Windows-Tablets sind toll für die Arbeit und für Unternehmen: Das sagt Microsoft und alle Hersteller, die sie verkaufen. Aber kein Windows-Tablet genügt diesen Ansprüchen: Das fängt bei den spiegelnden Bildschirmen an, geht über das 32-Bit-Windows, das auf Tablets mit Atom-Prozessor läuft und endet beim mitgelieferten Office 2013 Home Student.
Venue 11 Pro - endlich ein richtiges Business-Tablet?
Auftritt Venue 11 Pro - mit dem Dell alles anders machen will: Zwar hat das Tablet mit 10,8-Zoll-Bildschirm kein entspiegeltes Display, aber als Betriebssystem ist Windows 8.1 Pro in der 64-Bit-Version installiert. Außerdem denkt Dell an die IT-Supporter in Unternehmen: Die Gehäuserückseite des Tablets lässt sich komplett abnehmen - Sie kommen dadurch bequem an den wechselbaren Akku, das LTE- und WLAN-Modul und sogar die SSD. Aufgrund der etwas gewölbten Rückseite lässt sich das Tablet auch besser greifen und vom Schreibtisch hochheben.
Das Design ist businesstauglich zurückhaltend: Das Venue 11 Pro bleibt mit dem schwarzen Panelrand, einer anthrazitfarbenes umlaufenden Leiste und der schwarzen Rückseite im gedeckten Farbspektrum. Die Rückseite mit Soft-Touch-Überzug fasst sich angenehm an, in der Mitte gibt die abnehmbare Rückseite etwas knarzend nach, das ist der Preis, den Sie für ein modulares statt eines Unibody-Gehäuses zahlen.
Y-Prozessor: Zwischen Core und Atom
Im Dell-Tablet steckt der Intel-Prozessor Core i3-4020Y. Die Y-Serie steht bei Intel zwischen den sehr sparsamen, aber leistungsschwachen Atom-Prozessoren und den Core-CPUs der U-Modellserie, die Sie in Ultrabooks und anderen flachen Notebooks finden. Für die Atom-Serie der Bay-Trail-Familie gibt Intel eine sogenannte Scenario Design Power (SDP) von 2 Watt an, beim Core i3-4020Y liegt sie bei 6 Watt. Die SDP soll die Leistungsaufnahme der CPU bei Tablet-typischen Aufgaben wie Video-Wiedergabe oder Web-Surfen beschreiben.
Bei der Rechenleistung liegt das Dell Venue 11 Pro mit dem Y-Prozessor in den meisten Tests näher an einem Notebook als an einem Tablet: Das gilt vor allem bei Multimedia-Aufgaben wie dem Umwandeln von Musik und Video. Aber auch für die Arbeit mit umfangreichen Tabellen und Präsentationen, weil die SSD im Dell-Tablet schneller ist als der üblicherweise in Tablets verbauten eMMC-Speicher. Als Arbeitsgerät hinterlässt das Venue deshalb einen guten Eindruck. Der wird bestärkt durch das angenehm schnelle 11n-WLAN mit Dual-Band und 2x2-MIMO.
Unangenehm und zeitweise wirklich störend ist allerdings der Lüfter, der sich bisweilen lautstark zu Wort meldet. Ein weiterer Minuspunkt: Die Bildschirm-Tastatur ist widerspenstig, häufig erkennt sie erst nach wiederholter Berührung den eingegebenen Buchstaben - daran ändern auch Treiber- und Bios-Updates nichts.