TP Link Smart Wifi LED Bulb LB130: Der Herausforderer
TP Link ist traditionell ein Hersteller von Netzwerkprodukten wie Router oder Modems. Das chinesische Unternehmen TP Link mischt jetzt aber auch auf dem Markt für intelligente Beleuchtungssysteme mit. Mit der Smart Wifi LED Bulb LB130 verkauft TP Link eine LED-Leuchte für E27-Gewinde, deren Lichtfarbe Sie individuell einstellen können. Dabei haben Sie die Wahl zwischen unterschiedlichen Weiß-Tönen und zwischen echten Knallerfarben wie Feuerrot oder Tiefblau.
Große Farbpalette
Neben der Lichttemperatur (2500K/sanftes Licht bis 9000K/helles Tageslicht) beziehungsweise Farbwahl können Sie auch die Helligkeit der Leuchte regeln. Maximal aufgedreht entspricht die Helligkeit der TP Link Bulb einer 60-Watt-Leuchte mit 800 Lumen. Tatsächlich zieht die LED laut Hersteller aber nur 11 Watt, wie man es von LEDs und Stromsparleuchten typischerweise kennt.
Sie bedienen die LED aber ausschließlich über die TP-Link-App Kasa für iOS an Version 8 und Android ab Version 4.1; es gibt als weder einen separaten Schalter noch eine Fernbedienung für die Leuchte. Alternativ können Sie die Leuchte aber auch noch via Amazon Alexa steuern.
Die Installation erfolgt in drei einfachen Schritten: Kasa-App auf dem Mobilgerät installieren, alte Leuchte aus der Fassung schrauben und neue LB130 einschrauben und danach mit der Kasa-App die smarte Leuchte konfigurieren. Ein spezielles Gateway ist nicht erforderlich, Sie verbinden Sie LED direkt mit dem Router. Allerdings müssen Sie ein TP-Link-Benutzerkonto anlegen.
Ärgerlich: LB130 unterstützt nur 2,4 GHz WLAN
Die smarte Leuchte verbindet sich mit Ihrem WLAN und kommuniziert via WLAN mit Ihrem Smartphone. Dabei gibt es aber eine Hürde zu nehmen: Die LB130 ist nur zu 2,4 GHz WLANs kompatibel. Falls Sie einen WLAN-Router nutzen, der sowohl auf 2,4 GHz als auch auf 5 GHz funkt und beide WLAN-Netze unter dem gleichen Namen anbietet, dann müssen Sie gegebenenfalls das 2,4 GHZ-WLAN explizit umbenennen, damit Sie es für die smarte Leuchte gezielt auswählen können. In unserem Test mit einer Fritzbox 7490 klappte das ohne Probleme. Anschließend müssen Sie aber auch noch Ihr Smartphone explizit mit dem 2,4-GHz-WLAN verbinden, um auf die LED zugreifen zu können. Sobald die Sie TP-Link-Leuchte vom Smartphone oder Tablet aus eingerichtet haben, können Sie Ihr Mobilgerät aber wieder vom 2,4-GHz-WLAN trennen und dem Router die automatische Zuweisung überlassen.
Das ist wichtig, weil erfahrungsgemäß das 2,4-GHz-WLAN oft überlastet ist, während auf dem 5-GHz-Bereich viel mehr Ressourcen frei sind und dieses deshalb wegen der besseren Leistung zu bevorzugen ist. Die TP-Link-Leuchte dagegen muss weiterhin mit dem 2,4-GHz-WLAN verbunden bleiben, weil sie nicht kompatibel zu 5 GHz ist.
Gegebenenfalls teilen Sie der Kasa-App noch Ihren Standort mit und erlauben Ihr Ihnen Mitteilungen auf das Smartphone zu senden. Nutzer, die Datenschutz besonders ernst nehmen, verzichten darauf aber besser, verlieren dann aber auch eine Automatisierungsfunktionen.
Gleich bei der Konfiguration bekommen wir ein Firmware-Update für die LB 130 angeboten. Danach können wir die Leuchte an unsere Wünsche anpassen. Die Lichtsteuerung ist intuitiv. Die Helligkeit stellen Sie auf einem Schieberegler ein, für die Wahl der Lichttemperatur beziehungsweise der Lichtfarbe verwenden Sie zwei Farbpaletten: Eine für weißes Licht und eine für farbiges Licht. Sobald Sie mit dem Finger auf eine Stelle der Farbpaletten tippen, passt die LED sofort ihre Lichtfarbe entsprechend an.
