Platz 2: Desktop-Virtualisierung
Desktop-Virtualisierung scheint es in der einen oder anderen Form schon ewig zu geben. Man könnte vielleicht sogar sagen, dass sie schon Mitte der 1990er-Jahre aufgekommen ist. Aber es gibt neue Entwicklungen bei der Desktop-Virtualisierung, die sich die meisten von uns noch vor zwei oder drei Jahren nicht hätten vorstellen können. Ein weiterer Meilenstein ist die aufkommende Technologie unter dem zusammenfassenden Begriff Desktop-Hypervisor.
Die Produkte des Marktführers auf diesem Gebiet, Citrix Systems XenApp und XenDesktop, sind Beispiele dafür, wie Desktop-Virtualisierung eine Desktop-Server-Farm in jedem Rechenzentrum unterbringen kann und einen Client auf jedem Desktop. XenDesktop verbindet alle gängigen Desktop- und Anwendungs-Virtualisierungs-Technologien in einem einzigen Paket: traditionelle Anwendungs- und Desktop-Sessions, Anwendungs-Streaming und VDI (Virtual Desktop Infrastructure). Egal welchen Weg Sie nehmen, die Nachteile der einzelnen Technologien werden in der Regel durch die Vorteile einer anderen aufgehoben.
Die Client-Virtualisierung ist bei der Desktop-Virtualisierungs die letzte Instanz. Bei dieser Virtualisierung werden in einem Host individuell konfigurierte Betriebssysteminstanzen für die einzelnen Anwender bereitgestellt. Jeder Anwender arbeitet also in einer eigenen virtuellen Systemumgebung, die sich wie ein vollständiger lokaler Computer verhält. Man kann dann jede beliebige VM und ihre Hardwareressourcen auf dem eigenen Desktop verwenden. Wenn etwas nicht funktioniert führt man einfach einen Reset aus oder nimmt eine andere Umgebung. Citrix ist nicht allein mit diesem Konzept, VMware entwickelt eine ähnliche Lösung. Beide geben an, dass der Startschuss bereits 2010 fällt.
Unabhängig davon, welche Lösungen heute schon zur Verfügung stehen und welche Lösungen langsam am Horizont sichtbar werden - Desktop-Management bleibt einer der problembelastetsten Bereiche jedes Unternehmens. Während das Modell für die Architektur von Rechenzentren sich systemisch verändert hat in den vergangenen 20 Jahren, ist das Modell für die Bereitstellung von Desktops fast gleich geblieben. Meistens handelt es sich in Unternehmen noch immer um einen schwerfälligen Rechner pro Benutzer, der mit einem Mischmasch von Management-Tools die Nutzer vor sich selbst und das Netzwerk vor den Benutzern schützt.
Ob die Desktop-Virtualisierungstechnologien sich für Ihr Unternehmen lohnen, ist völlig abhängig von der Art des Geschäfts. Im Call-Center und im Gesundheitswesen ist die Umsetzung in vielen Fällen eher ein Kinderspiel, in anderen Bereichen kann man schnell Probleme mit nicht kompatiblen Anwendungen haben. Das riesige Angebot an verschiedenen Desktop-Virtualisierungs-Technologien lässt erwarten, dass sich zumindest einer dieser verschiedenen Ansätze bald durchsetzen wird. Wenn man den klassischen Desktoprechnern auf jedem Schreibtisch den zu Rücken zukehrt, wird die IT ein glücklicherer Ort, das ist gewiss. Die Client-Virtualisierung könnte der IT-Branche und den eifrigsten Desktop-Verfechtern das geben, was sie schon lange brauchen.