Herr Nintemann, wie viele Aussteller erwarten Sie im diesjährigen Reseller Park?
Jan Nintemann: Ich bin ehrlich gesagt unglaublich stolz, dass wir nach dem sehr erfolgreichen Reseller Park auf der IFA 2023 die Flächengröße und die Ausstellerzahl exakt in 2024 verdoppeln konnten: von der halben Halle 25 auf die gesamte Halle und von 110 auf 220 Aussteller. An allen fünf Messetagen erwarten wir etwa 12.500 Besucher. Damit hat der Reseller Park der IFA die Größe des ehemaligen Planet Reseller der Cebit erreicht. Die starke Expansion ist im Wesentlichen auf zwei Wachstumsbereiche im Reseller Park zurückzuführen, nämlich einerseits dem vermerkten Interesse von IT- und Telecom-Distributoren, und andererseits dem stark wachsenden Refurbishing-Bereich. Der Refurbishing-Sektor ist sicherlich der am stärksten wachsende Nachhaltigkeitsmarkt in der Consumer-Electronics. Mit eBay und zahlreichen Distributoren und Tradern ein interessanter Ort für den Fachhandel, um das Geschäft in diesem Sektor auszubauen. Mit Ausstellern wie Kosatec, Ecom, Trust, UFP Deutschland, Go Europe oder etwa Klick Entertainment, haben wir Zugpferde im Reseller Park, die eine Menge Fachbesucher generieren.
Wie viele Aussteller sind für den deutschen Markt relevant?
Nintemann: Der Reseller Park hat traditionell einen hohen internationalen Ausstelleranteil von etwa 60 Prozent. Diese sind natürlich für die deutschen Absatzkanäle, aber auch für den europäischen Gesamtmarkt, interessant. Durch die internationale Ausstellerstruktur aus über 50 Ländern, ist der Reseller Park aber auch interessant für deutsche Anbieter zum Export in die ganze Welt im B2B-Segment. Durch die politische Weltlage beispielsweise durch das Lieferkettengesetz oder ESG- und CSRD-EU-Regularien, deuten sich leichte Verschiebungen in den internationalen Herstellungs- und Vermarktungsstrukturen an und den Klima- und Umweltherausforderungen. Die Produktionsstätten verlagern sich tendenziell wieder mehr nach Europa und der gesamte Distributionsmarkt wird zunehmend nicht nur europäisiert, sondern auch internationalisiert.
Was werden die Schwerpunktthemen sein?
Nintemann: Das Schwerpunktthema des Reseller Parks 2024 und auch in den Folgejahren werden die Themen Greentech und nachhaltige Lösungen in der Consumer Electronic und ITK-Welt sein. Der Klimawandel schreitet Jahr für Jahr voran und zwingt immer nachträglicher zur Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Ich beschäftigte mich seit vielen Jahren mit dem Thema Klima und Umwelt und bin dabei vom 6. bis 9. Mai 2025 auf der Brüssel Expo die erste TransformIT Europe-Messe zu veranstalten. Neben dem Refurbishing Sektor haben wir eine ganze Reihe der sogenannten Greentech-Hersteller, beispielsweise die Firma Biond, welche seit Jahren viele verschiedene Handykabel aus dem Rohstoff Weizen präsentiert. Des Weiteren hat sich meine Agentur Global Fairs der Nachhaltigkeit verpflichtet, indem der komplette Messebau der ganzen Halle zu 100 Prozent eingelagert und wiederverwendet wird, außer dem Teppich, der aber wiederverwertbar ist. Komplette LED-Beleuchtung sowie überwiegend vegetarisches Catering sorgen zusätzlich für ein möglichst klima- und umweltschonendes Projekt.
Erwarten Sie besondere Zugkraft durch die Jubiläums-IFA und welche Highlights wird es geben?
Nintemann: Der Reseller Park feiert am Samstag, den 7. September ab 18:00 Uhr, sein 25-jähriges Jubiläum mit einem hochattraktiven Bühnenprogramm mit dem fliegenden Streichquartett La Finesse", Akrobatikgruppe, DJ Open-End, Cocktailbarund vielem mehr. Alle langjährigen Freunde, Teilnehmer und Besucher des Reseller Parks sind hierzu herzlich eingeladen.
