Vergleichs-Test

Die besten Multifunktions-Drucker mit Tinten-Tank im Vergleich

Ines Walke-Chomjakov kümmert sich um alles Wissenswerte zu IT-Peripheriegeräten. Zu ihren Spezialgebieten gehören Drucker und 3D-Druck. Weitere Themenbereiche sind Displays und kommende Technologien wie selbstfahrende Autos.

FAQ: Multifunktions-Drucker mit Tinten-Tanks

1. Wo liegen die Stärken eines Multifunktions-Druckers mit Tinten-Tanks statt Patronen?

Argument Nummer eins für einen Multifunktions-Drucker mit Tinten-Tanks sind die unschlagbar niedrigen Seitenkosten. Denn mit dem Gerät erhalten Sie stets mindestens einen kompletten Tintenflaschensatz. In der Regel entsprechen die Füllmengen der mitgelieferten Flaschen denen im Nachkauf und reichen für mehrere Tausend bedruckte Seiten aus.

Bis jetzt macht nur HP hier beim Einstiegsmodell Smart Tank 5105 eine Ausnahme. Doch selbst bei diesem Multifunktions-Drucker-Modell werden Sie eine gute Weile ohne Nachfüllen auskommen. Ist dann ein Nachschub nötig, werden Sie wiederum positiv überrascht. Denn die Preise der Nachfüllflaschen sind bei allen Herstellern moderat. Auf diese Weise errechnen sich Seitenpreise, die weit unter einem Cent liegen – sowohl für das schwarzweiße als auch das farbige A4-Blatt.

Bei manchen Tinten-Tank-Multifunktions-Druckern sind sogar zusätzliche Schwarztinten-Flaschen im Lieferumfang enthalten. Ein genauer Blick, was beim jeweiligen Modell mit an Bord ist, lohnt sich in dieser Gerätekategorie besonders.

2. Wie sieht es mit Schwächen bei Tinten-Tank-Druckern aus?

Bei so niedrigen Druckkosten könnten Sie annehmen, dass alle Multifunktions-Drucker mit Tinten-Tanks auf schnellen Durchsatz ausgelegt sind. Das erweist sich jedoch oft als Trugschluss. Gerade die Modelle, die für den Einsatz zu Hause gedacht sind, fordern Ihnen durchaus Geduld im Drucken, Kopieren und oft auch beim Scannen ab. Sie erkennen ein mäßiges Drucktempo schon anhand der technischen Daten zum Wunschmodell. Halbieren sich die Angaben von Schwarzweiß- zu Farbdruck nahezu, dann entspricht das Arbeitstempo eher dem eines Einstiegs-Patronen-Druckers.

Tinten-Tank-Systeme, die vom Hersteller mit dem Zusatz „fürs Büro“ versehen sind, bringen meist (aber nicht automatisch) ein schnelleres Druckwerk mit. Allerdings schlägt sich das – wie bei allen anderen Druckertypen – auch direkt in einem höheren Anschaffungspreis nieder.

Große Tempounterschiede durch die gewählte Schnittstelle müssen Sie nicht befürchten. Egal, ob Sie den Tinten-Tank-Drucker per USB 2.0, WLAN oder LAN ansteuern, ähneln sich die gemessenen Zeitwerte, wie unsere Tests zeigen.

3. Warum sind die Gerätepreise hier viel höher als bei Multifunktions-Druckern mit Tintenpatronen?

Im Gegensatz zu Multifunktions-Druckern, die sich aus Patronen mit Tinte versorgen, wollen die Hersteller bei Tinten-Tank-Geräten mit der Hardware auch wirklich Geld verdienen. Denn das ist gerade bei Patronen-Druckern für den heimischen Einsatz meist nicht der Fall. Der Umsatz wird hier über das Geschäft mit Tintenpatronen generiert. Aber auch bei Tinten-Tank-Druckern werden die Gerätepreise gerade etwas günstiger. Der Grund: Die Hersteller Canon, Epson und HP haben inzwischen eine sehr große Auswahl an Modellen, die von den Kunden auch verstärkt nachgefragt wird. Der Tinten-Tank-Drucker ist kein Exot mehr, sondern vermehrt eine gesuchte Alternative zum Patronen-Modell.

