In enger Abstimmung mit Stakeholdern und Beratern und ohne das Hinzuziehen eines externen Insolvenzverwalters möchte die Devolo AG einen Restrukturierungsplan ausarbeiten, um sich künftig besser vor Zahlungsausfällen zu schützen. Die derzeit begonnene Sanierung des Unternehmens in Eigenverantwortung (Schutzschirmverfahren) soll "in wenigen Monaten" abgeschlossen sein. Während dieses Zeitraums erbringt das Unternehmen alle Leistungen, auch die Gehälter der Devolo-Mitarbeiter werden weiterhin ausgezahlt.
Als Hauptursache für die finanzielle Schieflage führt Devolo die fortdauernde Corona-Krise an. Nach einem erfolgreich abgeschlossenen ersten Pandemiejahr 2020 war man zunächst von einer positiven Absatzentwicklung 2021 ausgegangen. Doch pandemiebedingte Schließungen im Handel und ein verändertes Käuferverhalten speziell auf dem deutschen Markt führten zu einem Nachfragerückgang ab dem zweiten Quartal 2021, so die Analyse des Netzwerkherstellers.
Ferner habe man angesichts der anhaltenden Lieferprobleme rechtzeitig viel Ware bestellt, was aber Anfang 2022 zu einem sehr hohen Lagerbestand und damit zu einem Liquiditätsengpass aufgrund der gesunkenen Nachfrage führte, berichtet Devolo. Andererseits gingen dem Hersteller 2021 Umsätze mit Netzbetreibern im Ausland flöten, ferner wurden einige große Projekte aufgrund des Chipmangels nicht realisiert.
Mittel- bis langfristig rechnet man aber bei Devolo mit bald wieder positiven Geschäftsaussichten, wie Heiko Harbers, Vorstand der Devolo AG, betont: "Wir alle führen Videotelefonate im Home-Office, wir streamen Serien in HD, spielen online. Highspeed-Internet ist dafür unverzichtbar und Heimvernetzung bleibt daher weiter ein Wachstumsmarkt." Von diesem Wachstum im Smart Home hofft Harbers bald wieder partizipieren zu können.
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