Symantec-Studie

Computer-Nutzung: Eltern lassen Kindern freie Hand

15.02.2008
Überraschend: die eifrigsten Online-Gamer sind die Chinesen. Quelle: Symantec
Überraschend: die eifrigsten Online-Gamer sind die Chinesen. Quelle: Symantec
Foto:

Hingegen gehören die Deutschen – vor allem die Jugendlichen – bei der Nutzung von Online-News-Angeboten zur Spitzengruppe. Am wenigsten werden diese Angebote von Jugendlichen in den USA, Großbritannien und Australien in Anspruch genommen.

Leider ist das Internet nicht nur Quell vielfältiger Angebote und Möglichkeiten, sondern auch zahlreicher Bedrohungen. Erwartungsgemäß gehören die Deutschen zu der Gruppe, die das größte Gefahrenbewusstsein beim Surfen sowie bei der Angabe persönlicher Daten aufweist. Entsprechend niedrig liegt die Zahl derjenigen Deutschen, die schon einmal Kreditkartendaten an Unbekannte preisgegeben haben: 19 Prozent (USA: 34 Prozent).

Sorglose Eltern - brave Kinder?

Ein besonders heikles Thema sind Kinder und Jugendliche: Nur allzu oft werden sie im Netz von Betrügern oder – schlimmer noch – von Erwachsenen mit zweifelhaften Absichten kontaktiert. Ein guter Grund für Eltern die Aktivitäten ihrer Kinder zu kontrollieren. In Deutschland tun dies jedoch nur 23 Prozent der Eltern mithilfe von entsprechenden Kontrollinstrumenten wie einer speziellen Software. 17 Prozent "schnüffeln" ihren Kindern gelegentlich hinterher. In Frankreich zieht immerhin ein Drittel der Eltern eine Kontrollsoftware dem bloßen Vertrauen vor, während sich 41 Prozent gelegentlich "heimlich" über die Aktivitäten ihrer Kinder im Netz informieren. Auch in den USA wollen es die Eltern genauer wissen: Hier bedienen sich ganze 48 Prozent entsprechender Kontrollmechanismen, 31 Prozent begeben sich inkognito auf die Online-Spuren des Nachwuchses.

Die Kehrseite des hohen Vertrauensvorschusses in Deutschland: Deutsche Eltern sind sich oft nicht über die wahre Gefahrenlage im Klaren: Nur 12 Prozent glauben, ihr Kind wäre schon einmal von dubiosen Fremden nach persönlichen Angaben gefragt worden, hingegen geben 29 Prozent der Kinder und Jugendlichen ihrerseits an, ihnen sei derartiges im Internet widerfahren. Ähnlich sieht es bei Online-Annäherungsversuchen durch Fremde aus: 9 Prozent der Eltern vermuten dies, 24 Prozent der Kinder berichten von tatsächlichen Fällen.

Auch bei der Vorbereitung auf die Gefahren des Internets sind die Deutschen im internationalen Vergleich eher schwach: Gemeinsam mit Großbritannien und Japan stehen sie hier auf den letzten Rängen.

Bemerkenswert ist in dieser Hinsicht, dass die deutschen Kinder offensichtlich auch zu den bravsten gehören: Im Unterschied zu jungen Chinesen (55 Prozent), Brasilianern (29 Prozent) und Australiern (27 Prozent) geben nur 17 Prozent des Nachwuchses in Deutschland an, schon einmal Dinge im Netz getan zu haben, die ihre Eltern nicht billigen würden. "Entweder haben deutsche Eltern tatsächlich einen Grund, weniger misstrauisch zu sein – oder die Kinder sind geschicktere Lügner. Das allerdings lässt sich im Rahmen unserer Erhebung leider nicht herausfinden", resümiert der Candid Wüest, Internetsicherheitsexperte bei Symantec.

Zur Startseite