4. Ist die Ausstattung bei dem höheren Hardware-Preis für einen Tank-Drucker stets besser als bei Patronen-Druckern?

Trotz der vergleichsweise hohen Anschaffungspreise können Sie bei einem Multifunktions-Drucker mit Tank-System nicht automatisch davon ausgehen, dass auch alle möglichen Ausstattungsfeatures mit an Bord sind. Vielfach fehlen Displays am Bedienpanel oder sind nur als knappe Schriftanzeigen vorhanden. Auch Merkmale wie automatische Duplex-Druck-Einheit, Vorlageneinzug oder Fax-Funktion sind bei einem Tinten-Tank-Kombigerät keine Selbstverständlichkeit. Dazu wird nicht selten beim Papiervorrat gespart. Allerdings können Sie sicher sein, dass Sie mindestens 100 Blatt in der vorhandenen Zufuhr unterbringen.

Neu ist, dass es auch Tinten-Tank-Drucker mit einem speziellen Papier-Management gibt: So bieten einige Modelle einen zusätzlichen Einzelblatteinzug, über den sich dicke Medien per geradem Produktionsweg durch die Maschine führen lassen. Im Ergebnis lassen sich so starre Medien wie etwa Karton bedrucken. Aber auch für lange Medien wie zum Beispiel Banner gibt es Lösungen. Dafür benötigen die Geräte jedoch kein extra Fach, sondern stellen das Bannerpapier in der Regel über die hintere Papierzufuhr bereit.

Auch bei Multifunktions-Druckern mit Tinten-Tanks sind spezielle Papierwege möglich. Zum Beispiel der zusätzliche, gerade Einzelblatteinzug beim Canon Maxify GX4050 fürs Bedrucken von starren Medien wie Karton.
Auch bei Multifunktions-Druckern mit Tinten-Tanks sind spezielle Papierwege möglich. Zum Beispiel der zusätzliche, gerade Einzelblatteinzug beim Canon Maxify GX4050 fürs Bedrucken von starren Medien wie Karton.

5. Gibt es Qualitätseinbußen durch die Flaschentinte?

Eine schlechtere Druckqualität als bei Patronen-Druckern ist nicht zu befürchten. Die Tinten aus den Flaschen sind hochwertig, wie unsere Tests zeigen. Oft kommt eine pigmentierte Schwarztinte zum Einsatz. Sie ist lichtbeständig, relativ wischfest und sorgt für eine satte Deckung auf dem Papier. Texte lassen sich deshalb gut lesen.

Bei den Farben bauen die Hersteller von Tinten-Tank-Druckern vielfach auf Dye-Tinten. Sie sind farbstoffbasiert und produzieren helle, natürliche Farben mit vielen Details. Das gilt auch für Drucker mit insgesamt vier Farben. Weitere Tinten wie Fotoschwarz erhöhen die Qualität im Fotodruck. Druckermodelle, die ausschließlich auf Pigmenttinten vertrauen, haben oft eine etwas dunklerer Farbgebung. Doch auch hier fallen die Druckergebnisse hochwertig aus.

Kritik müssen sich Multifunktions-Drucker mit Tinten-Tanks eher bei der Kopierqualität gefallen lassen. Viele Testkandidaten können helle Pastelltönen der Vorlage auf der Kopie nur als Graustufen reproduzieren. Allerdings ist das Defizit kein Phänomen, das nur bei Tinten-Tank-Geräten auftritt. Vielmehr ist es eher typisch für Multifunktions-Drucker im Allgemeinen und hängt mit den eingebauten CIS-Scan-Einheiten zusammen.

6. Wie leicht oder schwer kriege ich die Tinte in den Tank?

Bei allen Testkandidaten sind die Tanks im Gehäuse integriert und nicht mehr seitlich angedockt wie noch bei den ersten Tank-Multifunktions-Druckern. Die Flaschen sind mit Tropfstopps ausgestattet. Das erleichtert die Inbetriebnahme, da Sie keine unerwünschten Tintentropfen befürchten müssen, solange Sie keinen Druck auf die Flasche ausüben. Die Ventile öffnen sich erst beim Aufsetzen auf den jeweiligen Tank. Auch stoppt der Tintenfluss automatisch, wenn der Tank vollständig befüllt ist.

Insgesamt sind die Inbetriebnahme-Prozesse bei allen Testkandidaten gut durchdacht und detailliert dokumentiert – entweder in den Start-up-Faltblättern oder durch gute Inbetriebnahme-Assistenten. In den jeweiligen Testberichten gehen wir zudem auf die Bedienfreundlichkeit des jeweiligen Modells ein. Sie müssen in dieser Hinsicht keine Bedenken haben. Die Tank-Drucker sind inzwischen ähnlich leicht zu installieren wie klassische Patronen-Geräte.

Um die Flaschentinte reibungslos in die Drucker-Tanks zu bekommen, bieten alle Hersteller inzwischen durchdachte Mechanismen. Tropfstopps und Ventile machen es dem Anwender einfach.
Um die Flaschentinte reibungslos in die Drucker-Tanks zu bekommen, bieten alle Hersteller inzwischen durchdachte Mechanismen. Tropfstopps und Ventile machen es dem Anwender einfach.

Multifunktions-Tinten-Tank-Drucker: Wie wir testen

Jeder Multifunktions-Drucker durchläuft bei PC-WELT ein festgelegtes Testverfahren. Es gewährleistet eine faire Beurteilung und vereinfacht Ihnen den Vergleich der getesteten Druckermodelle.

Damit sich Multifunktions-Drucker unterschiedlicher Hersteller miteinander vergleichen lassen, setzt PC-WELT ein festgelegtes Testverfahren ein, das jeder Testteilnehmer durchläuft. Es deckt die Kriterien Qualität, Geschwindigkeit, Ausstattung, Handhabung und Service ab.

Qualität von Drucken und Kopien: Je genauer ein Multifunktions-Drucker die Farben darstellt, desto weniger treten störende Farbstiche auf. Um die Farbgenauigkeit festzustellen, setzen wir ein Spektral-Colorimeter von X-Rite ein. Es vermisst Vollfarbflächen und Felder mit unterschiedlichen Deckungsgraden. Die Auswertung zeigt Treffer und Abweichungen auf. Zudem landen alle Ausdrucke sowie Kopien unter einer feinen Lupe („Fadenzähler“). In dieser optischen Prüfung wenden wir Kriterien wie Tintenspritzer, Farbübergänge, Tintenauftrag und Buchstabenschärfe an, um die Qualität im Drucken und Kopieren zu beurteilen.

Qualität der Scans: PC WELT erstellt einen Testscan mit mehreren Farbfeldern. Damit lässt sich feststellen, wie farbtreu die Scan-Einheit des Multifunktions-Druckers arbeitet. In der Auswertung entspricht der Wert Null der geringsten Abweichung und ergibt daher einen Farbtreffer. Gleichzeitig lässt sich aufzeigen, wie stark Farben vom Idealwert abweichen und zu Farbstichen führen. So lässt sich objektiv bewerten, ob ein Scan zum Beispiel bei Rot zu hell und gleichzeitig bei Blau zu dunkel arbeitet.

Klare Zuckerwürfelkanten, detailreiche Kaffeebohnen und Schärfe bis in die Tiefe sprechen für hohe Qualität einer Scan-Einheit. Im linken Scan sehen Sie einen Testkandidaten, im rechten Bild die Referenz aus dem Profiscanner.
Klare Zuckerwürfelkanten, detailreiche Kaffeebohnen und Schärfe bis in die Tiefe sprechen für hohe Qualität einer Scan-Einheit. Im linken Scan sehen Sie einen Testkandidaten, im rechten Bild die Referenz aus dem Profiscanner.

