Managed Services? Ja, aber welche?
Nachdem Cloud Computing das neue Hype-Thema der IT-Branche ist, haben wir die größten Systemhäuser in Deutschland auch danach gefragt, ob sie Dienste aus der Wolke, also Managed Services, schon offerieren. Und, nicht wirklich überraschend: 78 Prozent der hiesigen Corporate Reseller gaben zu Protokoll, dass sie bereits den Wandel zum Managed Services Provider vollzogen haben. Weitere 6,8 Prozent der Systemhäuser planen, Software und Rechenkapazitäten schon bald als Service anzubieten. Nur 15,3 Prozent der von ChannelPartner befragten IT-Dienstleister haben sich mit dem Komplex Cloud Computing noch nicht befasst.
Von den 45 Systemhäusern, die bereits heute Managed Services anbieten, wollten wir wissen, welche Dienste aus der "Wolke" sie in ihren Portfolios parat haben. Die meisten der Managed Services Provider, nämlich 68,9 Prozent von ihnen- und das ist wirklich erstaunlich -, offerieren in der Tat Rechenzentrumskapazitäten als Dienstleistung. In der Branche wird das Ganze als IaaS (Infrastructure-as-a-Service) bezeichnet und als ein äußerst flexibles Pay-per-use-Modell zur Bereitstellung von Desktop-, Server-, Storage- und Software-Kapazitäten angepriesen. Damit konkurrieren aber derartige Dienste anbietende Systemhäuser mit Hostern und Telekommunikationsunternehmen, ebenso mit Anbietern wie Google oder Amazon und natürlich mit Herstellern wie IBM, HP, Fujitsu oder Microsoft.
Der am zweithäufigsten (64,4 Prozent) von den Systemhäusern offerierte Managed Service betrifft die IT-Security. Es liegt ja schließlich nahe, die bei Kunden ankommenden E-Mails bereis vor deren Eintreffen am Desktop von Malware und Spam zu befreien. Und auch die Fernwartung der Firewall und des Intrusion-Protection-Systems (IPS) stellt heute keine allzu große technische Herausforderung mehr dar, sodass Kunden diese Aufgaben ruhigen Gewissens an externe Dienstleister auslagern können. Auch die Kontrolle des Webverkehrs mittels Content-Filter ist für einen Webdienst prädestiniert. Im Prinzip lässt sich die komplette interne Netzwerkabsicherung von außen bewerkstelligen.
Gleiches gilt übrigens auch für die Bereitstellung von externen Storage-Kapazitäten. Mehr als die Hälfte der von ChannelPartner befragten Managed Service Providern (57,8 Prozent) bieten bereits "Storage-as-a-Service" an. Das kann die Bereitstellung von Speicherbänken für Kunden in den Rechenzentren der Systemhäuser sein, aber auch die Fernwartung von Storage-Netzen beim Kunden vor Ort zählt zu diesen Managed Services.
Welche anderen gemanagten Dienste bieten Systemhäuser feil? Sie vermarkten diese Services oft auch unter dem allgemeinen Begriff Cloud Computing (48,9 Prozent), worunter sich Kunden aber oft kaum etwas vorstellen können. Hier gilt es noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten. Dennoch, fast die Hälfte der von ChannelPartner befragten Managed Service Providern (48,9 Prozent) stellen bereits heute ihren Kunden Infrastruktursoftware aus der Wolke bereit. Fachleute bezeichnen dies oft als PaaS (Platform-as-a-Service). Das Ganze beinhaltet etwa ein Betriebssystem aus der Wolke, wofür Microsofts Windows Azure das beste Beispiel liefert, aber auch komplette Entwicklungsumgebungen, Programmierschnittstellen, Applikationsserver und Datenbanken.
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