Kein Börsengang geplant
Spekulationen über einen möglichen Börsengang erteilt Belverato aber eine Absage. Man wolle sich nicht in "Abhängigkeiten" begeben. Trotzdem sehen Belverato und Hoffmann sich nicht als typisches "Inhaber-Management". Der Erfolg liege in der Team-Struktur, die sich durch die neuen Besitzverhältnisse nicht ändere. "Wir haften eben nun auch persönlich, deshalb ist auch entsprechenden Engagement dahinter", erläutert Belverato.
An der strategischen Ausrichtung als "Mittelstandsdistributor" soll sich laut Belverato nichts ändern: "Wir sind der Boadliner für den Mittelstand", bekräftigt der CEO. Nun gelte es, Platz vier in der deutschen Distribution auszubauen. Im Vergleich zu den drei Großen der Branche sieht sich Belverato gut aufgestellt. "Wir sind in der Theorie in der Lage, 100 Prozent des Bedarfs des Fachhandels abzudecken", glaubt er. Dabei liegt für ihn ein Schwerpunkt im B2B-Segment, denn seiner Erfahrung nach hat sich auch im stationären Fachhandel ein Wandel Richtung B2B vollzogen. Als vordringliche Aufgaben sieht der B.com-Chef daher im Ausbau des B2B-Segments, bei der Optimierung von Prozessen sowie beim Ausbau von Logistikdienstleistungen.
Die Festigung des vierten Platzes in der deutschen Distribution wurde sicher auch dadurch begünstigt, dass Also als Mitanwärter durch die Also-Actebis-Fusion aus dem Rennen ist. Allerdings kann Belverato derzeit keine großen Auswirkungen des Mergers auf das B.com-Geschäft feststellen. "Aber das kann ja noch werden", gibt er sich optimistisch.
Eine europäische Expansion schließt Belverato weiterhin nicht aus, obwohl erst kürzlich die französische Niederlassung wieder geschlossen wurde. "Man muss ehrlich sagen, dass das Experiment gescheitert ist", gibt der CEO zu. Es müsse aber auch nicht immer alles zu 100 Prozent funktionieren. "Das heißt nun nicht, dass wir es nicht noch einmal versuchen", meint Belverato. (awe)