Cloud gilt allgemein als margenschwach. Der Preisdruck bei Basisdiensten ist hoch. "Endkunden, die sich für die Cloud entscheiden, vermeiden zumeist hohe Investments und passen ihre Kosten dem tatsächlichen Bedarf an", sagt Maria Grohs von ProfitBricks. "Das reine Reselling von Infrastructure-as-a-Service (IaaS) reicht meist nicht aus, um attraktive Margen zu erzielen", bestätigt Louis Dreher von Fujitsu. "Höhere Margen lassen sich nur durch Mehrwerte wie Beratung, Cloud- und IT-Management und weitere Services rund um das eigentliche Cloud-Angebot erzielen."
"Generell lässt sich hier eine Reihenfolge festlegen", verdeutlicht Cisco-Manager Hamm das Problem: "Mit Software as a Service lassen sich in der Regel die höchsten Margen erzielen, gefolgt von Platform as a Service und Infrastructure as a Service. Doch auch im Infrastrukturbereich sind gute Margen zu erzielen, wenn dieser durch Angebote wie Desktop as a Service veredelt würde, so Hamm weiter. Weitere Chancen biete das Beratungsgeschäft: "Cloud-Lösungen sind immer sehr service- und beratungsintensiv."
Eigene Services sind nach Ansicht von AWS-Manager Prahl der Schlüssel zu hohen Margen. "Dadurch lässt sich häufig ein Vielfaches der AWS-Umsätze erlösen." Beim Cloud-Business zähle auch immer das Zusammenspiel mit und die Einbindung in die herkömmliche IT-Landschaft, meint Gerry Steinberger von HPE: "Wer seinen Kunden den besten Mix aus beiden Welten in einer effizienten Gesamtlösung anbieten kann, wird langfristig am meisten profitieren."
Jochen Wießler von SAP plädiert für einen ganzheitlichen Ansatz, der das Thema aus Sicht der Endkunden, der Partner und des Herstellers selbst betrachtet: "Das Gefüge zwischen Mehrwert beziehungsweise Leistung und Aufwänden muss für alle Beteiligten passen." Cloud sei dabei ein essentieller Faktor: "Jeder weiß, dass Daten unsere Währung der Zukunft sind, um Geschäftsprozesse zu optimieren. Aus diesem Grund sind Cloud-Lösungen unabdingbar."