Wie aus dem Wirtschaftskrimi
Zusammen mit den gestrichenen Kreditlinien und ohne Lagerwerte stünde COS nackt da, denn neue Ware wäre nur noch nach Vorkasse zu bekommen. Die Hersteller zumindest scheinen kein großes Vertrauen mehr in die Lindener zu setzen. Bereits am ersten Tag nach der Einleitung des Insolvenzverfahrens sollen laut Informationen des Giessener Anzeigers besorgte Lieferanten vorgefahren sein, um ihre Ware wieder abzuholen. Dies sei aber von Insolvenzverwalter Ralf Diehl aber verhindert worden.
Ein ehemaliger Eigentümer, der die Hände in Unschuld wäscht, ein angeblicher Investor aus Russland, dessen Kernkompetenz in Landmaschinen und Rapsöl liegt, und Manager, die von den aktuellen Entwicklung völlig überrascht wurden, das klingt eher nach dem Drehbuch eines Wirtschaftskrimi. Unter diesen Vorzeichen scheint es eher unwahrscheinlich, dass es mit der COS wirklich weitergeht. Leidtragende sind letztendlich die rund 200 Beschäftigten bei COS und die rund 150 Mitarbeiter der ebenfalls insolventen Tiscon-Tochter E-Logistics GmbH.
In der Händlerschaft gibt es zumindest aber einige, die der COS noch die Treue halten: "Ich habe der COS auch während der Softwareumstellung die Stange gehalten und bin immer freundlich, kompetent und gut bedient worden. Reklamationen wurden immer zu meiner vollsten Zufriedenheit abgewickelt und ich habe keinen Grund mich jetzt nicht weiterhin mit der COS zu beschäftigen. Ich drücke der COS und den Mitarbeitern auf jeden Fall die Daumen und hoffe, das mein Distributor noch lange weiter existiert", schreibt Forumsmitglied Arno Beier von BeiCo.net. (awe)