Knapp 60 Prozent der Online-Händler wurden im Jahr 2013 abgemahnt. Diese Zahl stammt vom Händlerbund, der eigenen Angaben zufolge der größte Verband für Onlinehandel in Europa ist. Auf seiner Homepage zeigt der Verband auf, worauf Händler bei einem Bestellablauf im E-Commerce achten müssen, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein. Dort gibt es auch ein Gestaltungsbeispiel für eine Bestellübersichtsseite. Wir bringen im Folgenden Auszüge aus diesen Vorschlägen.
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Der Warenkorb
Die Preise im Warenkorb eines Webshops sind inklusive der gesetzlichen Mehrwertsteuer (19 Prozent) anzugeben. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: entweder zusätzlich zum Endpreis die im Preis enthaltene MwSt. als konkrete Summe ausweisen oder beim Endpreis, der im Warenkorb angezeigt wird, den Hinweis "inkl. MwSt." ergänzen (siehe auch Kasten "Die korrekten Preisangaben"). Zudem empfiehlt es sich, im Warenkorb die korrekten Standard-Versandkosten anzugeben.
Die Registrierung
Im Rahmen einer regulären Bestellung dürfen folgende Angaben vom Kunden erhoben werden: Name, Anschrift, E-Mail-Adresse. Das Geburtsdatum des Käufers darf kein Pflichtfeld sein.
Vorsicht: Bei der Registrierung sind oft Staaten auswählbar, in die laut der Zahlungs- und Versandbedingungen in den AGB gar nicht versendet wird. Durch eine Prüfung der tatsächlich belieferten Länder lassen sich hier Widersprüche vermeiden.
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Die Datenschutzerklärung
Wenn Online-Händler Newsletter verschicken und vom Empfänger die Datenschutzerklärung mit den Worten "….akzeptiert" oder "….stimme zu" abhaken lassen, ist dies bedenklich. Denn bei einem Abhaken der Akzeptanz oder der Zustimmung würde der Kunde gleichzeitig die Einwilligung zum Erhalt des Newsletters abgeben, was unzulässig ist. Besser wäre es stattdessen, die Formulierung "Ich habe die Datenschutzbestimmungen zur Kenntnis genommen" abhaken zu lassen.
Die Zahlungs- und Versandarten
Vorsicht vor Widersprüchen! Die Angaben der Zahlungs- und Versandbedingungen in den AGB müssen zweifelsfrei mit den für die Kunden auswählbaren Zahlungs- und Versandarten samt der ggf. anfallenden Kosten übereinstimmen.
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Der Checkout
Auf der Bestellübersichtsseite sind folgende Informationen Pflicht: die wesentlichen Eigenschaften der Ware – also Merkmale, die für den Kunden kaufentscheidend sind –, der Gesamtpreis einschließlich aller Steuern und Abgaben sowie alle Fracht-, Liefer- oder Versandkosten und alle sonstigen Kosten. Diese Informationen müssen klar, verständlich, in hervorgehobener Weise und unmittelbar, bevor der Verbraucher seine Bestellung abgibt, angegeben werden.
Es empfiehlt sich zudem, die AGB und die Widerrrufsbelehrung auf der Bestellübersichtsseite über gut sichtbare Links zu platzieren. Eine Kenntnisnahme oder eine Akzeptanz dieser beiden Elemente muss vom Kunden nicht bestätigt werden.
Der Bestell-Button
Seit dem 1. August 2012 gibt es die sog. "Button-Lösung". Der Bestell-Button muss und darf nur einmal am Ende der Bestellübersichtsseite unterhalb der Pflichtinformationen platziert sein. Für Verbraucher soll damit auf den ersten Blick erkennbar sein, wenn sie mit einem "Klick" einen kostenpflichtigen Vertrag eingehen.