Wie unpopulär das Thema Backup allgemein ist, zeigt ein schneller Blick in die Fachliteratur: So ergab die Suche nach dem Begriff "Backup" in einem IT-Handbuch für Fachinformatiker nicht mehr als den Tipp, Daten regelmäßig zu sichern und den Hinweis, dass Datensicherung nicht nur im unmittelbaren Hinblick auf die Sicherheit wichtig sei, sondern auch vor Datenverlust aus anderen Gründen – wie etwa Hardwareproblemen – schützt.
Das ist sicher richtig, wird aber der Wichtigkeit und Brisanz dieses Thema in keiner Weise gerecht: Ein umfassendes Sicherheitskonzept, ganz gleich ob es nun die IT im Büro eines Freiberuflers oder das Netzwerk einer großen Firma betrifft, muss ein durchdachtes und funktionierendes Backup/Restore-Konzept beinhalten.
- Die folgenden Grundregeln für eine Datensicherung mögen trivial erscheinen, aber überprüfen Sie doch mal Ihr Sicherungskonzept daraufhin ab, ob es diese einfachen Regeln wirklich und vollständig erfüllt:
- Daten, die nicht (regelmäßig) gesichert werden, können Sie auch nicht wiederherstellen!
- Backups, die nicht mindestens in einem Test erfolgreich wiederhergestellt wurden, verdienen den Namen „Backup“ nicht.
- Backup-Lösungen und –Daten, für die niemand in der Firma direkt verantwortlich ist, sind definitiv schlechte bis unbrauchbare Sicherungen.
- Sicherungen, die in Sie im gleichen Raum/Gebäude lagern, in dem sich auch Ihre restliche IT befindet, werden einen ernsten Zwischenfall wie Feuer, Überschwemmung und so weiter, sicher nicht überstehen.
Doch welche Backup-Lösung ist die richtige? Welche Alternativen bieten sich für den "normalen Anwender" sowie für kleine Betriebe und Firmen? Wir haben uns umgeschaut und stellen in diesem Ratgeber einige Lösungsansätze vor: Von den Windows-Bordmitteln über Open-Source- und freie Lösungen bis hin zu den Profi-Tools. Die vielfältigen Möglichkeiten zur Sicherung "in der Wolke", die von einigen der hier vorgestellten Lösungen ebenfalls unterstützt werden, finden Sie beispielsweise im Artikel Alles sicher(n) in der Cloud?
Variante 1: Einfaches und schnelles Backup mit der Windows 7-Sicherung
Vielen Anwendern und auch Administratoren ist es vielleicht nicht bewusst: Die aktuellen Windows-Systeme sind bereits standardmäßig mit einer Backup-Lösung ausgestattet, die vielen Bedürfnissen gerecht wird. Waren die integrierten Windows-Sicherungsprogramme noch unter XP und ebenso unter Vista wenig brauchbar, so haben die Microsoft-Entwickler hier eine viel bessere Lösung zusammengestellt, die eine ganze Reihe von Vorteilen zu bieten hat:
Neben dem Sichern und Wiederherstellen von Datendateien, die sich auf einem Rechner befinden, stehen auch Möglichkeiten zur Erstellung eines Laufwerkabbilds oder eines Systemabbilds zur Verfügung. Damit können sich die Anwender einfach eine Sicherungskopie des kompletten Windows-Systems erstellen, von dem auch nach einem Komplettabsturz des Rechners schnell ein funktionsfähiges System wiederhergestellt werden kann.
- Alles neu macht Windows 8
Das praktische und gut zu bedienbare Backup- und Sicherungsprogramm war auf den Windows 8.x.-Systemen so nicht mehr zu finden: Unter dem Eintrag Dateiversionsverlauf findet sich aber noch der Zugriff aus das Programm zur Erstellung eines Systemabbild. - Dateiversionsverlauf
Der Dateiversionsverlauf hat aus Windows 8.x auch seinen Weg zu Windows 10 gefunden. Eine gute Sicherungsmöglichkeit, die aber sicher kein Ersatz für eine echte Backup-Lösung sein kann. - Wieder eingeführt bei Windows 10
Die Windows-7-Sicherung ist wieder da: Bei den Windows-10-Systemen können Anwender wieder auf diese Möglichkeit zurückgreifen - Eigene Dateien sichern und wiederherstellen
Wies schon unter Windows 7 können Nutzer hier über das Menü der "alten Systemsteuerung" wieder ihre Dateien sichern und wiederherstellen. - Wiederherstellung
Bei der Wiederherstellung ist es dann auch möglich, auf die älteren noch unter Windows 7 erstellten Sicherungen zuzugreifen.
Zu finden ist dieses Programm unter der Systemsteuerung. Hier muss der Anwender nur noch den Punkt "Sicherung des Computers erstellen" auswählen, um dann in das Menü "Sichern und Wiederherstellen" zu gelangen. Dort kann dann nicht nur der Speicherort (interne Festplatten, externe Laufwerke oder Netzwerk) gewählt, sondern auch ein Zeitplan erstellt werden, durch den zum Beispiel automatisch wöchentliche Sicherung ausführt werden. Auch die Erstellung eines sogenannten Systemreparaturdatenträgers - also eines Mediums, mit dessen Hilfe ein System wieder gestartet und repariert werden kann - stellt Windows 7 an dieser Stelle zur Verfügung.
Fazit
Als Nachteil kann man dieser von Microsoft mitgelieferten Lösung höchstens zur Last legen, dass die komplette Sicherung eines Windows-Systems mit Hilfe dieser Software doch ziemlich lange dauert - andere, kommerzielle Tools schaffen das in nicht einmal der Hälfte der Zeit. Auch eine Verschlüsselung der gesicherten Daten ist bei dieser Lösung leider nicht vorgesehen.
Unser Tipp: Für kleine Büros im Soho-Bereich (Small Office, Home Office), die Windows 7 verwenden, ist dies eine ideale Lösung: Sie ist kostenlos, meistert die wichtigsten Aufgaben der Sicherung und Wiederherstellung problemlos und ist zudem einfach zu bedienen.