommen Sie auch Notebooks für rund 300 Euro, die zwar nicht viel leistungsfähiger als ein Netbook sind, aber immerhin mehr Ausstattung und einen 15,6-Zoll-Bildschirm bieten. Allerdings wiegen sie rund drei Kilogramm und bieten wenig Ausdauer im Akkubetrieb.
Da die aktuellen AMD- und Intel-Netbook-Prozessoren ähnlich sparsam arbeiten, hängt die Ausdauer vor allem von der Größe des eingebauten Akkus ab. Im Test glänzten daher vor allem die Netbooks mit einem großen Akku, wie dasToshiba NB520-108.
In der Bildergalerie finden Sie eine Übersicht über die derzeit besten Netbooks: