Für den ITK-Markt bedeutet die All-IP-Umstellung nicht weniger als eine Zäsur, die die alten Kräfteverhältnisse aufbricht und neue Chancen eröffnet - vor allem in Bezug auf den Vertrieb von Telefonie-Lösungen aus der Cloud. Die Ausgangssituation hat sich hier zuletzt weiter verbessert, wie der aktuelle Cloud-Monitor des Bitkom belegt: 66 Prozent der Unternehmen in Deutschland setzen demnach bereits auf Cloud-Computing-Lösungen, sowohl in der Public- als auch Private-Variante. Zunehmend erkennen auch KMU, dass die Vorteile von Cloud-Lösungen gegenüber den zu erwartenden Risiken überwiegen. Verschiedene Standorte und externe Arbeitsplätze lassen sich einfacher vernetzen, Lösungen sind beliebig skalierbar und das Hosting sowie die Wartung hauseigener Systeme entfällt.
Der Cloud-Monitor des Bitkom unterstreicht außerdem, dass kleinere Unternehmen bei der Integration von Lösungen aus der Wolke bessere Rahmenbedingungen bieten als große Betriebe. Der Grund: Die Integration in die bestehende IT-Infrastruktur geht leichter von der Hand, da diese oft schlank aufgebaut ist und weniger Compliance-Konflikte entstehen.
Der richtige Zeitpunkt ist jetzt
Zudem kristallisiert sich heraus, dass die Anforderungen der fortschreitenden Digitalisierung den Unternehmen ein hohes Maß an Agilität und Flexibilität in der IT abverlangen. Hier sind Cloud User stets in der besseren Ausgangsposition.
Im Bereich der Business-Telefonie ist durch das Ende von ISDN ein zusätzlicher Treiber entstanden, den ITK-Systemhäuser vertrieblich nutzen können. Der Markt steht jetzt vor einer Neuverteilung. Das Problem: Das Zeitfenster, in dem potenzielle Kunden diesem Thema verstärkte Aufmerksamkeit schenken, schließt bald wieder.
Systemhäuser sollten sich bei der aktuellen Vertriebsstrategie also nicht verzetteln, sondern ihre Ressourcen bündeln und gezielt in den Segmenten akquirieren, in denen die Chance auf erfolgreiche Abschlüsse besonders hoch ist. Denn: Es zeigt sich, dass die Affinität eines Unternehmens gegenüber einer Cloud PBX anhand spezifischer Merkmale variiert. Doch wo hängen die Vertriebsfrüchte derzeit besonders tief und warum? Folgende Kriterien sollten sich die Vertriebsabteilungen von ITK-Systemhäusern vor Augen führen, ehe sie ihre Akquise-Schwerpunkte setzen.
Bestandskunden oder Neukunden?
Es wäre für einen ITK-Dienstleister fatal, sich darauf zu verlassen, eine entsprechende Anfrage von Seiten der Bestandskunden würde schon früher oder später eintrudeln. Der aktuellen Studie Cloud Migration 2018 der IDG Research Services zufolge wenden sich über 45 Prozent der Unternehmen direkt an einen Cloud Service Provider, wenn sie über einen Umstieg nachdenken. Nur 26 Prozent kontaktieren ihr Systemhaus.
- Channel meets Cloud 2019 - Abschluss-Keynote
Dennis Maier, Cairo AG: „Mein Smart Home ist saudumm!“ - Channel meets Cloud 2019 - RoutIT
RoutIT-Stand bei "Channel meets Clodu" 2019 in München: Martin Welz und Christine Metzig waren vom Besucheranstum überrascht. - Channel meets Cloud 2019 - Acronis
Am Acronis-Stand - Channel meets Cloud 2019 -
Am Kaseya-Stand - Channel meets Cloud 2019 - A1 Digital
Bei A1 Digital herrscht immer beste Stimmung! - Channel meets Cloud 2019 - nFON
Am nFON-Stand - Channel meets Cloud 2019 - Unit4
Bei Unit4 - Channel meets Cloud 2019 - Sophos
Christian Theilen und Michael Gutsch (beide von Sophos gemeinsam mit Christine Neubauer (Trusted Cloud). - Channel meets Cloud 2019 - Wortmanns Terra Cloud
Die Terra Cloud von Wortmann auf dem Channel meets Cloud - Kongress 2019 - Channel meets Cloud 2019 - Avast Business
Avast Business am Channel meets Cloud - Kongress 2019. - Channel meets Cloud 2019 - Hewlett Packard Enterprise
Am gemeinsamen ACP-HPE-Stand: (v.l.n.r.:) Gerry Steinberger (HPE), Anja-Daniela Favuzzi (ACP) und Tony Wehrstein (beide ACP) sowie Jill Reilly (HPE). - Channel meets Cloud 2019 - LG
Heinz-Dieter Speidel auf einer seiner letzten ChannelPartner-Veranstaltung. - Channel meets Cloud 2019 - Crossinx
Marco Coriand und Wolfgang Stier (Crossinx). - Channel meets Cloud 2019 - Netgear
All diejenigen, die Managed Service Provider werden wollten, waren am Netgear-Stand gut aufgehoben. - ITscope
Alex Münkel von ITscope war mit der Qualität der "Channel meets Cloud"-2019-Besucher mehr als zufrieden und hat gleich seine Zusage zur Teilnahme am Systemhauskongress "Chancen" 28.-29. August 2019 in Düsseldorf gegeben. - Channel meets Cloud 2019 - Hewlett Packard Enterprise-Partner ACP
Tony Wehrstein, ACP: „Cloud- und Managed Services abrechenbar gestalten.“ - Channel meets Cloud 2019 - Stefan Körner
Business-Coach Stefan Körner: „Kunden sprechen eine andere Sprache als wir.“ - Channel meets Cloud 2019 - Nfon
Dominik Verhas vom Nfon-Partner UTB: „Cloud-Telefonie bringt viele Vorteile.“ - Channel meets Cloud 2019 - Netgo
Dirk Vogeler, Netgo: „Digitalisierung ist eine Raketenwissenschaft.“ - Channel meets Cloud 2019 - Acronis-Partner Busymouse
Stefan Mende, Busymouse: „Positionieren Sie sich als Cloud-Experte!“ - Channel meets Cloud 2019 - Mdex
Timo Ross, Mdex: „Sichere Vernetzung und Anomalieerkennung.“ - Channel meets Cloud 2019 - Avast
Im Workshop von Encad Consulting ging es um Multi-layered Security-Konzepte. - Channel meets Cloud 2019 - Wortmann
Bernd Huber vom Wortmann-Partner Compus Computer: „Die Migration in die Terra Cloud verlief weitgehend reibungslos.“ - Channel meets Cloud 2019 - Gallery Walks
Die neu eingeführten Gallery Walks stießen auf großes Interesse des Fachpublikums. - Channel meets Cloud 2019 - Unit4
Josef Gundel, ACE: „In ein paar Tagen ist das ERP-System in die Cloud gebracht.“ - Channel meets Cloud 2019 - Sophos
Karsten Schwarz, Nösse Datentechnik: „Nicht jeder Vertriebler passt zu jedem Kunden.“ - Channel meets Cloud 2019 - Lansco
Marco Schmittnägel, Lansco: „Modern Workplace braucht auch ein Modern Mindset.“ - Channel meets Cloud 2019 - Maximilian Pfister
Maximilian Pfister, Niteflite Networxx: „Ein Geheimrezept für die richtige Kundenansprache gibt es nicht.“ - Channel meets Cloud 2019 - Philipp Semmelroth
Selbstvermarktungsexperte Philipp Semmelroth: „Die Währung der Zukunft ist die Aufmerksamkeit.“ - Channel meets Cloud 2019 - das Publikum
Alle Teilnehmer des Channel meets Cloud-Kongresses 2019 sprachen von exzellenten Kontakten.
Es gilt derzeit also mehr denn je der Satz: Der Bestandskunde ist der Neukunde unseres Mitbewerbers. Systemhäuser müssen also neben der Neukundenakquise darauf achten, ihre Bestandkunden bei der Cloud-Migration ebenso proaktiv zu unterstützen. Sonst tut es ein anderer.
Welche Unternehmensgröße passt am besten?
Viele PBX-Hersteller konzentrieren sich immer noch hauptsächlich auf das Enterprise-Segment mit Unternehmen, die über 250 Teilnehmer mitbringen. Der Markt mit darunterliegenden Unternehmensgrößen wird kaum beachtet. Dabei ist vor allem das Potenzial bei Unternehmen mit weniger als 50 Teilnehmern nach wie vor riesig. Zugleich zeigt sich, dass die Anbieter im Durchschnitt bei zehn Kunden mit jeweils 25 Teilnehmern deutlich mehr Umsatz generieren als bei einem Kunden mit 250 Usern.