Zusätzlich zählt der Gesamteindruck der Testscans. Hier erhält jeder Testkandidat eine Schulnote. Außerdem geht die Tiefenschärfe in die Wertung ein: Dazu wird ein kleiner Ausschnitt aus dem Testbild mit dem Referenzscan aus einem hochwertigen Profi-Scanner verglichen.

Geschwindigkeit im Drucken: Bei Drucken auf Normalpapier wählt PC-WELT im Treiber den Standardmodus, bei Qualitäts- und Fotoausdrucken die entsprechenden Empfehlungen des Herstellers. Gibt es mehrere, passende Einstellungen, geht das Ergebnis des schnellsten Laufs in die Wertung ein. Die Messung beginnt mit dem Absenden des Druckauftrags und endet, sobald das fertig bedruckte Papier in der Ablage des Multifunktions-Druckers liegt.

Bei den Tempo-Testläufen trägt PC-WELT auch dem Einsatzzweck Rechnung. So absolviert ein Tintenstrahl-Multifunktions-Drucker beispielsweise den Grauert-Brief in einer Auflage von zehn Stück, während ein Farblaser-Multifunktionsgerät die doppelte Anzahl leisten muss. Damit wird den unterschiedlichen Einsatzszenarien Rechnung getragen.

Geschwindigkeit im Scannen und Kopieren: PC-WELT misst, wie lange der Multifunktions-Drucker jeweils für einen Vorschau-, Farb-, Graustufen- und Textscan braucht. Der Scantreiber ist stets auf eine Auflösung von 300 ppi (Pixel per Inch, Bildpunkte pro Zoll) eingestellt. In die Wertung geht die schnellste Zeit aus drei Läufen ein. Das Kopiertempo wird in den Werkseinstellungen gemessen. Die Stoppuhr startet beim Betätigen der Kopiertaste. Sie wird angehalten, wenn das letzte Blatt in der Papierablage liegt.

Ausstattung: In dieser Kategorie zählen die Ausstattungsdetails eines Multifunktions-Druckers – von den Anschlüssen über die Treiberausstattung bis zu den mitgelieferten Programmen. Wenn ein Kombidrucker faxen kann, er ein Display oder einen automatischen Dokumenteneinzug besitzt, gibt’s Zusatzpunkte, die sich positiv in der Ausstattungsnote niederschlagen.

Handhabung: Neben den Treibern und den beigelegten Handbüchern beurteilt PC-WELT das Bedienfeld. Außerdem liegt das Augenmerk auf den Folgekosten und dem Stromverbrauch. Wichtiger als der Energiebedarf während des Betriebs ist die Strommenge, die der Multifunktions-Drucker im Standby und Ruhemodus verbraucht. Denn diese Werte treiben Ihre Stromrechnung in die Höhe, ohne dass Sie einen Gegenwert erhalten. Dasselbe gilt für den Ausschalter. Trennt er das Kombigerät nicht komplett vom Stromnetz, verbraucht es weiter unnötig Energie. PC-WELT ermittelt die Tintenkosten für eine Schwarzweiß- und eine Farbseite. Dabei gehen wir von der vorteilhaftesten Nachkaufmöglichkeit aus – sprich: von den Patronen/Tonerkassetten mit der höchsten Reichweite, die sich einsetzen lassen. Die Papierkosten bleiben bei dieser Rechnung außen vor.

Service: Je länger die Dauer der Herstellergarantie, desto besser. Immerhin treten Defekte nur selten direkt nach dem Kauf auf. Bei Multifunktions-Druckern reicht die Garantiespanne von 12 bis 60 Monaten. Oft lassen sich Fragen zum Gerät per Service-Telefon oder über die Internetseite des Herstellers lösen. PC-WELT prüft, wie lange die telefonische Hotline erreichbar ist, und bewertet die Hilfen auf der Internet-Support-Webseite des Herstellers.

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