Das Internet fordert 2016 mehr denn je, dass Scheuklappen abgelegt werden. ChannelPartner zeigt, welche maßgeblichen Veränderungen die Digitalisierung dieses Jahr bringen wird und welche Branchen dringend modernisiert werden müssen.
Stellen Sie sich kurz Ihr Smartphone als Fernbedienung vor. Und zwar als Fernbedienung für alles, was Sie in der täglichen Routine nutzen. Morgens bezahlen Sie Ihr Bahnticket mit dem Smartphone, in der Mittagspause organisieren Sie schnell ein Fahrrad über Bike-Sharing und gegen Feierabend ordern Sie Ihre Einkäufe.
Zwischendurch streamen Sie Musik, programmieren Ihren heimischen Festplatten-Rekorder via App und treffen Voreinstellungen für die ideale Temperatur ihres smarten Eigenheims.
Der Tag geht zu Ende und Sie haben 24 Stunden mit dem Internet verbracht.
Digitalisierung 2016: So stark wie nie
Laut dem Verband der Internetwirtschaft e. V. (kurz: eco) werden Verbraucher in Zukunft noch mehr mit dem Internet verschmelzen. Nicht umsonst bezeichnet eco das Internet im Jahr 2016 als "Herr der Dinge".
Was bedeutet das für den Channel? Kurz gesagt: Das IoT bricht mit traditionellen Kategorien und klassischen Denkmustern. Die Welt wird digitalisiert, mit all Ihren Angeboten, Menschen und Produkten.
ChannelPartner berichtet über die must-know Trends für das neue Jahr und zeigt Ihnen, welche Themen 2016 im Mittelpunkt stehen.
Mobility setzt vollständig auf das Internet
Bis 2030 werden voraussichtlich zwei Drittel der Weltbevölkerung in Ballungsräumen leben. Das Verkehrsaufkommen wird demnach enorm ansteigen. Neue Mobilitätskonzepte werden benötigt, um einen bevorstehenden Verkehrskollaps zu bewältigen.
Das Thema 'Smart Mobility' wird die kommenden Jahre die Weiterentwicklung von Transportmöglichkeiten beschäftigen. Aktuelle Konzepte wie autonom fahrende Autos, Car- und Bike-Sharing-Modelle sind nur ein erster Schritt.
Neuere Projekte wie verkehrsmittelübergreifende Bezahlung für den privaten Nahverkehr, aber auch Same-day-Delivery oder Fuhrpark-Sharing in der Logistik kommen weitaus näher an die Problematik der zukünftigen Mega-Urbanisierung heran.
Eco bezeichnet diese Entwicklung als Smart Mobility. Smart ist hierbei wieder einmal das Internet, welches über Anwendungen zur Ressourcenplanung, bis hin zum bargeldlosen Bezahlen per Smartphone oder GPS-basiertem Steuern von Fahrzeugen den maßgeblichen Pfeiler der Mobility bildet.
Der neue Arbeitsplatz
Die Experten des Verbandes der Internetwirtschaft gehen davon aus, dass sich die Arbeitswelt zum Positiven weiterentwickeln wird. Laut eco heißt hier das Stichwort 'New Work'.
So soll die Digitalisierung aller Lebensbereiche auch zahlreiche neue Arbeitsplätze schaffen - eine gewisse Technik-Nähe dieser neuen Berufsbilder ist nicht zu leugnen.
Hier sind wieder bereits bekannte Begriffe der letzten Jahre zu nennen. So werden der mobile Arbeitsplatz, Home Office und der digitalisierte Arbeitsplatz weiter in die bestehende Arbeitskultur drängen. Klassische hierarchische Strukturen werden in dieser Entwicklung nicht auf Dauer existieren können.
Die selbe Zwangs-Flexibilität der Mobility trifft demnach auch auf die Arbeitswelt. Durchaus absehbar ist laut eco, dass Arbeits- und Privatleben eng miteinander verschmelzen werden. Das mag im ersten Moment unschön klingen, könnte aber auch bedeuten, dass sich in Zukunft Beruf und Familie besser vereinbaren ließen.
Multimediales Smart Home
Denken Sie kurz an das Beispiel mit einem Tag in der voll-digitalisierten Welt zurück. Der Höhepunkt dieses Tages, oder vielmehr dieser Entwicklung, findet sich im Eigenheim.
Hier treffen die Punkte der Mobility, Arbeit und des Privatlebens zusammen. Schon heute versuchen erste Ansätze des Smart Home diesen Spagat zu bewältigen.
Eco prognostiziert, dass der bisherigen Insellösung 'Smart Home' dieses Jahr der Durchbruch gelingen wird. Erste Spielerein mit Lichtsteuerung und Remote-Heizungsregulierung werden mit einer vollständigen Medienzentrale im Eigenheim ergänzt werden.
Von der Türklingel bis hin zum Kopfkissen wird der private Rückzugsraum mehr denn je über Apps zu steuern sein. Die meisten Funktionen sollen den Alltag flexibler gestalten. Ganz nach dem Motto: Weniger Zeit mit heizen, kochen oder waschen verbringen, sondern mehr auf die Kerninhalte aus privater Erholung und mobiler Arbeit konzentrieren.
Die ersten Gehversuche mit VR-Brille als Einstieg in eine andere Welt oder Streaming als Ersatz für das lineare Fernsehen sind die erfolgreichsten Beispiele. Absehbar ist laut eco auch noch ein kurzfristiger Trend zum dritt- und viert-Tablet beziehungsweise Smartphone.
2016 hält die Digitalisierung Einzug in alle Lebensbereiche
Auf lange Sicht wird die bestehende Technologie einer Voll-Digitalisierung weichen und damit Platz für eine neue, alles vereinende Technologie machen. Diese Technologie X existiert natürlich noch nicht und wird, bis sich 2030 langsam nähert, irgendwann mit einem "the next big thing" wie einst das iPhone plötzlich erscheinen.
Schon 2016 wird sich der bisherige Trend der Digitalisierung aber vollständig in allen Lebensbereichen implementieren - mit der bisher zur Verfügung stehenden Elektronik. (rw)