Markttrends im Winter 2014

Consumer Electronics im Preissturz

Doris Breitenreuter ist Communication Manager bei der Evernine Group, einem Deutschland weit vertretenen Spezialisten für Kommunikation und Medien im Umfeld der B2B-IT.
Kurz vor Weihnachten werden Elektronikartikel in diesem Jahr besonders günstig sein. Das zeigen laut einer Analyse von Check24 die aktuellen Preisentwicklungen. Fünf Fakten zum Preissturz – und was Händler daraus folgern können.

Wer erst kurz vor Weihnachten seine Geschenke kauft, hat häufig das Nachsehen: Neben Stress und überfüllten Läden müssen Kurzentschlossene normalerweise extra tief in die Tasche greifen.

Anders sieht es bei Elektronikartikeln, wie Smartphones, Flatscreens und Kameras aus. Hier können Verbraucher noch am 24. Dezember Schnäppchen ergattern und von der Ladentheke aus direkt unter den Weihnachtsbaum legen. Das bestätigt nun eine aktuelle Studie des Online-Vergleichsportals Check24.

Das Online-Vergleichsportal Check24.de prognostiziert ?hnliche Entwicklungen wie 2013. Damals fielen die Preise f?r beliebte elektronische Weihnachtsartikel im vierten Quartal im Schnitt um vier Prozent.
Das Online-Vergleichsportal Check24.de prognostiziert ?hnliche Entwicklungen wie 2013. Damals fielen die Preise f?r beliebte elektronische Weihnachtsartikel im vierten Quartal im Schnitt um vier Prozent.
Foto: Scanrail - Fotolia.com

Was heißt das nun für Händler, die gerade in der "stillen Zeit" auf Consumer-Electronics-Produkte setzen wollen?

Damit Reseller für ihre Strategie mit Consumer Electronics das Marktgeschehen zum Weihnachtsgeschäft im Blick haben, stellt Ihnen ChannelPartner die wichtigsten Fakten zusammen. Basis dafür sind aktuelle Zahlen, die das Online-Vergleichsportal Check24 veröffentlicht hat.

Vorjahrstrend hält an

Check24 hat die Preisentwicklung von Elektroartikeln ausgewertet und dabei 9.000 Preise verglichen. Das Online-Vergleichsportal prognostiziert ähnliche Entwicklungen wie im Vorjahr. Für 2013 hieß das: Die Preise für beliebte elektronische Weihnachtsartikel fielen hier im vierten Quartal im Schnitt um vier Prozent.

Auch in diesem Jahr zeichnet sich bereits ein Preissturz ab: Von Anfang Oktober bis Mitte November 2014 ist der Preisindex für Elektroartikel im Schnitt bereits um drei Prozent gesunken.

Preise dauerhaft niedrig

Was ist die Ursache für diese Entwicklung? Warum kommt es nicht, wie bei anderen Produktgruppen, zu Preissteigerungen vor Weihnachten?

Der Preiskampf und die zunehmende Preistransparenz im Internet sind, gemäß Check24, die Hauptgründe dafür, dass Händler Preissteigerungen nicht durchsetzen können. Elektronikwaren werden daher nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern das ganze Jahr über besonders günstig angeboten. Dieser Wettbewerb verstärkt sich aber offenbar noch im Winter.

Minus drei Prozent: Bereits im Herbst sind bei Smartphones und Co die Preise gepurzelt.
Minus drei Prozent: Bereits im Herbst sind bei Smartphones und Co die Preise gepurzelt.
Foto: Check24.de

Stärkste Preissenkung bei Flatscreens

Die Preise fallen je nach Produktgruppe unterschiedlich stark. Von den Preissenkungen am stärksten betroffen sind aktuell Flachbildfernseher. Die Preise dafür sind von Anfang Oktober bis Mitte November 2014 im Schnitt bereits um sieben Prozent gesunken. Zum Vergleich: Im letzten Jahr sind sie im gesamten vierten Quartal nur um fünf Prozent gesunken.

Smartphones, die im vergangenen Jahr mit sieben Prozent die Produktgruppe mit dem größten Preisverlust bis zum 24. Dezember war, sind aktuell erst um drei Prozent reduziert. Für das Samsung Galaxy S5 mini beispielsweise zahlten Verbraucher Anfang Oktober im Schnitt 332 Euro, Mitte November 316 Euro.

Kompaktkameras sind die dritte Gruppe von Produkten, die an Weihnachten letzten Jahres besonders günstig waren. 2013 wurde hier ein Preisverfall von vier Prozent vermerkt, während die Preise aktuell erst um zwei Prozent gesunken sind.

So wie im vergangenen Jahr? Bei Elektronikwaren lohnt es sich abzuwarten.
So wie im vergangenen Jahr? Bei Elektronikwaren lohnt es sich abzuwarten.

Ausnahme: Küchenmaschinen

Stetig sinkende Preise gab es jedoch nicht bei allen Produkten. Für Navigationssysteme sind die Preise 2013 erst angestiegen. An Heiligabend waren sie dann aber doch um drei Prozent gesunken. Aktuell haben sich die Preise für Navigationssysteme seit Oktober kaum verändert.

Das gilt auch für elektrische Zahnbürsten. Im letzten Jahr hatten sie jedoch große Preissprünge zu verzeichnen. Zwei Wochen vor Weihnachten waren sie damit wieder auf dem Preisniveau von Anfang Oktober. Daraufhin ging es auf der Preisskala bis Weihnachten rapide bergab. Insgesamt waren sie dann nämlich um zwei Prozent günstiger.

Küchenmaschinen sind aktuell um zwei Prozent günstiger als im Oktober. Anders als im letzten Jahr, denn da waren sie die Ausnahme: Sie verzeichneten erst Preissprünge und waren zwei Woche vor Weihnachten um drei Prozent teurer als im Oktober. Aber auch hier haben sich die Preise bis zum 24. immerhin auf Anfangsniveau ausgeglichen.

Fazit: Immerhin bei zwei Produktgruppen konnten Händler im Jahr 2013 die Preise in den letzten beiden Wochen vor Weihnachten kurzfristig anheben.

Und wenn das vierte Lichtlein brennt?

Da Endverbraucher im Januar kaum Eigenanschaffungen tätigen, geht die Rabattschlacht der Händler wie gewöhnlich erst richtig los und die Preise werden noch weiter fallen. So war es zumindest im letzten Jahr, denn in den ersten beiden Wochen 2014 ging es bei allen Elektronikartikeln im Schnitt um weitere zwei Prozent bergab. (tö)

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