CPG International: "Wir blicken recht gelassen in die Zukunft"

05.04.2001
Die CPG International GmbH hat den ersten Cebit-Auftritt erfolgreich überstanden. Nach einem turbulenten Jahr 2000 will sich der Druckerspezialist nun wieder dem Aufbau des Unternehmens widmen.

Auf der Cebit präsentierten sich Genicom und Compuprint erstmals gemeinsam unter dem Dach der neugegründeten CPG International GmbH (siehe ComputerPartner 10/01, Seite 18). Henry Tröger, Ex-Xerox-Manager und jetziger Geschäftsführer der CPG, ist mit dem Verlauf der Messe zufrieden: "Für uns war das die wichtigste Cebit seit Jahren", glaubt Tröger. Man habe neue Geschäftsabschlüsse tätigen und einige Dinge "noch herumreißen" können.

Stabiles Wachstum lautet die Zielsetzung des Druckerspezialisten für 2001: "Es ist nicht so, dass wir hingehen und sagen: jetzt mischen wir mal den Druckermarkt auf. Wir nutzen nur einfach unsere Möglichkeiten: Mehr Kunden durch gemeinsame Märkte", erklärt Tröger. So will man mit der CPG International in diesem Jahr einen Umsatz von 105 Millionen Euro generieren, für Deutschland sind 25 Millionen Mark geplant.

Aufbau der Vertriebsmannschaft geplant

Trotz der organisatorischen Vereinigung der Unternehmen braucht aber kein Mitarbeiter um seinen Arbeitsplatz zu fürchten, versichert Tröger. "Straffen geht bei uns gar nicht mehr. Im Gegenteil: Wir müssen jetzt dringend wieder aufbauen." Die Turbulenzen des vergangenen Jahres haben den Nischenanbieter einiges an Kraft und Personal gekostet. Fehlentscheidungen des Mutterhauses hatten zur Folge, dass das Druckergeschäft verkauft werden musste. Das US-Geschäft hat die Sun Capital Partners Inc. übernommen, der Rest - und damit auch das profitable deutsche Geschäft - ging an die italienische Finmek SpA. Zu Finmeks Töchtern gehörten damals auch die Olivetti-PCs und Bull Compuprint. Man hoffte auf Synergieeffekte: "Ich bin sicher, dass sich das in sechs bis zwölf Monaten zu unserem Vorteil auswirken wird", deutete der damalige Genicom Geschäftsführer Jürgen Fischer den bevorstehenden Zusammenschluss an. (siehe auch ComputerPartner Nr. 29/00, Seite 16).

Beide Labels bleiben weiterhin erhalten

Tröger glaubt ebenfalls daran, dass die neue Organisation nur positive Auswirkungen haben kann: Die Vertriebskanäle und die Marken werden beibehalten. Da man unterschiedliche Zielgruppen adressiere, komme man sich auch nicht in die Quere: "Aber wir können dem Kunden quasi alles aus einer Hand anbieten", so Tröger. Während sich andere Hersteller harte Kämpfe in den populären Druckersparten liefern würden, konzentriere sich CPG vielmehr auf Nischenmärkte, erklärt Tröger: "Der Kunde stellt fest: oh, da gibt es nicht so viele Anbieter und schon sind wir im Geschäft." Er glaubt, dass die Turbulenzen, die man hinter sich hat, vielen Wettbewerbern noch bevorstehen: "Die leiden doch alle darunter ,ausgewuchtert’ zu sein. Da wurden riesengroße organisatorische Gebilde geschaffen - dafür gibt der Markt aber zu geringe Margen her. Wir blicken hingegen recht gelassen in die Zukunft." (mf)

www.cpg-international.de

ComputerPartner-Meinung:

Weder Genicom noch Compuprint hatten jemals den Ehrgeiz die Riesen des Druckermarktes anzugreifen. Sich während der großen Schlacht um Marktanteile auf Nischenmärkte zu konzentrieren, aus denen sich die meisten Anbieter nach und nach freiwillig verabschieden, ist vielleicht die sicherste Überlebensstrategie. (mf)

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