Mit dem Verbrauch steigen die Kosten
Grundsätzlich gilt: Je intensiver und mehr Cloud-Services genutzt werden, desto teurer wird es:
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Mit der Zahl der Cloud-User steigt Rechnungsbetrag: 99 Dollar je SaaS-Lösung erscheinen reizvoll, bei fünf Nutzern hält sich der Rechnungsbetrag auch in Grenzen. Wer jedoch 500 oder 1000 Anwendern den Zugang etwa zur gemieteten CRM-Applikation einräumt, darf sich auf eine saftige Rechnung einstellen. Zusatzkosten entstehen, wenn der CRM-Lösung weitere Module etwa für Support-Mitarbeiter, für die Logistik oder das Product-Management hinzugefügt werden.
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Günstige Zeiteinheiten verschleiern oft hohe Verbrauchskosten: Acht Cent pro Stunde für einen virtuellen Server sind günstig, solange der Dienst nur stundenweise in Anspruch genommen wird. Dauerhafter Betrieb - und das ist in vielen Anwendungsfeldern die Regel - verteuert die Nutzung. Auch hier addieren sich Zusatzkosten hinzu, etwa für weitere virtuelle Server für das Load-Balancing, Speicher, Security, Monitoring etc. Oft sind auch Dienste wie Spam-Filtering, Middleware-Installationen und Datenbanken erforderlich. Über das gesamte Jahr gesehen entstehen so enorme Kosten.
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Viele Betriebskosten bleiben erhalten: Unternehmen, die ihre IT in die Cloud migrieren, müssen sich weiter um Security, Backup und Recovery sowie das Monitoring kümmern. Für diese Management-Aufgaben fallen demnach weitere Kosten an.
Wann zahlen sich acht Cent je Server-Stunde aus? Dann, wenn Anwender die Ressourcen nicht dauerhaft sondern nur fallweise nutzen, wenn sie den Ressourcen-Verbrauch der Applikationen vorausschauend steuern, meint Forrester-Analyst Staten. Und auch die Schnelligkeit, mit der sich Lösungen eingeführt werden können, lässt sich als Pluspunkt für das Cloud-Angebot verbuchen. Voraussetzung für eine erfolgreiche Migration in die Cloud ist, dass Unternehmen das Wesen der Applikationen und Services tatsächlich durchdrungen haben und die Cloud-Ressourcen optimal einsetzen.
- Tools für die Cloud-Daten
Für die meisten Anwender ist der Einsatz von Cloud-Speicher wie Dropbox oder die Verwendung von Google Docs bereits ein fester Bestandteil ihrer Arbeit. Wir stellen Tools vor, die diese Arbeit erleichtern und verbessern können. - Die Installation startet sofort:
Wer die Software für Google Cloud Connect verwenden will, bekommt sie nach dem „Abnicken“ der Nutzungsbedingung direkt auf seinem System installiert – eine weitere Auswahl steht leider nicht zur Verfügung. - Augenfällige Veränderung:
Nach der Installation der Google-Software zeigt sich ein Plugin in den Anwendungen von Microsoft Office. - Warnung von der Online-Anwendung:
Die Google Webseite kann nicht verifizieren, dass es sich bei der Anwendung wirklich um Google Cloud Connect handelt. - Eine wenig befriedigende Erläuterung:
Hier wird eine Softwarebibliothek auf das System installiert, die von der Anwendung BoxCryptor benötigt wird. Welchem Zweck sie (erlaubt leichtere Einbindung Dateisystem-Treiber – entspricht der Fuse-Library unter Linux) dient, muss der Anwender selbst herausfinden. - BoxCryptor steht auch auf Android- und iOS zur Verfügung:
Der Hinweis auf ein Backup der Konfigurationsdatei ist gut und kommt zum rechten Zeitpunkt bei Abschluss der Installation. - Die Oberfläche von BoxCryptor:
Sie bietet insgesamt nicht allzu viele Einstellmöglichkeiten, da der Einsatz mehrerer verschlüsselter Container erst in der kostenpflichtigen Version möglich ist. - Gut, wenn der Anwender weiß, was auf seinem PC installiert ist:
Die Software SecretSync benötigt Java, damit sie richtig arbeiten kann. - Ein wichtiger Hinweis:
Im Gegensatz zur Lösung BoxCryptor wird der Ordner von SecretSync nicht immer Dropbox-Ordner angelegt – die Lösung verschlüsselt die Dateien und synchronisiert sie dann in den Ordner hinein. - Eher unauffällig:
Die Anwendung SecretSync benötigt keine aufwändige Oberfläche und ist im Prinzip nur durch die Links im Startmenü und/oder auf dem Desktop sichtbar. - Verschlüsselte Dateien auch über die Plattform-Grenzen hinweg:
Der Client von SecretSync arbeitet auch unter MacOS X in der gleichen unauffälligen Weise wie auf den Windows-Systemen. - Jeden Speicherplatz im Internet direkt im Windows-Explorer einbinden:
Mit dem Gladinet Cloud Desktop ist das ziemlich einfach möglich. So verliert selbst die Einbindung des Windows Live Skydrive ihre Schrecken. - Vielfältige Möglichkeiten:
Fast alle großen Provider von Cloud-Space stehen vorkonfiguriert zur Verfügung, aber auch die Anbindung eigner FTP-Server ist beispielsweise möglich. - Umfangreiche Konfigurationseinstellungen und die zukünftige Anbindung an den eigenen Cloud-Bereich des Herstellers:
Schon die freie Version des Cloud Desktop bietet viele Möglichkeiten. - Wer Linux-Erfahrung und die nötige Geduld besitzt, der kann mit dieser Software seine eigene Cloud-Installation aufbauen:
ownCloud kann sowohl auf gemieteten Web-Space als auch direkt auf einem eigenen Server betrieben werden. - Das können viele andere Cloud-Tools nicht:
Das Projekt „ownCloud“ bietet nicht nur viele Möglichkeiten bei der Konfiguration sondern eine – wenn auch noch nicht komplette – Unterstützung der deutschen Sprache an. - Einfache Oberfläche und schnelle Konfiguration:
Mit der Software BDrive ist ohne viel Umstände möglich, schnell und einfach einen eigenen Cloud-Server aufzusetzen. - Der BDrive-Server auf einem System unter MacOS X Snow Leopard:
Kaum Unterschied zur Windows-Version und genauso einfache Installation und Konfiguration. Das Passwort für den Zugriff sollte man aber auf jedem Fall explizit setzen. - Die eigene „BDrive-Cloud“ von der Client-Seite aus:
Die Software BDrive Classic steht im Android Market kostenlos bereit und kann problemlos sowohl auf den Server auf dem Windows- als auch auf den Server auf dem MacOS zugreifen. - Die Verzeichnisse stehen direkt auf dem Android-System (hier unter Android 2.2) zur Verfügung:
Auch der Zugriff auf die Dateien klappt problemlos.
Große Einsparungen verspricht nur die Public Cloud
Forrester hat eine Erfolg versprechende Migration in drei Stufen zusammengefasst:
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Stufe eins - die einfache Entscheidung: Anwendungen, deren Nutzung saisonalen Schwankungen unterliegen oder die nur eine begrenzte Zeit (etwa in einem Projekt) benötigt werden, sind prädestiniert für den Cloud-Betrieb. Gleiches gilt für IT-Ressourcen, deren Bedarf starken Schwankungen unterliegt.
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Stufe zwei - Kosten begrenzen: Sobald sich Applikationen und IT-Ressourcen schnell zu- und abschalten lassen, sollten Anwender darauf hinwirken, dass vor allem das Abschalten auch tatsächlich funktioniert. Viele Applikation sind dafür noch nicht ausgelegt, so dass Forrester zu Nacharbeiten rät.
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Stufe drei - Mehrwert schaffen: Wer die ersten beiden Schritte gemacht hat, kann sich nun um einen ausgefeilteren Einsatz bemühen. Ziel muss es sein, das Cloud-Modell zum Profit-Center auszubauen, in dem man neue Geschäftsmodelle im Kerngeschäft schafft oder vorhandene Services verbessert. Auf der Suche nach Vorbildern ist Forrester bei Associated Press (AP) fündig geworden: Die Nachrichtenagentur stellt mit Hilfe von Amazon Web Services und Microsoft Azure eine Schnittstelle für Entwickler von Kommunikations- und Informationsdiensten bereit, die die einfache und schnelle Integration von AP-Meldungen erlaubt.
Damit eröffnen sich der IT Möglichkeiten, sich von der traditionelle Rolle eines Cost Centers zu emanzipieren. Allerdings müssen sich interne IT-Organisationen auch den externen Angeboten öffnen. Viele Vorteile des Cloud Computings lassen sich auch mit inhouse-Installationen erzielen, doch Forrester rät dazu, wo möglich auf Public-Cloud-Offerten zu erwägen, denn Private Clouds erzeugen irreversible Kosten (Sunk Costs). Mit der Verlagerung verbundene Sicherheitsbedenken lassen sich durch eine gute Vorbereitung beheben. Wer die Wirtschaftlichkeit des Cloud-Modells durchdrungen hat, könne nach und nach Applikationen in den SaaS-Betrieb überführen.
(Computerwoche / rb)