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Die strategische Herausforderung besteht also darin, den Aufwand für die Bedienung vieler kleiner Kunden gegenüber wenigen großen auf ein ähnliches Niveau zu bringen. Was ebenfalls dafür spricht, kleinere Unternehmen ins Visier zu nehmen: Die Entscheidungszyklen und die Dauer des Verkaufsprozesses sind hier deutlich kürzer, außerdem können kleinere Betriebe meist überdurchschnittlich von den Skaleneffekten bei Cloud-Lösungen profitieren.
Welche Branchen sind prädestiniert?
Des Weiteren spielt auch die Branche eine zentrale Rolle, da sich hier die Digitalisierungsszenarien stark unterscheiden. So ist in Dienstleistungsunternehmen die Tendenz zum mobilen Arbeiten größer und damit der ortsunabhängige Zugriff von Außendienstmitarbeitern auf Unternehmensdienste wichtiger als etwa in der Montanindustrie. Branchen, die durch eine hohe Dezentralität und viele Niederlassungen gekennzeichnet sind, beispielsweise die Versicherungs- und Finanzbranche, profitieren überdurchschnittlich von Cloud-Lösungen.
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Generell gilt: Je dynamischer das Umfeld ist - bezogen etwa auf Wachstum, temporäre Projektmitarbeiter, Zeitarbeitskräfte - desto größer ist der Nutzen für den Kunden. Ein Dienstleistungsunternehmen, dessen Mitarbeiter im Homeoffice, an Kunden-Standorten und mobil arbeiten, passt optimal ins Zielgruppenraster für eine Cloud-Lösung.
Netz-Infrastruktur: Noch immer ein Thema?
Neben der internen Struktur eines Unternehmens ist auch die generelle Netz-Infrastruktur zu beachten, insbesondere wenn es um den Vertrieb von Kommunikationslösungen geht. Für Voice-Kommunikation etwa reichen ca. 100 Kb/s für ein Gespräch in guter Qualität, wogegen bei WebRTC-Videokonferenzen schnell mehr als 2 MBit/s zustande kommen können.
Begrenzte Bandbreiten im ländlichen Raum erschweren nach wie vor den Verkaufsprozess von Unified-Communications-Lösungen mit Video-Integration. Darauf sollte geachtet werden, auch wenn in Deutschland die Verfügbarkeit dem aktuellen Breitbandatlas des BMVI zufolge stark aufgebessert wurde.
Integration in flankierende Systeme als Hindernis?
Eine weitere vertriebsstrategische Gewissheit: Je geringer die Komplexität der vorhandenen IT-Infrastruktur, desto weniger Aufwand bedeutet die Integration einer neuen Cloud-Lösung. Das heißt im Umkehrschluss, dass Schwierigkeiten vermehrt mit zunehmender Unternehmensgröße auftreten.
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Der Cloud-Monitor des Bitkom bestätigt dies: Demnach lief die Integration von Cloud-Lösungen nur bei einem Drittel der Großunternehmen ab 2.000 Mitarbeiter problemlos ab. Neben der steigenden Komplexität spielen dabei auch die Compliance-Anforderungen eine Rolle. Ein weiteres Argument, sich beim Vertrieb nicht nur auf die Großen zu konzentrieren.
Fazit
All-IP ist weiterhin ein starker Treiber für den Vertrieb von Produkten im Cloud-PBX-Segment. Die generell steigende Akzeptanz von IT-Diensten aus der Wolke verbessert die Ausgangssituation für ITK-Systemhäuser zusätzlich.
Fest steht: Es gibt nicht den einen optimalen Endkunden. Viele Parameter nehmen Einfluss auf die Entscheidung eines Unternehmens für oder gegen die Nutzung von Cloud-Services. Systemhäuser kennen ihre Zielgruppen und Kundensegmente selbst am besten und wissen, was diese brauchen. Dennoch ist es empfehlenswert, die Vertriebsressourcen gezielt in den Marktsegmenten einzusetzen, in denen die Chancen auf Erfolg am höchsten sind.