Update 6.90

Das bringt die neue Fritzbox-Firmware

14.02.2018
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 

Noch mehr Reichweite: Mehrere Repeater hintereinanderschalten

Auch wenn Repeater angemeldet sind, kann die Fritzbox eine Autokanalsuche durchführen.
Auch wenn Repeater angemeldet sind, kann die Fritzbox eine Autokanalsuche durchführen.

Mit der neuen Mesh-Funktion wird auch das Verlängern des WLANs erleichtert. Sie können mehrere Repeater oder Fritzbox-Router zusammenschalten, um die Reichweite des Funknetzes in eine bestimmte Richtung zu vergrößern. Dafür müssen Fritzbox und Repeater auf die neueste Fritz- OS-Version aktualisiert sein.

Wollen Sie einen weiteren Repeater mit einem Repeater verbinden, muss der erste WLAN-Verstärker schon an der Fritzbox angeschlossen sein und in der Heimnetzübersicht mit dem Mesh-Symbol angezeigt werden. Setzen Sie nun den zweiten Repeater auf Werkseinstellungen zurück: Dazu halten Sie den grauen WPS-Knopf am Repeatergehäuse für 15 Sekunden gedrückt, bis alle LEDs gleichzeitig aufleuchten. Sind die Werkseinstellungen geladen, leuchten die beiden LEDs für Power und WLAN unter dem Knopf konstant.

Nun drücken Sie am verbundenen Repeater den WPS-Knopf für eine Sekunde. Innerhalb von zwei Minuten müssen Sie das auch am zweiten Repeater tun, damit sie sich per WPS verbinden können. Anschließend stellen Sie die Verbindung des zweiten Repeaters mit der Fritzbox her: Dafür drücken Sie dessen WPS-Taste für eine Sekunde und anschließend innerhalb von zwei Minuten an der Fritzbox die WPS- beziehungsweise bei der Fritzbox 7560 die WLAN-Taste, bis die WLAN-LED blinkt. Kontrollieren Sie zum Schluss in der Heimnetzübersicht, ob drei Geräte – die Fritzbox und die beiden Repeater – mit dem blauen Mesh-Symbol versehen sind. Nun hat der zweite Repeater von der Fritzbox die WLAN-Einstellungen wie SSID und Passwort übernommen. Auf diese Weise kann er auch selbstständig eine Verbindung zur Fritzbox oder einer neuen Fritzbox mit den gleichen Zugangsdaten aufbauen, falls der erste Repeater oder die Fritzbox abgeschaltet wird.

Verbesserter Scan: So findet die Fritzbox den besten Funkkanal

Mit dem neuen Fritz-OS wird auch die automatische Auswahl des Funkkanals verbessert. Die Fritzbox scannt regelmäßig die Signale von benachbarten WLANs und wählt aufgrund dieser Informationen für das eigene Funknetz den Kanal mit den geringsten Störungen. Ob Ihre Fritzbox passend eingestellt ist, prüfen Sie im Browsermenü unter „WLAN –› Funkkanal“. Dort muss die Option „Funkkanal-Einstellungen automatisch setzen“ aktiviert sein oder hinter „Funkkanal-Einstellungen anpassen“ die Option „Autokanal“ stehen.

Im Menü sehen Sie seit Fritz-OS 6.80 im Abschnitt „Belegung der WLAN-Kanäle“ und „Andere Funknetze in Ihrer Umgebung“, wann der Router zuletzt die Funkkanäle geprüft hat. Grundsätzlich macht das die Fritzbox immer, wenn ihre WLAN-Funktion aktiviert wurde – zum Beispiel nach einem Neustart der Box, dem Anschalten des WLANs per Gehäuseknopf oder über einen eingerichteten Zeitplan.

Anschließend versucht die Fritzbox nach sechs Stunden eine erneute Prüfung: Denn die Bedingungen fürs WLAN verändern sich ständig, weil andere Router ihre Kanäle ändern können, neu angeschaltet werden oder der Datenverkehr in einem anderen Netzwerk zunimmt. Der Kanaltest wird aber verschoben, wenn Daten übertragen werden, denn beim Kanalwechsel müsste die Fritzbox alle WLAN-Verbindungen unterbrechen, damit sich die WLAN-Geräte auf dem neuen Kanal anmelden.

Ab Fritz-OS 6.90 führt die Fritzbox die Kanalsuche auch dann aus, wenn ein WLAN-Repeater dauerhaft am Router angemeldet ist. An sich müsste die Fritzbox in diesem Fall darauf verzichten, da sie nicht weiß, ob Clients am Repeater gerade Daten übertragen. Doch mit der neuen Firmware erkennt die Fritzbox, wenn keine Übertragung stattfindet und nutzt diesen Moment für den regelmäßigen Kanalscan.

Diese Standards machen Ihr WLAN schneller

Immer mehr WLAN-Geräte sind im Heimnetz unterwegs. Deshalb finden sich Funktionen wie Band-Steering nun auch in Routern für Privatwender. Bisher arbeiteten vor allem Profi-Router und -Access-Points damit, um in großen WLANs die verbundenen Geräte so zu verteilen, dass jedes einzelne ausreichende Bandbreite bekommt. Dafür setzen viele Hersteller aber auf eigene Verfahren – auch AVM. Deshalb funktioniert Band-Steering derzeit nur, wenn sich Geräte neu anmelden oder gerade keine Daten übertragen. Dabei existieren Standards wie 802.11k und 802.11v, die diese Funktion erweitern – zum Beispiel auch das Umleiten aktiver Clients auf eine andere Frequenz. Derzeit unterstützt von AVM der Powerline-Adapter 1260E schon diese Standards. Mit der nächsten Fritz-OS-Version sollen alle Dualband-Repeater und Powerline-WLAN-Adapter 11k/11v beherrschen.

Router, die den 11k-Standard unterstützen, können für Clients eine Kanalliste erzeugen: Darin findet ein Client alle WLAN-Stationen in der Nähe, mit denen er sich verbinden kann. Sobald die Signalstärke des aktuellen Zugangspunkts abnimmt, sucht der Client in der Liste nach einem Access Point mit besseren Signalen. So muss er nicht selbst alle Funkkanäle ständig nach neuen Verbindungspartnern absuchen, was zum Beispiel den Wechsel von einem Router zu einem besser positionierten Repeater beschleunigt.

Der Standard 11v nützt vor allem mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets: Wenn der Router ihn beherrscht, können WLAN-Clients mit ihm verbunden bleiben, ohne sich in regelmäßigen Abständen zurückzumelden. So können Mobilgeräte länger in Schlafzuständen bleiben, ohne die WLAN-Verbindung zu verlieren.

Damit WLAN-Clients diese Routerfunktionen nutzen können, müssen auch sie diese Standards unterstützen. Allerdings bekommen Sie dazu von den Herstellern meist keine Info. Die Fritzbox soll laut AVM in einer der kommenden Fritz-OS-Versionen in den WLAN-Eigenschaften anzeigen, ob verbundene Geräte 11k und 11v verstehen. Sie finden diese Angabe dann – wie derzeit zum Beispiel die Infos zu MU-Mimo oder Dualbandfähigkeit – in der Zeile „Signaleigenschaften“. Windows 10 kommt mit 11k und 11v zurecht, allerdings müssen die WLAN-Treiber des Geräts diese Funktion für das Betriebssystem bereitstellen. (PC-Welt)

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