Sie können einen Zeitplan für die Leuchte festlegen oder sie in Abhängigkeit vom Sonnenaufgang und Untergang automatisch schalten lassen. Zusätzlich können Sie auch noch Szenen einrichten, mit denen Sie festlegen, wie verschiedene Smart-Home-Geräte miteinander agieren sollen. Das setzt aber weitere TP-Link-Geräte voraus. Zudem gehen diese Zusatzfunktionen nur im Zusammenspiel mit einem passenden TP-Link-Router. Für sich allein genommen können Sie also nur das Licht der smarten LED beeinflussen.
Das grundsätzliche Ein- und Ausschalten der LED erfolgt wie gehabt über den Lichtschalter an der Wand.
Cool: Besonders das Weißlicht mit hohem Rot-Anteil verbreitet ein angenehmes warmes Licht. Wollen Sie dagegen eine Party veranstalten, dann empfiehlt sich der Wechsel zur Farblicht-Palette und dort beispielsweise ein knalliges Rot oder Lila.
Die App misst außerdem noch den Stromverbrauch und zeigt Ihnen an, wie viel Sie gegenüber einer Standard-Glühbirne an Strom sparen. Ein Reset der LED ist über mehrmaliges Ein- und Ausschalten des Lichtschalters möglich. Übrigens: Wenn Sie die TP Link LED vom WLAN trennen, bleiben die letzten Einstellungen erhalten!
Gut: Wenn Sie die Verbindung zwischen der LB130 und dem WLAN-Router kappen und vielleicht sogar die Kasa-App deinstallieren, behält die Leuchte trotzdem die letzte Lichteinstellung dauerhaft bei. Das ist bei Philips Hue anders, dort gehen alle vorgenommenen Einstellungen verloren und die Leuchte verbreitet immer helles weißes Licht.
Preis
Für eine TP-Link Smart LED Wi-Fi E27 LB130 werden zwischen 55 und 60 Euro fällig. Das ist nicht gerade preiswert. Aufgrund des Farbspektrums der TP-Link-Leuchte muss man das entsprechende Modell von Philips Hue zum Vergleich heranziehen. Ein 3er-Pack mit Farb-LEDs von Hue kostet rund 157 Euro. Die TP Link LED ist also im Einzelpreis geringfügig teuerer als eine Hue-Farb-LED, wobei die Farbtemperatur bei Hue nur von 2.000 bis 6.500 Kelvin reicht und zudem ein Gateway dafür erforderlich ist. Allerdings wird Philips Hue auch von vielen anderen Unternehmen wie Bosch oder E.on unterstützt und in deren Smart-Home-Lösungen integriert. Hier muss TP Link passen.
Die Nutzerkommentare auf Amazon berichten über Zugriffs- und Zuverlässigkeitsprobleme.
Tipp: Falls Sie einfach nur eine sparsame LED kaufen wollen - normale Stromspar-LEDs gibt es bereits für wenige Euro.
Gut:
* Sehr großes Farbspektrum, angenehme und spannende Licht-Atmosphäre
* Gute Bedienbarkeit der App
* Fernzugriff möglich
* Amazon Echo
* Kein Gateway erforderlich
Schlecht:
* Benutzerkonto bei TP Link erforderlich
* Nur 2,4 GHz-WLAN unterstützt
* Kein Apple Homekit
Fazit zu smarten Beleuchtungssystemen
Auch wenn sich die Systeme auf den ersten Blick stark ähneln, könnten sie in Sachen IoT-Kompatibilität, Installationsaufwand und Preis unterschiedlicher nicht sein.
Wer mit Apple Home oder Amazon Alexa seine Beleuchtung steuern möchte, kommt nur schwer an Philips Hue vorbei. Die abgespeckte und günstigere Variante dazu heißt Osram Lightyfy. Diejenigen, die lieber auf eine physische Fernbedienung setzen oder ein preiswertes Dimmerset mit veränderbarer Farbe verwenden wollen, sollten beim nächsten Ikea-Besuch in der Lampenabteilung Halt machen. Und all diejenigen, die nicht lange fackeln und eine kleine smarte Leute für die Zimmerecke brauchen, werden womöglich mit Elgato Avea glücklich. Ob und wie sich die neue TP Link LB130 auf dem Markt positionieren kann, muss man abwarten. (PC-Welt)