Die Idee des Reseller Parks entstand bereits 1997 auf der IFA in Berlin, als Firmen, wie HP und Packard Bell oder Logitech den Zugang zum Consumer Electronic-Markt suchten. Von Jahr zu Jahr wuchs der Themenpark, weil die fortschreitende Digitalisierung die Absatzkanäle veränderte; so wanderte die beispielsweise der Fotoapparat von der Photokina PH als Digitalkamera auf die IFA, um heute im Smartphone auf der IFA oder dem MWC Barcelona präsentiert zu werden. Der Reseller Park erfüllte seine Funktion darin, die entstehenden Konvergenzen und Branchenüberlappungen kosteneffizient auf der B2B-Plattform Reseller Park zu konzentrieren. Dieser Prozess wurde fortgeführt im von mir initiierten "Planet Reseller" der Cebit, wo die Themenparks ebenfalls 20 Jahre lang erfolgreich organisiert wurde.
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Mit über 2.000 Aussteller soll die IFA 2023 ausverkauft sein.
Bei der teilweise luftigen Standverteilung hätte aber der eine oder andere Aussteller doch noch Platz gefunden.
Auch manche Standgestaltung wirft Fragen auf.
Ein der großen Zugpferde ist weiterhin Samsung mit einem großen Stand im City Cube.
Hier wecken insbesondere die faltbaren Smartphones das Publikumsinteresse.
HP hat sich für einen Auftritt für Partner außerhalb des Messegeländes entschieden. Vertriebschef Hartmut Husemann zeigt die beeindruckende Produktausstellung im Hotel Berlin, Berlin.
Bei AVM steht Glasfaser im Fokus.
TP-Link ist mit einem großen eigenen Stand präsent. Niklas Abels kann dort nicht nur Staubsauger sondern auch brandaktuelle Netzwerktechnik zeigen.
Außerdem gibt es bei TP-Link ganz besonderen Kaffee.
Björn Simski kann die neuesten Motorola-Smartphones auf dem Expert-Stand zeigen.
Für Fachhändler wurde ein eigener Shuttle-Service eingerichtet.
Einige Distributoren haben auch den Weg nach Berlin gefunden: Der fränkische TK-Distributor Brodos ist traditionell dabei.
Auch Hama gehört zu den treuen IFA-Ausstellern.
Im Reseller Park sind auch einige Grossisten vertreten: Torsten Schnutz von UFP zeigt am Stand aktuelle 3D-Drucker von Creality.
Am DexxIT-Stand kann man nicht nur die Vertriebschefinnen Judith Öchsner und Stefanie Gundlach treffen. Hier gibt es auch aktuelle Mini-PCs von ECS Elitegroup zu sehen.
Energielösungen sind auf der IFA 2023 hoch im Kurs. Anker-Pressesprecher Robert Berg demonstriert eine fette Powerstation mit bis zu 26 kWh Kapazität.
Technaxx hat einen Solartisch mit nach Berlin gebracht.
Jackery-Europachef Ricky Ma mit zwei Messeneuheiten aus der ultraportablen und auch der Ein-kWh-Klasse, den Solargeneratoren 1000 Plus und 300 Plus.
Smartphone-Hersteller sind auf der IFA rar: dafür zeigt aber Honor schicke Telefone im Handtaschen-Look.
Geschlossene Gesellschaft bei Sony: Für Endkunden ist dieser Stand nicht konzipiert.
Drohnenspezialist DJI ist ein Publikumsmagnet auf der IFA 2023.
E-Autos könnte man mit den großzügig verbauten Displays auch zum erweiterten Kreis der Consumer Electronic zählen.
Es gibt auch noch Drucker auf der IFA! Der chinesische Hersteller Pantum will den Markteinstieg in Deutschland vorbereiten und ist auf der Suche nach Distributoren.
Auch der Zoll ist in den Messehallen unterwegs.
Ab dem Messesonntag sind dann auch die kleinen Messestände des "Global Market" zugänglich.
Auch 2024 soll es wieder eine IFA geben. Der Staubsauger gibt einen kleinen Vorgeschmack.
Western Digital hat seine Handelspartner zum "Tech Talk" eingeladen. Hier beantwortet das Management die Fragen der Gäste.
Danach ging es dann ein Stockwerk tiefer zur legendären Beach Party des Donnerstagsclubs.