Der CP-Querschläger

Der Herbst, die Umfragen und die Ratlosigkeit

Der CP Querschläger ist seit 26 Jahren ein fester Bestandteil von ChannelPartner. Regelmäßig berichtet unser Autor über das, was einem kleinen Reseller in der großen ITK-Landschaft widerfährt. Manchmal überspitzt, aber immer auf den Punkt gebracht. Der Querschläger lebt und arbeitet als Fachhändler in Rheinland-Pfalz.
So langsam scheint sich bei den Anbietern von Cloud-Lösungen die Erkenntnis durchzusetzen, dass die hohen Geschäftserwartungen überzogen waren. Der Querschläger, unser "schreibender Fachhändler", hat sich auch dazu geäußert.

So langsam scheint sich bei den Anbietern von Cloud-Lösungen die Erkenntnis durchzusetzen, dass die hohen Erwartungen an entsprechende Geschäfte überzogen waren. Der Querschläger, unser "schreibender Fachhändler", hat sich zu diesem Thema und einer dazugehörigen Umfrage geäußert.

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"Euphorie im IT-Handel? Im Herbst 2012 klemmt es in der IT. In Krisenzeiten werden nur die wirklich wichtigen Dinge gekauft."
"Euphorie im IT-Handel? Im Herbst 2012 klemmt es in der IT. In Krisenzeiten werden nur die wirklich wichtigen Dinge gekauft."
Foto: Ronald Wiltscheck

Während in der Natur die Pilze sprießen und Kastanien gesammelt werden, häufen Unternehmen, Meinungs- und Konsumforscher eifrig Daten an. Denn es klemmt in der IT. Die Cloud-Besitzer wundern sich zum Beispiel, warum Unternehmen nicht begeistert sind, dass sie ihre Belege, Projekte und Entwicklungen mit Google, Microsoft und anderen teilen sollen.

Während schon der erste Schnee fällt, Lebkuchen und Stollen gebacken werden, soll der Handel an den "Weihnachtsmann in der Cloud" und an ein Jahresendgeschäft glauben. Dieses wabert nämlich, von scheinbaren und echten Krisen unbeirrt, durch alle Medien.

Die Kauflust sei ungebrochen hoch, heißt es. Ja, das stimmt! Liebe Auguren: Die Lust ist wohl da, nur das nötige Geld fehlt bei immer mehr Konsumenten!

In allen Umfragen, die mir unter die Augen gekommen sind, ist von Euphorie im IT-Handel allerdings wenig zu spüren. Und auch wenn in der Vergangenheit das Erscheinen einer neuen Windows-Version für Kaufanreize gesorgt hat, ist der Wunsch nach neuer Hardware beim Kunden bisher die Ausnahme. So fragen sich auch die Institute und Redaktionen, warum der von ihnen und den Herstellern prognostizierte Run auf Tablet-PCs, Ultrabooks oder die noch teureren Zwittergeräte ausbleibt. Die Realität sieht so aus, dass die vorhandenen Windows-XP- und Windows-7-Rechner ihren Dienst gut und willig verrichten.

Was sind die Killerargumente für Windows 8, ein Tablet oder das bereits schwächelnde Ultrabook? Wo ist der geldwerte Vorteil für den Kunden – und für uns?

Dass Haushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik zurzeit eher in der Käufergunst stehen, kommt nicht von ungefähr. In Krisenzeiten, ob politisch oder real, werden eben die wirklich wichtigen Dinge gekauft. Und da ist ein energiesparender Gefrierschrank sicher sinnvoller als ein sehr gewöhnungsbedürftiges Windows samt unpraktischer Touchscreens.

Mein Fazit: Vielleicht sollten wir es wie unsere Kunden machen und uns kritischer mit Umsatzprognosen und Marketinggetöse auseinandersetzen. Also abwarten und Plätzchen backen?

Bis demnächst, Euer Querschläger!
(Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.)

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